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Referat anlässlich der Medienkonferenz «Betreuung: Aktuelle Zahlen und Entwicklungen»

9. September 2024

Referat von Gemeinderätin Franziska Teuscher, Direktorin für Bildung, Soziales und Sport, anlässlich der Medienkonferenz «Betreuung: Aktuelle Zahlen und Entwicklungen» vom Montag, 9. September 2024

Es gilt das gesprochene Wort

Liebe Medienschaffende

Ich freue mich, Ihnen heute die neuesten Entwicklungen und Zahlen in der Kinderbetreuung sowie in der schulischen Tagesbetreuung der Stadt Bern vorstellen zu dürfen. In beiden Bereichen hat sich in den letzten Jahren viel getan, und ich möchte Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Veränderungen geben. Luzia Annen und Alex Haller gehen danach detaillierter auf ihren jeweiligen Bereich ein.

Zuerst zur schulischen Tagesbetreuung:

2022 hat die Stadt Bern eine bedeutende Neustrukturierung vorgenommen, indem die Tagis, Tagesschulen und Ferieninseln zu einem gemeinsamen Betreuungsangebot für alle Schulkinder ab dem Kindergarten zusammengeführt wurden. Diese Integration erleichtert den Zugang zur Tagesbetreuung und schafft ein kohärentes System, das den Bedürfnissen der Familien besser entspricht.

Ein weiterer wichtiger Schritt war die Einführung einkommensabhängiger Preise in der Ferienbetreuung ab 2023. Dies ermöglicht es auch einkommensschwachen Familien, auf qualitativ hochwertige Betreuungsangebote zuzugreifen. Dies ist ein entscheidender Beitrag zu einem fairen und inklusiven System.

Um mehr Ganztagesstrukturen zu schaffen, hat die Stadt Bern in Zusammenarbeit mit der PHBern Pilotprojekte für Ganztagesstrukturen und Ganztagesschulen ins Leben gerufen. Diese Projekte sollen innovative Betreuungsmodelle testen, die den Bedürfnissen moderner Familien gerecht werden und gleichzeitig die Bildungsqualität fördern.

Auch als Arbeitgeberin hat die Stadt wichtige Schritte unternommen. Die Einführung der sogenannten Profizeit von 20 Prozent, die für die Koordination und Absprachen ohne direkte Betreuung vorgesehen ist, macht Bern zu einer Vorreiterin. Biel ist diesem Beispiel bereits gefolgt.

Auch die Qualität der Mahlzeiten in der Tagesbetreuung und in den Kitas war uns ein besonderes Anliegen. Wir haben eine Mahlzeitenstrategie verfasst. In der Zieglerküche produzieren wir heute 45’000 Mahlzeiten im Jahr und leisten einen wichtigen Teil zur Arbeitsintegration. Aktuell sind dort neben festangestellten Personen, Lernenden und Zivildienstleistenden 7 Teilnehmende des Qualiprogramms und 8 Personen aus dem Integrationsprogramm beschäftigt. Mit der Einführung des Labels «Fourchette verte» konnten wir die Qualität der Mahlzeiten steigern.

Dem laufenden Ausbau der Tagesbetreuung steht eine Stagnation in der Kleinkinderbetreuung gegenüber. Als erste Gemeinde im Kanton Bern hat die Stadt Bern Betreuungsgutscheine eingeführt. Bis 2020 wuchs die Nachfrage stark, doch seit der Einführung des kantonalen Systems in der Stadt Bern und den damit verbundenen neuen Regelungen ist ein Rückgang zu verzeichnen. Besonders die fehlende Berücksichtigung der Teuerung bei den Betreuungsgutscheinen hat die finanzielle Last für Familien mit kleinem Einkommen deutlich erhöht. Die jüngste Revision des Reglements über die familienergänzende Betreuung von Kindern (FEBR) der Stadt Bern reagiert darauf mit einkommensabhängigen Tarifen, allerdings ist eine Veränderung in der Nachfrage bislang noch nicht messbar, da die neuen Regelungen erst am 1. August 2024 in Kraft getreten sind.

Wir stehen weiterhin vor Herausforderungen wie Betreuungspensen, die sinken, Kita-Tarifen, die variieren und der unterschiedlichen Versorgung in den Schulkreisen. Besonders die Versorgungssituation und Auslastung der Betreuungseinrichtungen sowie der Wechsel von Kindergartenkindern von der Kita in die Tagesbetreuung sind Themen, die uns beschäftigen. Alex Haller wird ausführlicher darauf eingehen.

Dass die Tagesbetreuung eine so hohe Qualität aufweist, dass mehr Kindergartenkinder die schulische Tagesbetreuung statt eine Kita besuchen, ist positiv zu werten. Das bedeutet aber auch, dass wir allfällige Überangebote beseitigen und Strukturen bereinigen müssen. Weiterhin ist unser Ziel, dass Eltern in allen Schulkreisen ein gutes Betreuungsangebot zu erschwinglichen Preisen vorfinden, sei diese nun städtisch oder privat. Es braucht ein solches, damit die Kinder früh gefördert werden, einen chancengerechten Zugang zu Bildung bekommen und die Eltern ihre Berufstätigkeit mit der Kinderbetreuung vereinbaren können. Ein gutes Kinderbetreuungsangebot ist auch für die Wirtschaft wichtig und ist ein wichtiger Faktor für einen guten Wirtschaftsstandort. Es ist eine wichtige Aufgabe der Stadt, über ein gutes Monitoring zu verfügen, um festzustellen, in welchen Schulkreisen es welches Angebot braucht und als Stadt allfällige Lücken zu füllen.

Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit und übergebe Luzia Annen das Wort.

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