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Grusswort von Franziska Teuscher anlässlich der 12. Aktionswoche gegen Rassismus

17. März 2022

Grusswort von Gemeinderätin Franziska Teuscher, Direktorin für Bildung, Soziales und Sport, anlässlich des Kick-Offs zur 12. Aktionswoche gegen Rassismus der Stadt Bern, 17. März 2022

Es gilt das gesprochene Wort.

Liebe Anwesende

Ich freue mich sehr, dass die 12. Aktionswoche nach zwei Corona-Jahren wieder live stattfinden kann. Der Austausch und auch das Erlebnis an einer Veranstaltung vor Ort sind bestimmt besser als bei einer Online-Diskussion oder Online-Präsentation.

Dies gilt fürs Publikum. Aber auch für Sie, oder gerade für Sie als Veranstalter*innen ist es schön und wichtig, dass Sie sich untereinander und mit ihrem Publikum wieder im realen Leben treffen können. Ich freue mich sehr, dass ich unter den Beteiligten viele «alte, bekannte» Gesichter, aber auch neue sehe. Neue Veranstaltungen, neue Menschen, die mitmachen, bedeutet, die Aktionswochen ziehen immer weitere Kreise und werden zunehmend bekannter. Das ist schön.

Das Ziel auch der 12. Aktionswoche ist es, eine Plattform für Menschen, die sich gegen Rassismus engagieren, anzubieten. Damit sollen Netzwerke aufgebaut und gefestigt werden und Ideen für neue Projekte entwickelt und schliesslich lanciert werden.

Ich freue mich auch über das breite Programm mit mehr als 40 angebotenen Aktionen. Und ich bin froh und dankbar über unsere stabilen und langjährigen Partnerschaften – mit den Gemeinden Köniz, Muri, Ittigen sowie dem Fussballclub YB, Bernmobil und dem Stämpfli-Verlag.

In diesem Raum gib es viel Wissen und Erfahrungen: Denn die Stadt Bern engagiert sich seit Jahren gegen Rassismus und dieses langjährige Engagement zeigt Wirkung. In der Stadt Bern gibt es viele Projekte und Gruppen, die sich – auch ausserhalb der Aktionswochen – mit dem Thema beschäftigen: unter anderem der Berner Rassismus-Stammtisch, Wir alle sind Bern, baba news, neu Living Room, café révolution etc.

Dieses Jahr widmen wir uns einem schwierigen, aber nicht minder wichtigen Thema. Es geht um strukturellen Rassismus. Dabei geht es nicht um einen Austausch zwischen zwei Menschen oder Gruppen, sondern um diskriminierende und vorurteilsbehaftete Strukturen und Entscheidungsabläufe. Es handelt sich um Routinen, bewusste oder unbewusste Handlungen und Reflexe. (Diese sind beispielsweise so ausgestaltet, dass schwarze Menschen häufiger kontrolliert werden als weisse oder es Menschen, die als fremd wahrgenommen werden es schwerer haben, eine Wohnung oder Arbeit zu finden als Einheimische.) Struktureller Rassismus ist oft schwerer zu erkennen als eine offensichtlich rassistische Aussage oder Handlung. Umso erfreulicher, dass sich zunehmend mehr Institutionen und Organisationen mit dem Thema beschäftigen. So etwa die Bühne Bern, die Kirchen, TOJ, Museen, LOS, usw. Sie alle sind bereit, nicht nur strukturellen Rassismus zu thematisieren, sondern sie analysieren auch ihre eigenen Strukturen und Angebote. Sie sind selbstkritisch und aufmerksam daran, Ausschlussmechanismen zu lokalisieren und entsprechend beispielsweise eingespielt, unhinterfragte diskriminierende und rassistische Abläufe zu verändern.

Ich bin sehr froh, dass die Stadt Bern beim Rassismus kein Pardon akzeptiert und auf diesem Weg mit Überzeugung bleibt und stetig weitergeht. Es ist ein guter Weg. Ich danke Ihnen und ich bin stolz auf Sie.

Vielen Dank.

Weitere Informationen.

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