Grusswort Franziska Teuscher anlässlich der Jubiläumsfeier 20 Jahre Integration Bern Nord (IBN)
Grusswort von Gemeinderätin Franziska Teuscher, Direktorin für Bildung, Soziales und Sport, anlässlich der Jubiläumsfeier «20 Jahre Integration Bern Nord (IBN)» vom Donnerstag, 18. Mai 2017©
Es gilt das gesprochene Wort
Sehr geehrte Damen und Herren
Ich freue mich heute bei Ihnen zu sein und Ihnen zu Ihrem Jubiläum, 20 Jahre «Integration Bern Nord», herzlich zu gratulieren. Als Politikerin wie als Bewohnerin der
Stadt Bern wünsche ich mir eine Stadt für alle. Eine Stadt für alle: Wenn ich dies als Bildungs-, Sozial- und Sportdirektorin sage, dann widerspiegelt dies eine Haltung, eine Überzeugung und eine politische Richtung. Damit Bern ein guter Ort zum Leben für alle ist, braucht es viele Hände, viele Köpfe und viele offene Herzen.
Das Freizeitangebot «Integration Bern Nord (IBN)» ist hierfür geradezu ein Paradebeispiel. Als Angebot der Interessengemeinschaft Sozialpsychiatrie Bern (igs) haben Sie zusammen mit dem Ambulatorium Ost der UPD Bern und den Quartierzentren «Wylerhuus» und «Breitsch-Träff» ein wichtiges und schönes Angebot für Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung geschaffen. Für Menschen also, die sich in der Gesellschaft nicht immer gut zurechtfinden, sich auch nicht überall willkommen fühlen und die sich deshalb oftmals zurückziehen.
Integration oder vielmehr Inklusion, ist für Sie alle, die Sie sich bei «Integration Bern Nord» engagieren, längst mehr als eine Idee, ein Projekt, das auf ein Konzept und
dessen Umsetzung wartet. Sie setzen dies seit zwei Jahrzehnten im praktischen Alltag und mit grossem Erfolg bereits um. Das ist fantastisch. Es beeindruckt mich wirklich sehr, dass das Donnerstag-Mittagessen im «Wylerhuus», wo zusammen gekocht und mit den Gästen gemeinsam gegessen wird, seit 20 Jahren bestens funktioniert. Auch das Samstags-Märitkaffee im «Breitsch-Träff» ist sehr beliebt und die wechselnden Kultur- und Sportangebote von «Integration Bern Nord» sind fixe Programmpunkte.
Vor zwanzig Jahren stellte man fest, dass Menschen mit Psychiatrieerfahrung zwar Ambulatorien aufsuchen, aber damit auch unter sich bleiben und den Schritt in die Gesellschaft nicht oder nur schwer wagen. Sie nutzten den – selbstverständlich auch ihnen zustehenden – Sozialraum nicht. Statt beispielsweise Quartierbewohnerinnen und Bewohner für Veranstaltungen ins Ambulatorium einzuladen, sind Sie den gegenteiligen Weg gegangen. Raus aus dem «Ghetto», hinein in eine reale, lebendige Struktur eines Quartiers. Ziel ist es, das Zugehörigkeitsgefühl von Menschen mit Psychiatrieerfahrung zu stärken. Wenn ich höre, dass an Ihren «Wylerhuus-Mittagessen» rund die Hälfte der Anwesenden Quartierbewohnerinnen und Quartierbewohner sind, dann würde ich sagen: Ziel erreicht. Dass Sie sich aber auch an anspruchsvolle Projekte wie Theateraufführungen oder das Projekt Radio loco-motivo wagen, gefällt mir sehr und unterstreicht das Motto des 20-Jahr-Jubiläums: «Wir gehören dazu.»
Nun bleibt mir zu danken. Ihnen für Ihr tolles Engagement, für Ihren Mut, Inklusion voranzutreiben und zu verteidigen. Ich freue mich auf die weiteren Programmteile des heutigen Vormittags. Und ich wünsche Ihnen morgen ein unvergessliches Fest im «Breitsch-Träff».
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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«Integration Bern Nord», Grusswort Franziska Teuscher, 18.05.2017 (PDF, 112.2 KB) |