Es gilt das gesprochene Wort

Liebes OK der «innovage»-Jahrestagung, werte Gäste und Anwesende

«Forever Young?» Ist das erstrebenswert? Ist das überhaupt möglich? Sie haben für Ihr Tagungsthema eine spannende Frage ausgewählt.

Bestimmt haben Sie gestern anlässlich der Führung durch die Ausstellung «Forever Young?» hier im Haus der Generationen viele widersprüchliche Antworten dazu gefunden. Mir selber ist im Zusammenhang mit «Forever Young» spontan die alte 500-Franken-Note aus den 60er-Jahren eingefallen. Auf der Rückseite der Note gibt es eine Darstellung eines Jungbrunnens. Links sieht man zwei alte, müde Frauen und einen alten klapprigen Hund. In der Mitte einen Brunnen, in dem eine Frau badet und rechts zwei junge Frauen – zu ihren Füssen junge Häschen. Die Frauen sind, nachdem sie im Jungbrunnen gebadet haben, eben wieder jung geworden. Als Kind hat mich, wenn ich überhaupt eine solche Note zu Gesicht bekommen habe, dieses Bild immer fasziniert. Es hat mich auch irritiert. Heute kann ich wohl sagen, dass ich mir selber vor allem geistiges Jungbleiben wünsche.

Bekanntlich kann man für die geistige Gesundheit und Fitness so einiges tun. Sie alle von «innovage Bern-Solothurn» sind darin ja Spezialistinnen und Spezialisten: Sie wenden Ihr Fachwissen auch nach dem Austritt aus dem aktiven Berufsleben weiterhin an. Dies in einem freiwilligen Setting und zur Unterstützung jüngerer Berufsleute. Oder zugunsten von Projekten im gemeinnützigen, kulturellen und öffentlichen Bereich. Das finde ich super. Das ist ein ganz spannender Ansatz für unsere Gesellschaft, auch für Sie als Rentnerinnen und Rentner selber. Ich würde sagen: zur Nachahmung empfohlen. Das Konzept und die Umsetzung von «innovage» hat uns in meiner Direktion, der Direktion für Bildung, Soziales und Sport (BSS), so sehr überzeugt, dass wir das Netzwerk 2018 mit einem von zwei Hauptpreisen anlässlich der Verleihung des Sozialpreises der Stadt Bern ausgezeichnet haben.

Ich danke Ihnen, dass Sie Ihre Jahrestagung 2019 in Bern abhalten. Bern ist eine mittelalterliche Zähringer-Stadt, wie Sie wissen, steht sie auf der Liste des Unesco-Weltkulturerbes - und trotzdem bin ich überzeugt: Bern bleibt «Forever Young». Warum? Weil es die Menschen sind, die Ideen und Lebensfreude der Menschen sind es, die eine Stadt lebendig machen und jung erhalten. Und es sind Netzwerke wie das Ihre, die einen wichtigen Beitrag zur Lebendigkeit, zum Weiterkommen und zu frischen Ideen in der Stadt beitragen. Mir scheint: Man muss den Jungbrunnen immer wieder selber suchen und selber darin eintauchen.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!