Es gilt das gesprochene Wort

Liebe Vorstandsmitglieder des FC Bern
Liebe FC Bern-Mitglieder und FC Bern-Fans
Liebe Anwesende

Heute stehen gleich zwei grosse Gratulationen an. Zur ersten: Ich gratuliere Ihnen ganz herzlich zu ihrem 125 Jahr-Jubiläum. Man könnte sagen, dass der Stadtverein FC Bern sportlich früh die Zeichen der Zeit erkannt hat. Er ist einer der ältesten Sportclubs in Europa. Sie haben übrigens einen Jahrgänger-Club in Österreich: Der First Vienna Football-Club ist wie der
FC Bern 1894 gegründet worden.

«Sport» als Begriff ist ein Import aus England. Sport löste im 18. und 19. Jahrhundert das «Turnen» und anderen Formen der «Leibesübungen» wie etwa die Disziplin der Schwedischen Gymnastik ab. Turnen und Gymnastik hatte vor allem erzieherische Aspekte im Blick. «Sport» stammt vom lateinischen Wort «disportare» ab und bedeutet «sich zerstreuen». Diese «Zerstreuung» zeichnete sich aber von Beginn weg durch Leistungs-, Konkurrenz- und Rekordanforderungen aus.

So berichtete der Österreichische Jurist und Journalist, Michelangelo von Zois, in einem Buch: «… Männer, die von England kamen, wussten den staunenden Freunden zu erzählen, dass die Leute über dem Kanal, so vernünftig sie sonst auch seien, doch recht kindlichen Vergnügungen huldigen. So unterhalten sich junge Leute, einen Lederball auf einer Wiese herumzustossen, andere wieder schlügen mit einer Art Teppichklopfer den Ball über ein Netz. Und dieser Wahnsinn locke Zuschauer in jeder Menge herbei.»

Mit der Gründung des FC Bern 1894 waren Ihre Vor-Vor-Fussballer echte Pioniere. Und dass ein Verein so viele Jahre «übersteht», ist keine Selbstverständlichkeit, gibt es doch in jedem Verein einfachere und schwierigere Jahre und gefragt ist auch immer viel Herzblut und Freiwilligenarbeit.

Ich komme zu meiner zweiten Gratulation: Ganz herzliche Gratulation den A-Junioren zum Berner Meistertitel und der Qualifikation für die Schweizermeisterschaft, die am kommenden Wochenende stattfindet. Das ist natürlich super und ich wünsche den Junioren schon heute viel Glück und Treffsicherheit.

Und nun noch einen kurzen Blick in die Zukunft. Wenn alles nach Plan verläuft, wird nächsten Sommer der Spatenstich zur Schwimmhalle im Neufeld erfolgen. Er wird auf dem Areal Buswendeschlaufe und TC Neufeld erfolgen. Der FC Bern ist nicht direkt davon betroffen, aber es ist klar, während der dreijährigen Bauzeit wird es auch mal zu Baulärm kommen. Der Eingang von der Neubrückstrasse her wird während der Bauzeit nicht zur Verfügung stehen und generell wird es etwas enger im Neufeld. Insgesamt, da bin ich überzeugt, werden wir hier eine Win-Win-Situation erreichen. Das Länggass-Fussballfeld wird zwar etwas kleiner, aber dafür in ein beleuchtetes Kunstrasenfeld umgewandelt und das schafft zusätzliche Kapazitäten für das Neufeld, die dringend nötig sind. Davon profitieren alle Clubs, die hier im Neufeld spielen – auch der FC Bern. Daher hoffe ich natürlich, dass sich alle jene, die in der Stadt wohnen, an der Schwimmhallen-Abstimmung, die voraussichtlich am 24. November stattfindet, beteiligen. Es ist wichtig, dass wir ein wuchtiges Ja erreichen. Es geht um mehr als um eine Schwimmhalle. Es geht um Sportinfrastruktur in der Stadt Bern. Das nächste Mal ist es ein Fussballplatz oder eine Turnhalle und in ein paar Jahren werden wir auch über das Sanierungsprojekt Neufeld abstimmen. Dann sind Sie als Club direkt betroffen. Und wenn die Sportlerinnen und Sportler immer solidarisch für einander einstehen, dann können wir ganz viel für den Sport in der Stadt Bern erreichen und auch bezüglich Sportinfrastruktur zu einer richtigen «Sportstadt» werden. So dass wir sagen können
Sport findet Stadt!

Nun darf ich Ihnen noch im Namen des Sportamts und der Sportdirektion der Stadt Bern ein Geschenk überreichen. Nochmals herzliche Gratulation und einen schönen Abend.