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Grusswort Franziska Teuscher anlässlich «1.°Berner Dia de Muertos»

2. November 2019

Grusswort von Gemeinderätin Franziska Teuscher, Direktorin für Bildung, Soziales und Sport, anlässlich «1.°Berner Dia de Muertos», 02. November 2019©

Es gilt das gesprochene Wort

Liebe Anwesende, guten Abend

Ich freue mich sehr, dass wir heute Abend den 1. Berner «Dia de Muertos» zusammen feiern können. Freuen. Feiern. Den Tag der Toten?

Das ist in der Schweiz, in Europa eine ungewohnte Kombination. Die medizinische Forschung hat sich jahrzehntelang auf den Kampf gegen den Tod fokussiert, so sehr dass der Tod zu einer eigentlichen Niederlage geworden ist. Dabei gingen Rituale, die es auch bei uns gab, immer mehr verloren. So zum Beispiel das Aufbahren zuhause und die Möglichkeit, dass sich Angehörige, Freunde, Nachbarinnen und Nachbarn vom Verstorbenen, von der Verstorbenen in der vertrauten Umgebung verabschieden können.

Das Leben hat einen Anfang und es hat ein Ende. Der Anfang ist ein Tag der Freude und Dankbarkeit. Dass Ende ist für Angehörige mit Trauer, Schmerz, vielleicht auch mit Zorn oder Ohnmacht verbunden. Für die Verstorbenen selber kann das Ende eine Erlösung von Schmerzen und Altersbeschwerden sein. Niemand versteht den Tod. In vielen Religionen ist man jedoch überzeugt davon, dass die Toten an einen schönen Ort oder eine bessere Welt eintreten. Diese Sichtweise wird beispielsweise in Mexico gelebt und der «Dia de Muertos» ist deshalb ein farbenfrohes Volksfest. So wird am 31. Oktober in Mexico die Ankunft der verstorbenen Kinder, der «angelitos», der kleinen Engel, erwartet. Am 1. November begrüsst man im Haus die verstorbenen Erwachsenen und am 2. November lässt man die Toten mit einem Ritual auf den Friedhöfen wieder ziehen: um Mitternacht kehren die Verstorbenen ins Jenseits zurück. Während dieser Feiertage werden in den Häusern, zum Teil auch im öffentlichen Raum, Totenaltäre aufgebaut, die mit Blumen, Kerzen, Erinnerungsgegenständen, Fotos, Essensgaben und vielen Süssigkeiten gedeckt werden. Ganz ohne Berührungsängste gehören bunt geschmückte Totenschädeln und kleine Särge etc. dazu. Das Wiedersehen oder vielmehr das Gedenken an die verstorbenen Liebsten wird mit Musik, Tanz, Essen, Trinken und geselligem Beisammensein gefeiert.

Ich freue mich, wenn der heutige Abend dazu beitragen kann, das Tabu Sterben und Tod bei uns weniger zu verdrängen und der Austausch hier dazu dient, einen anderen Zugang zum Thema Lebensende aufzuzeigen. Ich freue mich auch, dass die Stadt selber in diesem Themenfeld sehr aktiv ist mit Informations- und Vortragsveranstaltungen. Spannend wird sicher auch, von den hier anwesenden Vertreterinnen und Vertretern anderer Religionsgemeinschaften zu hören, welche Rolle der Tod bei ihnen spielt.

Ich danke Ihnen.

Grusswort von Gemeinderätin Franziska Teuscher, Direktorin für Bildung, Soziales und Sport, anlässlich «1.°Berner Dia de Muertos», 02. November 2019©
Titel
«1.°Berner Dia de Muertos», Grusswort Franziska Teuscher, 02.11.2019 (PDF, 14.0 KB)

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