Zum Tod von Ted Scapa
Herausragender Künstler, grosszügiger Menschenfreund, grösster Bern-Fän. Nachruf des Stadtpräsidenten auf den Berner Künstler Ted Scapa
Mit Trauer, Respekt und vielen schönen Erinnerungen habe ich vom Tod des herausragenden Künstlers, Unternehmers und Kinderfreunds Ted Scapa erfahren. Einem Mann, der nicht nur für seine beeindruckende künstlerische Vielfalt bekannt war, sondern auch für seine tiefe Verbundenheit mit der Stadt Bern.
Ted Scapa, geboren als Eduard Jac Schaap in Amsterdam, wurde vor über sechzig Jahren zum Berner und lebte seitdem mit Leidenschaft für Kunst und Kultur in unserer Stadt. Seine Liebe zu Meret Meyer-Benteli, der Tochter des Verlegers Hans Meyer-Benteli, führte nicht nur zu einer engen familiären Bindung, sondern auch zur Übernahme des renommierten Benteli Verlags, den er dreissig Jahre lang leitete.
«Chum ine, äs ghört dine, äs heisst Spilhus»
Als Fernsehmoderator der Sendung «Spielhaus» im Schweizer Fernsehen wurde Scapa in den 70er-Jahren zur Kultfigur ganzer Generationen. Sein Beitrag zur Kunstszene manifestierte sich nicht nur in zahlreichen Büchern über Bern und Kunst, sondern auch in seiner kreativen Vielseitigkeit, die von Cartoons bis hin zu Swatch-Uhren reichte.
Ted Scapa war nicht nur ein begnadeter Künstler, sondern auch ein Mensch, der persönliche Schicksalsschläge mit bewundernswerter Stärke meistern musste. Seine Freude an der Arbeit und seine Hingabe an die Kunst dienten ihm als Verarbeitungsstrategien in schwierigen Zeiten. Die Spuren seines Schaffens werden uns in Form von Cartoons, Büchern und Kunstwerken in Erinnerung bleiben.
Vielseitigkeit und Kreativität zeichneten ihn aus. Noch wichtiger für mich waren aber seine Grosszügigkeit, seine Freundlichkeit, sein nie erlöschender Humor und seine unerschöpfliche Liebe zu Kindern. Ich schwanke, ob er eher als Gesamtkunstwerk, oder als Wundertüte mit immer neuen Ideen bezeichnet werden soll.
Sein Tod hinterlässt eine Lücke in der Berner Kunstszene und in den Herzen derer, die das Glück hatten, ihn zu kennen. Wer ihn kannte (und das sind viele!), hat einen liebenswerten und unvergesslichen Freund verloren. Wir gedenken Ted Scapa als einen herausragenden Künstler, grössten Bern-Fän und unvergleichlichen Menschenfreund. Sein Erbe wird in den Strassen, Museen und vor allem in unseren Herzen weiterleben.
Alec von Graffenried, Stadtpräsident