Medienmitteilung der Finanzkommission (FIKO)
FIKO verlangt eine Priorisierung der Investitionen
Die Finanzkommission (FIKO) hat den Aufgaben und Finanzplan (AFP) 2024-2027 mit Budget 2024 zuhanden des Stadtrats verabschiedet. Eine Mehrheit beantragt dem Stadtrat die Genehmigung des Budgets 2024 und nimmt Kenntnis ohne Wertung vom AFP 2024-2027.
Die seit Anfang Jahr tätige Finanzkommission des Stadtrats hat sich an verschiedenen Sitzungen über die Planungsgrundlagen zum AFP 2024-2027 mit Budget 2024 informieren lassen und nun den vom Gemeinderat vorgelegten Entwurf beraten. Mehrheitlich trägt die Kommission das Budget mit einem Defizit von 37,2 Millionen Franken mit (7 zu 4 Stimmen). In einem Schreiben hat die FIKO die Sachkommissionen auf die schwierige finanzielle Situation hingewiesen und sie gebeten mit Anträgen zu zusätzlichen Ausgaben zurückhaltend zu sein. Diese Empfehlung wurde weitgehend befolgt.
Das Defizit des Budgets liegt im Bereich der Prognoseunschärfe. Allerdings bleiben die Rahmenbedingungen in absehbarer Zukunft schwierig. Dies zeigt der AFP 2025-2027, der mit weiteren Defiziten rechnet und sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich verschlechtert hat. Aus Sicht der Mehrheit der FIKO gehören zu den Gründen für den Druck auf die Stadtfinanzen steigende Schüler*innenzahlen, höhere Beiträge in den kantonalen Lastenausgleich sowie steigende Zinsen und Abschreibungen.
Eine vorsichtige und solide Finanzpolitik ist aus Sicht der FIKO angemessen. Die Mehrheit der FIKO verzichtet zum heutigen Zeitpunkt darauf, dem Gemeinderat konkrete Sparvorgaben für die Budgets der kommenden Jahre zu machen. Dieser hat von sich aus – falls notwendig – ein Sparpaket für 2026 in Aussicht gestellt. Eine Minderheit der FIKO stellt den Antrag, den Gemeinderat bereits für das Budget 2025 zu einem Sparpaket zu verpflichten.
Die FIKO unterstützt den Gemeinderat bei der Überarbeitung und Priorisierung der Mittelfristinvestitionsplanung (MIP). Diese sieht aktuell für die Planjahre 2024 bis 2031 Investitionen von mehr als 1,4 Milliarden Franken vor. Dieses Volumen ist ohne grosse Neuverschuldung nicht zu bewältigen, was die kommenden Budgets zusätzlich belastet und den politischen Spielraum einschränkt. Es braucht deshalb aus Sicht der FIKO eine substanzielle Überprüfung der Investitionen. Die Eigenfinanzierung soll erhöht und die Neuverschuldung auf ein tragbares Mass reduziert werden. Konkrete Zahlen will der Gemeinderat der FIKO im Herbst anlässlich der überarbeiteten Mittelfristplanung vorlegen. Eine Minderheit der Kommission fordert in einer Planungserklärung, die Investitionen in der MIP für die vier Planjahre 2025 bis 2028 so zu priorisieren, dass der Eigenfinanzierungsgrad entsprechend der Finanzstrategie des Gemeinderats mindestens 50% beträgt.
Mit ihrer Arbeit will die FIKO sicherstellen, dass die Berner Bevölkerung mit den vorhandenen Mitteln auch weiterhin einen sehr guten Service public erhält.
Hier finden Sie die vollständige Liste der Anträge der FIKO (PDF, 212.3 KB) zuhanden des Stadtrats. Der Stadtrat wird an seiner Sitzung vom 14. September 2023 den AFP 2024-2027 mit Budget 2024 zuhanden der Stimmbevölkerung beraten.
Weitere Auskünfte erteilen Johannes Wartenweiler, Sprecher der Finanzkommission, Tel. 079 235 91 64 und Lukas Gutzwiller, Präsident der Finanzkommission, Tel. 076 462 31 07.