Wohnen für alle: Kredite in zweistelliger Millionenhöhe
Der Gemeinderat und die Betriebskommission des Fonds für Boden- und Wohnbaupolitik haben total 14 Millionen Franken für die Sanierung von Wohnliegenschaften und die Erweiterung des Immobilienportfolios des Fonds gesprochen. Insbesondere das Segment «Günstiger Wohnraum mit Vermietungskriterien» wird gestärkt. Der Gemeinderat hat sich das Ziel gesetzt, genügend Wohnraum für unterschiedliche Bedürfnisse zu schaffen.
In den Legislaturrichtlinien 2017-2020 formuliert der Gemeinderat das Ziel, in der Stadt Bern vielfältiges Wohnen für alle zu ermöglichen. Neben den Grossprojekten auf dem Viererfeld / Mittelfeld oder auf dem Gaswerkareal leistet der quantitative und qualitative Ausbau des städtischen Immobilienbestands einen wichtigen Beitrag zur Zielerreichung. Der Gemeinderat und die Betriebskommission des Fonds für Boden- und Wohnbaupolitik haben entsprechende Kredite im Umfang von 14 Millionen Franken gesprochen.
Erwerb Werkgasse 10 und 12 für günstigen Wohnraum
Für den Erwerb der Liegenschaften Werkgasse 10 und 12 im Stöckacker hat die Betriebskommission für die Liegenschaft an der Werkgasse 10 einen in ihrer Kompetenz liegenden Kredit von 1,5 und der Gemeinderat für die Werkgasse 12 einen Kredit von 2,6 Millionen Franken bewilligt. Die beiden nebeneinanderliegenden Gebäude aus dem Jahr 1970 befinden sich in einem guten baulichen Zustand. Sie verfügen über drei Vollgeschosse und ein ausgebautes Dachgeschoss. Mit dem Kauf der beiden Liegenschaften kann das Portfolio des Fonds im Bereich «Günstiger Wohnraum mit Vermietungskriterien (GüWR)» um total 18 Ein- bis 4,5-Zimmerwohnungen erweitert werden.
Gebäudehüllensanierung Kleefeldstrasse 2, 4 und 6
Für die erste Etappe der Gebäudehüllensanierung der Wohnliegenschaft an der Kleefeldstrasse 2, 4 und 6 in Bümpliz hat der Gemeinderat einen Baukredit von drei Millionen Franken gesprochen. Die baulichen Massnahmen umfassen die Aussendämmung mit neuen Fenstern sowie den Aufbau von neuen Balkonen. Zudem wird auf dem südseitigen Dach eine Photovoltaikanlage erstellt. Die damit erzeugte Energie soll direkt im Haus verwendet werde. Der Überschuss wird ins Elektrizitätsnetz eingespiesen. Auch nach der Sanierung, bei der die Mieterinnen und Mieter in ihren Wohnungen bleiben können, werden die zwölf 3,5-Zimmerwohnungen und zwölf 4,5-Zimmerwohnungen im GüWR-Segment vermietet.
Baukredit für Sanierung des Morellhauses
Der für die Gesamtsanierung und den Umbau des Morellhauses durch den Gemeinderat genehmigte Kredit beträgt 4,2 Millionen Franken. Im denkmalgeschützten Patrizierhaus, das seit 1861 der Stadt für verschiedene öffentliche Nutzungen diente – zuletzt war hier bis 2015 das Ratssekretariat des Stadtparlaments untergebracht –, werden total sieben 2- und 3-Zimmerwohnungen entstehen. Das Erdgeschoss wird als Büro- oder Geschäftsfläche angeboten. Der heute ungenutzte Dachraum wird komplett ausgebaut und energetisch gedämmt. Nahezu die gesamte Haustechnik wird erneuert. Abgesehen von der ehemaligen Dienstwohnung sind für sämtliche Wohnungen Küchen und Bäder von Grund auf neu zu realisieren. Soweit als möglich wird die Sanierung sanft erfolgen und auf die bestehende Bausubstanz Rücksicht genommen. Trotz der einmaligen Lage mitten im UNESCO-Weltkulturerbe entstehen Wohnungen mit moderaten Mietzinsen: Die kleinste Zweizimmerwohnung wird netto unter 1000 Franken kosten, die grösste 3-Zimmerwohnung mit 96 Quadratmetern Hauptnutzfläche knapp 1800 Franken.
Weitere Geschäfte der Betriebskommission
Die Betriebskommission des Fonds für Boden- und Wohnbaupolitik verfügt über die Kompetenz, abschliessend über Fondsgeschäft bis 2 Millionen Franken zu entscheiden. So hat sich die Betriebskommission weiter entschieden, für 1,3 Millionen Franken das Mehrfamilienhaus an der Stöckackerstrasse 74 zu kaufen. Das gut unterhaltene Gebäude verfügt zurzeit über zwei Wohneinheiten, bietet aber Potenzial für vier Dreizimmerwohnungen im GüWR-Segment. Das Gebäude war der Stadt direkt angeboten worden.
Weiter hat die Betriebskommission einen Investitionskredit von 1,5 Millionen Franken für die Gesamtsanierung des Wohnhauses an der Jurastrasse 58 mit gleichzeitiger Realisierung eines zweigeschossigen Anbaus gesprochen. Damit entstehen aus bisher drei kleinen Einzimmerwohnungen eine 3,5- und eine 4,5-Zimmerwohnung.