Stadtfinanzen in solider Verfassung
Weiterhin hohe Kreditwürdigkeit der Stadt Bern
Zum siebten Mal liess die Stadt Bern ihre Finanzen für eine Kreditwürdigkeitsanalyse durch die Firma Moody’s durchleuchten. Das Rating steht seit sieben Jahren unverändert bei Aa2, nur zwei Stufen tiefer als die Eidgenossenschaft. Das gute Rating trägt der soliden Haushaltslage und der umsichtigen Haushaltsführung Rechnung.
Seit sieben Jahren lässt sich die Stadt Bern durch die Firma Moody’s Investors Service bezüglich ihrer Kreditwürdigkeit einschätzen. Moody’s vergibt für die Stadt Bern das hohe Rating Aa2, die drittbeste Moody’s-Ratingstufe. In diese Beurteilung fliesst unter anderem auch die finanzielle Situation der selbständigen städtischen Anstalten Energie Wasser Bern und BERNMOBIL, die Finanzsituation der per 1. Januar 2014 in den steuerfinanzierten Haushalt zurückgeführten Stadtbauten Bern sowie die bei der Personalvorsorgekasse bestehende Deckungslücke mit ein. Die hohe Kreditwürdigkeit ist das Resultat einer umsichtigen Haushaltsführung. So konnten in den Jahren 2009 bis 2013 vor Abschreibungen durchschnittliche Rechnungsüberschüsse von rund 7 Prozent der laufenden Einnahmen erzielt werden. Gleichzeitig ist es der Stadtverwaltung in diesem Zeitraum gelungen, das Wachstum der laufenden Ausgaben moderat zu halten. Die Aussagekraft des international anerkannten Ratings verhilft der Stadt Bern und ihren Anstalten zu besseren Konditionen bei der Geldbeschaffung.
Zunehmende Infrastrukturinvestitionen
Ein noch besseres Ratingergebnis wird durch den laut Moody’s nach wie vor moderat hohen Schuldenstand der Stadt Bern und ihrer Anstalten verhindert. Die Stadt selber plant in Zukunft wieder vermehrt zu investieren (z.B. Schul- und Sportinfrastruktur, Hochwasserschutz), was nach mehreren Jahren des Schuldenabbaus zu einer Zunahme des verzinslichen Fremdkapitals führen dürfte. Im Gegensatz dazu dürften die Schulden der städtischen Anstalten Energie Wasser Bern und BERNMOBIL in den kommenden Jahren insgesamt eher sinken, da keine grösseren Infrastrukturprojekte anstehen. Moody’s weist darauf hin, dass ein signifikanter Schuldenanstieg oder eine erhebliche Verschlechterung der Haushaltsituation zu einer Verschlechterung des Ratings führen könnte, was Moody’s jedoch aufgrund weiterhin erwartet guter Budgetdisziplin heute als eher unwahrscheinliches Szenario erscheint.
Die verzinslichen Schulden betragen per 31. Dezember 2013:
Schuldner |
Schuldenstand in Millionen Franken |
Stadt Bern, steuerfinanzierter Haushalt |
815,0 |
Stadtbauten Bern |
285,0 |
Fonds für Boden- und Wohnbaupolitik |
230,0 |
Energie Wasser Bern (ewb) |
975,0 |
BERNMOBIL |
196,6 |
Total |
2 501,6 |
Stabiler Ausblick trotz wirtschaftlicher Herausforderungen
Moody’s erwartet, dass die Schweizer Wirtschaft 2014 weiterhin nur leicht wachsen wird, weshalb keine spürbare Zunahme bei den Steuereinnahmen der juristischen Personen zu erwarten ist. Die steigende Zahl von Einwohnerinnen und Einwohnern und die daraus resultierende Entwicklung der Steuern natürlicher Personen, sowie der Wille der Stadtverantwortlichen, dem steigenden Kostendruck mit entsprechenden Einsparungen zu begegnen, sollten dazu beitragen, dass der Haushalt auch während der aktuellen Budget- und Finanzplanungsperiode ausgeglichen gestaltet werden kann. Der Ratingausblick ist daher gemäss Moody’s stabil.
Stabile Beurteilung auch durch ZKB und CS
Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) hat bei ihrer Bonitätsüberprüfung von 21 Schweizer Städten Mitte 2014 das Rating der Stadt Bern von AA / Outlook stabil bestätigt. Die ZKB geht auch mittelfristig von einer soliden Finanzpolitik der Stadt Bern aus.
Ende August 2014 hat die Credit Suisse (CS) ihr alljährliches «Swiss Credit Handbook» herausgegeben und den Medien vorgestellt. Die Spezialisten der Credit Suisse beurteilen die Kreditwürdigkeit der Stadt Bern gegenüber dem Vorjahr unverändert mit Mid AA (Ausblick stabil), eine Stufe höher als der Kanton Bern Low AA (Ausblick positiv).