Neue Arbeitsplätze für langzeitarbeitslose Frauen
Wäscherei ersetzt Textilatelier des Kompetenzzentrums Arbeit
Der Gemeinderat hat im Grundsatz entschieden, im Gewerbeareal Felsenau eine Wäscherei mit rund einem Dutzend kostengünstiger Arbeitsplätze für langzeitarbeitslose Personen einzurichten. Damit soll der Wegfall der kostenintensiven Arbeitsplätze im Textilatelier, das Ende Monat geschlossen wird, kompensiert werden. Die Wäscherei wird aber nur dann eingerichtet, wenn es gelingt, bis Ende März 2016 genügend Aufträge zu akquirieren.
Hintergrund dieses Umbaus ist die letztes Jahr vom Kanton beschlossene jährliche Beitragskürzung im Umfang von 1,1 Millionen Franken für
Arbeitsintegrationsprogramme in der Stadt Bern. Die Stadt hat darauf das Budget des Kompetenzzentrums Arbeit (KA) des Sozialamts, welches für die Bereitstellung von Einsatzplätzen für Langzeitarbeitslose zuständig ist, um 500‘000 Franken aufgestockt. Es bleiben somit 600‘000 Franken, die pro Jahr eingespart werden müssen. «Für die Stadt insgesamt und für das Sozialamt im Besonderen ist es sehr wichtig, weiterhin eine gleichbleibend grosse Anzahl von Beschäftigungsmöglichkeiten anbieten zu können», sagt Sozialdirektorin Franziska Teuscher. Das heisse unter den gegebenen Umständen: Kostenintensivere Arbeitsmöglichkeiten müssen durch günstigere Angebote ersetzt werden. So hat beispielsweise eine neue Trägerschaft die Bauteilbörse übernommen. Dank der nun geplanten Wäscherei können voraussichtlich auch wegfallende Einsatzplätze im Textilatelier durch neue und deutlich kostengünstigere Arbeitsmöglichkeiten ersetzt werden.
Marktnische: Waschen von Reinigungsmaterialien
Die neue Wäscherei wird sich auf die Reinigung von Putzlappen, -tüchern etc. spezialisieren und vor allem für Grosskunden tätig sein. Felix Wolffers, Leiter des Sozialamts, umschreibt das Einsatzgebiet: «Das Waschen von Reinigungsmaterialien ist eine Marktnische. Für die kommerziellen Wäschereien sind diese Aufträge nicht interessant, weil sie sehr arbeitsintensiv sind.» Die geplante Wäscherei ist somit nicht Konkurrentinvon bestehenden Betrieben, sondern führt Spezialarbeiten für andere Wäschereien aus. Hinzu kommt, dass die Wäscherei sehr gut ins Konzept des KA passt.
Ein Dutzend Arbeitsplätze
Die Wäscherei soll in den nächsten Monaten ihren Betrieb auf dem Gewerbeareal in der Felsenau aufnehmen. Geplant sind 10 bis 14 Arbeitsplätze für Langzeitarbeitslose. Die Investitionen von zirka 280‘000 Franken für den Maschinenpark sollen aus einem Spezialfonds zur Vermeidung von Arbeitslosigkeit finanziert werden. Diese Fondsgelder können von der Direktion Bildung, Soziales und Sport allerdings erst dann beantragt werden, wenn bis Ende März 2016 ausreichend Verträge mit Grosskunden vorliegen. Das Sozialamt geht davon aus, dass die Wäscherei weitgehend kostendeckend betrieben werden kann.