Viererfeld/Mittelfeld: Überzeugende Wettbewerbsergebnisse
Stadtpräsident Alec von Graffenried und Gemeinderat Michael Aebersold haben am Freitag vor den Medien die Ergebnisse des Wettbewerbs Viererfeld/Mittelfeld präsentiert. Das Siegerprojekt «VIF_2» der Wettbewerbsaufgaben «Städtebau» und «Stadtteilpark» überzeugt durch seine Anbindung an die bestehende städtebauliche Struktur und das Potenzial für hohe Wohnqualität. Im Bereich «Wohnen» obsiegte das Projekt ENSEMBLE_2. Als Grundlage für die weiteren Projektierungen wird im nächsten Schritt bis Ende 2019 ein Masterplan erarbeitet.
Bis im Oktober 2018 hatten 26 teilnehmende Planungsteams Zeit, im Rahmen des Planungswettbewerbs Viererfeld/Mittelfeld ihre Projektideen zu den drei Bereichen «Städtebau», «Stadtteilpark» und «Wohnen» einzugeben. Im November/Dezember 2018 hat das Preisgericht sämtliche Eingaben vertieft geprüft. Der Jurybericht zum Planungswettbewerb Viererfeld/Mittelfeld liegt nun vor.
Überzeugende Wettbewerbsergebnisse
Aus dem Planungswettbewerb resultierten zahlreiche überzeugende Entwicklungsideen für das Areal Viererfeld/Mittelfeld. Wie mit dem gewählten Wettbewerbsverfahren angestrebt, haben die Planungsteams vielfältige Konzepte mit einer grossen städtebaulichen Bandbreite eingereicht.
Mit dem Projekt «VIF_2» des Teams Ammann Albers StadtWerke GmbH Zürich (Städtebau), raderschallpartner AG Meilen (Landschaftsarchitektur), huggenbergerfries Architekten AG Zürich (Architektur), Basler & Hoffmann Zürich (Mobilität) und zeugin.gölker.immboilienstrategien GmbH Zürich (Soziales) belegt ein und dasselbe Team sowohl beim «Städtebau» als auch beim «Stadteilpark» den ersten Rang. «VIF_2» hat die Wettbewerbsjury am meisten überzeugt. Prägendes Merkmal sind zwei diagonale Achsen, die das «Rückgrat» des neuen Quartiers bilden und insbesondere für den Fuss- und Veloverkehr eine gute Grundstruktur bieten. Das Projekt baut mit Sorgfalt die bestehende Stadt weiter. Dies zeigt sich etwa im Bereich Mittelfeld, wo es rund um das Burgerspittel – im Gegensatz zu den meisten anderen Projekten – bewusst auf Hochhäuser verzichtet. Im Bereich Stadtteilpark punktet das Projekt mit seinem grosszügigen, konzeptionell durchdachten Umgang mit Freiraum und Landschaft. So gelingt es dem Team beispielsweise, den Bremgartenwald als Teil des Erholungsangebotes für das Quartier zu integrieren.
Im Bereich «Wohnen» obsiegte das Projekt «ENSEMBLE_2» von ARGE pan m GmbH & Martin Dubach ETH (neu: gud Architekten) Zürich, Carolin Riede Landschaftsarchitektin Zürich, Ballmer + Partner AG Aarau, Bernhard Böhm und Nils Güttler Zürich. «ENSEMBLE_2» zeigt anhand verschiedener Haustypen anschaulich, wie eine vielfältige urbane Nachbarschaft aussehen könnte. Zudem zeichnet es sich durch gekonnten Umgang mit unterschiedlichen Wohnungstypologien und Nutzungsansprüchen aus. Neben «ENSEMBLE_2» werden fünf weitere Projekte im Bereich «Wohnen» rangiert und für die weitere Bearbeitung berücksichtigt.
Freude bei den Verantwortlichen
Hocherfreut über das Wettbewerbsergebnis zeigen sich die beiden zuständigen Gemeinderäte. Stadtpräsident und Jury-Präsident Alec von Graffenried sieht die «hohen Erwartungen an das für alle Beteiligten anspruchsvolle und auch fordernde Wettbewerbsverfahren vollumfänglich erfüllt». Gemeinderat Michael Aebersold, der als Vorsteher der Direktion für Finanzen, Personal und Informatik für den gesamten Entwicklungsprozess verantwortlich ist, freut sich, dass «mit den siegreichen Projekten eine ausgezeichnete Ausgangslage für die anstehende Suche nach Investorinnen und Investoren besteht».
Masterplan als nächster Schritt
Mit dem Abschluss des Wettbewerbs Viererfeld/Mittelfeld ist ein wichtiges Etappenziel erreicht. Das Wettbewerbsergebnis bildet das Gerüst für die nächsten Planungsschritte. In der bis Ende 2019 erfolgenden Masterplanung müssen die Leitideen aus dem Wettbewerb konkretisiert und in eine verbindliche und umsetzbare Form gebracht werden. Auf der Basis der ersten Ergebnisse des Masterplans erfolgt die Ausschreibung zur Abgabe der Baufelder im Baurecht. Auf dem Viererfeld soll die Hälfte der Bauträgerschaften gemeinnützig sein, auf dem Mittelfeld wird ein noch höherer Anteil angestrebt. Noch nicht entschieden ist, ob sich die Stadt an einer Wohnbaugenossenschaft beteiligt oder in eigener Regie ein Wohnbauprojekt realisiert.
Baubeginn frühestens im 2023
Bevor gebaut werden kann, müssen die Stimmberechtigten der Stadt Bern über die Abgabe des Baulandes im Baurecht sowie über Investitionskredite für die Infrastrukturanlagen, den Stadtteilpark und die Schulinfrastruktur befinden. Bestenfalls können diese Abstimmungen in rund zwei Jahren stattfinden. Frühestmöglicher Baubeginn wäre gemäss heutigem Planungsstand im Jahr 2023.
Wettbewerbsausstellung vom 17. Januar bis 2. Februar 2019
Sämtliche 26 Wettbewerbsprojekte sind für die Öffentlichkeit vom Donnerstag, 17. Januar bis Samstag, 2. Februar 2019 im ehemaligen Swisscom-Hochhaus (Ostermundigenstrasse 93, 3006 Bern), 8./10. Stock, einsehbar. Erreichbar mit Bus Nr. 10 bis Haltestelle Waldeck. Eintritt frei.
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag jeweils 17:00 bis 20:00 Uhr, Samstag jeweils 10:00 bis 14:00 Uhr.
Geführte Besichtigungen für organisierte Gruppen sind nur auf Anfrage möglich (Anfragen bitte an Madeleine Bodmer, Hochbau Stadt Bern,
madeleine.bodmer@bern.ch, Telefon 031 321 76 31). Zusätzlich werden die Siegerprojekte aus dem Wettbewerb ab Mitte März in der Kornhausgalerie ausgestellt.