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4. Juli 2024 | Gemeinderat, Direktionen

Tierpark Bern: Neue Seehundeanlage mit Schattendach

Nach rund 20 Betriebsjahren weist die heutige Seehundeanlage im Tierpark Bern deutliche Altersspuren auf und entspricht auch nicht mehr den tierhalterischen Normen. Die Anlage soll deshalb umfassend saniert werden. Ausserdem soll ein grosser Teil der Aussenanlage beschattet werden. Für die Finanzierung dieses Projekts beantragt der Gemeinderat beim Stadtrat die Freigabe von Drittmitteln im Umfang von maximal 2,9 Millionen Franken. Der Tierparkverein Bern hat 2 Millionen Franken für die Unterwasserwelt (Fjord) zugesichert, die restlichen 900’000 Franken stehen im Gabus-Fonds bereit.

Die heutige Seehundeanlage entlang des Vivariums des Tierparks Bern wurde im Jahr 2003 vergrössert. Nun ist sie aber ins Alter gekommen. Die Betonflächen sind marode und abgenutzt, für die Besuchenden nicht mehr attraktiv und insbesondere werden den Tieren nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu wenige Anreize geboten, die Flächen zu benutzen. Auch aus tiermedizinischer Sicht hat sich gezeigt, dass die Seehunde seit einigen Jahren mit wiederkehrenden Augenproblemen zu kämpfen haben, die durch Anpassungen an der Anlage gelindert werden könnten. Aus diesen Gründen soll die Anlage einerseits saniert, andererseits beschattet werden.

Den Fjorden nachempfunden

Das Teilprojekt «Fjord» widmet sich der Landschaftsgestaltung über und unter Wasser. Es soll mit unterschiedlichen Untergründen wie Sand-, Kies- oder Felsenflächen dem nordischen Lebensraum nachempfunden werden. Darüber hinaus soll ein Meerwasserpool mit rund 6'000 Litern Inhalt den Tieren die Möglichkeit bieten, ihre Augen und ihre Haut mit Salzwasser zu spülen. Durch eine neugestaltete Unterwasserlandschaft mit Felsstrukturen, Höhlen und Strömungen erhalten die Seehunde mehr Anreize, längere Zeit unter Wasser zu verbringen und zu tauchen, wodurch ihre Augen besser vor den schädlichen UV-Strahlungen an der Wasseroberfläche oder an Land geschützt werden.

Ein Schattendach für Tier und Mensch

Verbringen die Seehunde mehr Zeit über Wasser, sind ihre Augen auch häufiger den erhöhten UV-Werten ausgesetzt, welche mitverantwortlich sind für die Augenprobleme der Tiere. Aus diesem Grund soll eine Beschattung der beiden Anlageteile entlang der Nordmauer des Vivariums entstehen. Dank der leichten Auskragung des Dachs über den Weg kommen nicht nur die Tiere, sondern auch die Besuchenden in den Genuss von Schatten in der prallen Mittagssonne.

Finanzierung mit Fondsgelder

Seit 2010 sind Tieranlagen im Tierpark Bern zu 100 Prozent über Drittmittel zu finanzieren. Das entsprechende «Sammelgefäss» des Tierparks Bern ist der Gabus-Fonds. Der Tierparkverein Bern hat bereits einen Beitrag von maximal zwei Millionen Franken für die Sanierung des Seehundebeckens zugesichert. Die Beschattung beziehungsweise die Überdachung der Aussenanlage kostet weitere 900'000 Franken. Der Verpflichtungskredit für die Seehundeanlage beträgt somit 2,9 Millionen Franken. Die Finanzierung beider Projekte wird über den Gabus-Fonds sichergestellt. Der Gemeinderat verdankt an dieser Stelle das langjährige und grosse Engagement des Tierparkvereins Bern zugunsten des Tierparks Bern.

Das Tierparkreglement sieht die abschliessende Kompetenz für diese Kreditfreigabe durch den Stadtrat vor. Unter Vorbehalt der Zustimmung beginnen die Bauarbeiten im August 2024 und dauern voraussichtlich 12 Monate. Die Seehundegruppe des Tierparks Bern ist bereits im April vorübergehend nach Schweden gereist.

Gemeinderat der Stadt Bern

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