Testplanung für das Projekt zur «Neuordnung Allmenden»
Der Gemeinderat will auf den Allmenden eine Testplanung durchführen. Unter Einbezug der Bevölkerung und verschiedener Interessengruppen soll ausgelotet werden, wie die Grosse und die Kleine Allmend für die Zukunft weiterentwickelt und die vielfältigen Nutzungen bestmöglich koordiniert werden können. Für den gesamten Planungsprozess beantragt der Gemeinderat dem Stadtrat eine Krediterhöhung um 1,32 Millionen Franken auf insgesamt 1,47 Millionen Franken.
Angesichts der möglichen Aufhebung der oberirdischen Parkierung auf den Allmenden (vgl. Medienmitteilung vom 30. Mai 2023) hat die Stadt Bern das Projekt «Neuordnung Allmenden» wieder aufgenommen. Aufgrund der Bedeutung der Allmenden für die Bevölkerung, der vielfältigen Nutzungsansprüche und der Abhängigkeiten zu diversen Entwicklungsprojekten im Raum Wankdorf soll eine Testplanung als Grundlage für das zu überarbeitende Nutzungs- und Gestaltungskonzept durchgeführt werden.
Ergebnisoffener Prozess mit Einstellhalle als Voraussetzung
Die Testplanung ist nur sinnvoll, wenn der Stadtrat im Grundsatz auch die angestrebte neue Einstellhalle im Bereich der Grossen Allmend und die damit zusammenhängende Innenentwicklung des Areals Wankdorf Stadion unterstützt. Andernfalls scheint eine Aufhebung der Parkierung auf den Allmenden -– konkret auf dem Zirkusplatz, entlang der Papiermühlestrasse sowie auf der Kleinen Allmend – auf absehbare Zeit unwahrscheinlich.
Vorausgesetzt die oberirdische Parkierung kann aufgehoben werden, will der Gemeinderat auch die Möglichkeit für die vom BSC YB benötigten Trainingsfelder auf der Grossen Allmend schaffen. Die Testplanung wird jedoch ergebnisoffen und unter Einbezug der Quartierorganisationen und der Bevölkerung erfolgen. Es werden sowohl Varianten mit als auch ohne Trainingsfelder für den BSC YB geprüft. In jedem Fall strebt der Gemeinderat aber ökologische Mehrwerte, eine gute Aufenthaltsqualität für die Bevölkerung und Raum für den Breitensport an. Das resultierende Gesamtbild erlaubt dann einen Richtungsentscheid des Stadtrats. Über eine entsprechende Planungsvorlage wird zudem die Stimmbevölkerung entscheiden.
Für die Durchführung des gesamten Planungsprozesses «Neuordnung Allmenden» bis und mit Anpassung der baurechtlichen Grundordnung beantragt der Gemeinderat dem Stadtrat eine Krediterhöhung um 1,32 Millionen Franken von 150'000 Franken auf insgesamt 1,47 Millionen Franken.
Parkplätze stehen Aufwertung der Allmenden im Weg
Die Allmenden stellen wertvolle Frei- und Grünräume im Nordosten von Bern dar. Seit Jahrzehnten belegt die Veranstaltungsparkierung jedoch zeitweise grosse Flächen und schränkt so die Nutzbarkeit, Attraktivität und Entwicklungsmöglichkeiten der Allmenden erheblich ein. Der Gemeinderat beauftragte deshalb 2018 die zuständigen städtischen Stellen mit der Überarbeitung des Nutzungs- und Gestaltungskonzepts Allmenden und genehmigte dafür einen Planungskredit von 150'000 Franken.
In einem Workshop-Verfahren wurden die Bedürfnisse an die Allmenden ermittelt und ein Grobkonzept zur räumlichen Weiterentwicklung erarbeitet. Die dafür notwendige Aufhebung der Parkplätze erfordert jedoch gemäss kantonalem Richtplan ESP Wankdorf ein Ersatzangebot, unter anderem. zur Vermeidung von wildem Parkieren im Quartier. Mangels Ersatzlösung wurden die Planungsarbeiten sistiert.
Innenverdichtung Stadion Wankdorf als einmalige Chance
Mit der geplanten Innenverdichtung der bestehenden Baustruktur auf dem Areal Stadion Wankdorf bietet sich nun eine Lösung für die Parkplatzproblematik auf den Allmenden, ohne dass die Stadt die Kosten für das Ersatzangebot tragen müsste. Anstatt die für die Innenentwicklung des Stadions erforderlichen Parkplätze unterhalb des Wankdorf Centers zu bauen, was ursprünglich geplant war, sollen dank einer neuen unterirdischen Einstellhalle Synergien genutzt und die Veranstaltungsparkierung integriert werden.
Die von der Stadt Bern und der Investorin des Wankdorf Center Bern durchgeführte Standortevaluation und Machbarkeitsstudie ergab, dass für die unterirdische Einstellhalle lediglich ein Standort im Bereich der Grossen Allmend in Frage kommt (Zirkusplatz und/oder Hyspaplatz). Mit der neuen Parkierungsanlage könnten einerseits die Allmenden von der Parkierung befreit und andererseits das gemäss Richtplan zur Verfügung zu stellende Parkplatzangebot deutlich reduziert und so mehr Platz für andere Nutzungen geschaffen werden.
Dokumente
Titel |
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Vortrag an den Stadtrat (PDF, 775.3 KB) |