Das Konzept des Superblocks wurde in Barcelona entwickelt, um den Durchgangsverkehr zu reduzieren und fussgänger*innenfreundliche, identitätsstiftende Quartiere zu schaffen. Der Berner Stadtrat forderte im Juni 2023 mit der Motion «Superblocks für ein neues Lebensgefühl in Bern», mit Pilotprojekten die Einrichtung von Superblocks in Bern zu prüfen.

Mehr Raum für Partizipation

Mit dem bewährten Mittel der Begegnungszonen werden auch in der Stadt Bern seit Ende der 1980er Jahre Strassenräume auf Initiative der Anwohnenden umgestaltet. Während die Begegnungszone aber primär ein verkehrstechnisches Instrument mit dem Ziel der Verkehrsberuhigung darstellt, geht das Konzept des Superblocks weiter und gibt dem partizipativen Ansatz mehr Raum.

Im Rahmen einer von der Stadt unter Einbezug der Quartierkommissionen durchgeführten Standortevaluation, hat sich das Murifeld als geeignetstes Quartier für einen Pilotversuch herauskristallisiert. Im Quartier leben viele Kinder, die Bevölkerung ist aktiv, es sind Flächen vorhanden, die bespielt werden können und gleichzeitig besteht ein hohes Potential, den Durchgangsverkehr zu reduzieren.

Ergebnisoffenes Pilotprojekt im Murifeld

Das Pilotprojekt ist ergebnisoffen. Die Quartierbewohnenden und Gewerbetreibenden im Murifeld können ihre Bedürfnisse einbringen und mitentscheiden, wie sie den Strassenraum nutzen und gestalten wollen. Die Stadt verfolgt dabei den Ansatz der «lernenden Planung», mit dem sie bei Klimaanpassungen und der Umgestaltung von Plätzen und Parks gute Erfahrungen gemacht hat. Ziel des Pilotprojekts ist es herauszufinden, wie ein auf die hiesigen Verhältnisse angepasster Superblock aussehen könnte und welche Elemente davon sich allenfalls auch für Begegnungszonen eignen. Für das Pilotprojekt hat der Gemeinderat einen Kredit von 295'000 Franken gesprochen.