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5. März 2015 | Gemeinderat, Direktionen

Reitschule

Studie: Dialog bleibt wichtigstes Instrument

Der Dialog ist das wichtigste Instrument, um die Konflikte im Umfeld von Reitschule, Vorplatz und Schützenmatte zu vermindern: Zu diesem Schluss kommt eine Studie, die der Basler Soziologe Ueli Mäder im Auftrag des Gemeinderates erarbeitet hat. Gestützt auf die Studie will die Stadtregierung den Dialog mit allen Beteiligten konsequent weiterführen. Ferner hat sie Stadtpräsident Alexander Tschäppät gemäss dem bisherigen Rotationsprinzip zur neuen Koordinationsperson für das Dossier Reitschule bestimmt. Der Wechsel erfolgte auf Antrag von Sicherheitsdirektor Reto Nause.

In Zusammenhang mit den Konflikten im Umfeld der Reitschule, des Vorplatzes und der Schützenmatte prüft der Gemeinderat seit längerer Zeit verschiedene Massnahmen. Im Rahmen dieser Abklärungen verfasste Prof. Dr. Ueli Mäder im Auftrag des Gemeinderates die Studie «Berner Reitschule. Ein soziologischer Blick» mit dem Ziel, Empfehlungen zum Umgang mit der Reitschule zu erarbeiten. Der Gemeinderat hat die Ergebnisse der Studie an seiner letzten Sitzung beraten.

Wichtiges Jugendzentrum
Die Studie stellt die Reitschule als wichtige kulturelle und politische Institution dar und attestiert ihr einen hohen sozialen Wert. Als grösstes Jugendzentrum der Stadt sowie als Auffangbecken für sozial Benachteiligte und gesellschaftlich marginalisierte Bevölkerungsgruppen nehme die Reitschule eine wichtige Rolle wahr und entlaste damit den Rest der Stadt enorm. Zudem leiste die Reitschule Beratungs-, Jugend- und Gassenarbeit und übernehme soziale Aufgaben.

Zur Rolle der Stadt hält die Studie fest, dass sie im schwierigen Umgang mit der Reitschule bereits vieles richtig mache. Reitschule und Stadt sei es bisher gelungen, einen Mittelweg zwischen ambitioniertem Kulturbetrieb und autonomer Basisdemokratie zu gehen. Die Leistungsverträge werden als probates Mittel beurteilt, um «einen konstruktiven Dialog zwischen Reitschule und Stadt zu fördern». Die unterschiedlichen Positionen zwischen Exponenten der Reitschule und der Polizei seien zwar nur begrenzt überwindbar, es gelte aber die Gespräche allen Schwierigkeiten zum Trotz aufrechtzuerhalten. Der Dialog bleibe das wichtigste Instrument, um Gewalt und Konflikte im Umfeld der Reitschule, des Vorplatzes und der Schützenmatte zu entschärfen.

Der Gemeinderat erachtet die Studie als wertvolle und hilfreiche Grundlage für den künftigen Umgang mit der Reitschule. Einig ist er mit dem Basler Soziologen insbesondere darin, dass der Dialog das wichtigste Instrument zur Bewältigung der Probleme bleibt und dieser daher konsequent mit allen Beteiligten weiterzuführen ist.

Stadtpräsident übernimmt Dossier Reitschule
Weiter hat der Gemeinderat Stadtpräsident Alexander Tschäppät als neue Koordinationsperson für das Dossier Reitschule bestimmt. Der Wechsel findet auf Antrag des Direktors für Sicherheit, Umwelt und Energie statt. Gemäss dem Leistungsvertrag der Stadt mit der Reitschule wird in der Regel jährlich eine Ansprechperson ernannt. Reto Nause war in den letzten zwei Jahren als Koordinationsperson für die Reitschule zuständig und leitete in dieser Funktion die regelmässigen Stadtgespräche. Der Stadtpräsident übernimmt die politische Führung des Dossiers bis Ende Jahr.

«Berner Reitschule –Ein soziologischer Blick» von Prof. Dr. Ueli Mäder
Die Studie «Berner Reitschule. Ein soziologischer Blick» ist von Prof. Dr. Ueli Mäder gemeinsam mit Mirja Bänninger und Rodrigo Krönkvist im Zeitraum vom 15. Mai bis 20. November 2014 erarbeitet worden. Die Studienautoren analysierten zahlreiche Dokumente (Sitzungsprotokolle, Medienberichte, Publikationen, Filme) und führten über 40 Interviews mit Personen mit unterschiedlichen Bezügen zur Reitschule durch. Zudem wurde die Nachbarschaft der Reitschule zu einer schriftlichen Umfrage eingeladen. Die Studie hat 50‘000 Franken gekostet; sie wird in der Schriftenreihe «edition gesowip» publiziert.

 

Informationsdienst Stadt Bern

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