Städtische Abstimmungen: Ja zu allen vier Vorlagen
Die Stimmberechtigten der Stadt Bern haben allen vier städtischen Abstimmungsvorlagen zugestimmt. Der Kredit für die Bau- und Verkehrsmassnahmen beim Bahnhof Bern wurde mit 57,67 Prozent Ja-Stimmen angenommen, der Investitionsbeitrag für den Bau einer neuen Festhalle mit 51,13 Prozent und die für den Neubau notwendige Überbauungsordnung Mingerstrasse-Papiermühlestrasse mit 64,17 Prozent Ja-Stimmen. Schliesslich wurde mit 88,69 Prozent Ja-Stimmen auch die Überbauungsordnung für das Meinen-Areal gutgeheissen. Die Stimmbeteiligung lag bei 57,97 Prozent.
Die Stimmbevölkerung hat den Kredit von 112 Millionen Franken für die Bau- und Verkehrsmassnahmen im Zusammenhang mit dem Ausbau des Bahnhofs Bern mit 57,67 Prozent Ja-Stimmen (27’271 Ja- zu 20’016 Nein-Stimmen) angenommen. «Ich bin froh, dass die Stadt Bern nun ihren Teil dazu beitragen kann, dass der neue Bahnhof funktioniert», sagt Gemeinderätin Marieke Kruit. Der neue Bahnhof höre nicht bei den Perronzugängen auf. «Die Pendlerinnen und Pendler sind darauf angewiesen, dass sie rasch und sicher vom Bahnhof in die Stadt gelangen», so Marieke Kruit.
Der Bahnhof Bern, der zweitgrösste in der Schweiz, wird derzeit durch RBS und SBB erweitert. Die städtischen Massnahmen betreffen das Umfeld des Bahnhofes: Damit die stark wachsenden Passantenströme sowie der ÖV weiterhin flüssig zirkulieren können, wird der Strassenraum beim Bubenbergplatz neu organisiert. Der Fussverkehr erhält mehr Platz und wird vom Veloverkehr klarer abgegrenzt, der motorisierte Individualverkehr wird reduziert. Zusätzlich ist der Bau einer unterirdischen Personenpassage vom neuen Zugang Bubenberg zum Hirschengraben notwendig. Die Stadt kann für das Projekt mit namhafter Unterstützung rechnen: Voraussichtlich werden von Bund und Kanton gut 58 Millionen Franken in die Stadtkasse zurückfliessen.
Neue Festhalle kann gebaut werden
Die Stimmberechtigten haben der Überbauungsordnung Mingerstrasse-Papiermühlestrasse mit 64,17 Prozent Ja-Stimmen (29’585 Ja-Stimmen zu 16’516 Nein-Stimmen) und dem Investitionsbeitrag von 15 Millionen Franken an die Messepark Bern AG zur Realisierung der neuen Festhalle mit 51,13 Prozent Ja-Stimmen (24’243 Ja-Stimmen zu 23’170 Nein-Stimmen) zugestimmt. Die Vorlagen schaffen die Voraussetzungen für den Ersatz der sanierungsbedürftigen Festhalle auf dem BERNEXPO-Gelände durch einen Neubau. Die Überbauungsordnung ist nötig, weil der geplante Neubau ein grösseres Volumen als die bestehende Festhalle aufweist. Zudem ermöglicht die Überbauungsordnung die Verlegung von 350 oberirdischen Parkplätzen, die heute die Grosse Allmend beeinträchtigen, in das unterirdische Expo-Parking.
«Ich freue mich, dass die Stimmberechtigten die Chance der neuen Festhalle ergriffen haben. Endlich besteht eine realistische Perspektive, in Bern wieder vermehrt grössere Kongresse sowie Konzerte, Kultur- und Sportanlässe mit nationaler Ausstrahlung durchführen zu können», sagt Stadtpräsident Alec von Graffenried. Mit dem Investitionsbeitrag an die Infrastruktur ermögliche die Stadt ein privates Projekt, das eine hohe regionale Wertschöpfung und zusätzliche Steuereinnahmen verspreche. «Ich bin überzeugt, dass der Nutzen der neuen Festhalle die jährlichen Kosten der Stadt rechtfertigt und der Messeplatz Bern nachhaltig gestärkt wird», sagt Gemeinderat Michael Aebersold, Direktor für Finanzen, Personal und Informatik.
Überbauung Meinen-Areal nimmt wichtige Hürde
Schliesslich haben die Stimmberechtigten die Überbauungsordnung Schwarztorstrasse-
Brunnmattstrasse (Meinen-Areal) mit 88,69 Prozent Ja-Stimmen klar angenommen (42’121 Ja-Stimmen zu 5372 Nein-Stimmen). Sie ermöglicht die Realisierung einer qualitativ hochwertigen und nachhaltigen Wohn- und Gewerbeüberbauung mit rund 185 Wohnungen auf dem früheren Betriebsareal der Meinen-AG im Mattenhofquartier. Verkaufsflächen, Kleingewerbe und Quartiernutzungen sollen einen Beitrag zur Schaffung eines attraktiven Quartierzentrums leisten. «Das deutliche Ja der Stimmberechtigten bringt ein langwieriges Planungsverfahren zu einem erfolgreichen Abschluss. Darüber freue ich mich sehr», sagt Stadtpräsident Alec von Graffenried. «Das Projekt ist eine Erfolgsgeschichte. Es ermöglicht nicht nur eine willkommene Nachverdichtung der bestehenden Siedlungsstruktur, sondern leistet einen grossen Beitrag zur städtebaulichen und sozialräumlichen Aufwertung des Mattenhofquartiers.»