Stadtberner Stimmbevölkerung stimmt allen fünf Vorlagen zu
Die Stimmberechtigten der Stadt Bern haben allen fünf städtischen Abstimmungsvorlagen zugestimmt. Der Baukredit für das Hallenbad und die Kunsteisbahn Weyermannshaus wurde mit 70,12 Prozent Ja-Stimmen gutgeheissen, der Verpflichtungskredit für das regionale öffentliche Veloverleihsystem mit 61,14 Prozent Ja-Stimmen und die Stellvertretungsregelung im Stadtrat mit 74,32 Prozent Ja-Stimmen. Ebenfalls angenommen wurde der Investitionskredit für die Weiterentwicklung der Schulinformatik (74,85 Prozent Ja-Stimmen) und der Baukredit für die Basisstufe Schlossmatt (86,67 Prozent Ja-Stimmen). Die Stimmbeteiligung lag bei 42,65 Prozent.
Mit 70,12 Prozent Ja-Stimmen (24’397 Ja- zu 10'394 Nein-Stimmen) haben die Stimmberechtigten dem Baukredit von 107,2 Millionen Franken für den Ersatzneubau Hallenbad und Kunsteisbahn Weyermannshaus zugestimmt. Im Bauwerk aus Holz und Stahlbeton wird unten die Eishalle und oben das Hallenbad zu liegen kommen. Damit kann die energieintensive Sport- und Freizeitanlage im zeitgemässen Effizienzstandard realisiert werden. Die Abwärme, die bei der Kälteproduktion entsteht, wird zum Heizen des Hallenbads und zur Erzeugung von Warmwasser genutzt. Dank der kompakten Bauweise des hindernisfrei ausgestalteten Gebäudes entsteht zudem mehr Liegefläche im daneben liegenden Freibad. «Mit dem heutigen Ja der Stimmbevölkerung führen wir eine wichtige Anlage energieeffizient in die Zukunft und treiben die Sanierung der städtischen Infrastruktur weiter voran», sagt Stadtpräsidentin Marieke Kruit. Die Bauarbeiten sollen 2027 starten und drei Jahre dauern. Das Freibad bleibt in dieser Zeit geöffnet.
Ja zum regionalen öffentlichen Veloverleihsystem
Mit 61,14 Prozent Ja-Stimmen (21'521 Ja- zu 13’681 Nein-Stimmen) hat die Stadtberner Stimmbevölkerung der Vorlage «Regionales öffentliches Veloverleihsystem 2026–2033» zugestimmt. Mit dem Kredit von 7,6 Millionen Franken kann das Netz der Ausleihstationen in der Stadt Bern erweitert und der Betrieb durch die Firma PubliBike in den kommenden acht Jahren mitfinanziert werden. Neben Bern beteiligen sich künftig weitere Partnergemeinden finanziell am Verleihsystem. «Ich bin erfreut, dass sich die Stimmbevölkerung klar für die Weiterentwicklung des Veloverleihsystems ausgesprochen hat», sagt Verkehrsdirektor Matthias Aebischer. «Mit dem günstigeren Jahresabo von 69 Franken und mehr Ausleihstationen wird es noch attraktiver, aufs Velo umzusteigen und einen Beitrag zur nachhaltigen Mobilität zu leisten.» Seit der Eröffnung des Verleihsystems stieg die Zahl der Fahrten in und um Bern von gut einer Million im Jahr 2019 auf 1,7 Millionen im Jahr 2023. Insgesamt gut 40’000 Menschen haben im Jahr 2023 mindestens eine oder mehrere Fahrten mit den Leihvelos getätigt – ein Viertel mehr als im Jahr davor.
Parlament: Stellvertretung wird neu möglich
Der Stellvertretungsregelung im Stadtrat haben die Stimmberechtigten mit einem Ja-Stimmenanteil von 74,32 Prozent (25'513 Ja- zu 8'814 Nein-Stimmen) klar zugestimmt. Damit können sich Mitglieder des Berner Stadtrats künftig bei längerer Verhinderung vertreten lassen. Eine Stellvertretung muss dabei mindestens drei und darf höchstens sechs Monate dauern. «Die neue Regelung ist ein wichtiger Schritt, um die Vereinbarkeit eines Stadtratsmandats mit Familie und Beruf zu verbessern», sagt Stadtpräsidentin Marieke Kruit. Die neue Regelung, mit der zwei Motionen aus dem Stadtrat umgesetzt werden, soll dazu beitragen, die Präsenz an den Sitzungen zu erhöhen und die Zahl der Austritte während der Amtsperiode zu senken.
Klares Ja Weiterentwicklung der Schulinformatik
Zugestimmt haben die Stimmberechtigten mit 74,85 Prozent (26’291 Ja- zu 8’832 Nein-Stimmen) auch dem Investitionskredit für die Erneuerung und Weiterentwicklung der Schulinformatik der Volksschulen über 21,8 Millionen Franken. Mit dem Kredit sollen neue Geräte, die notwendige Weiterentwicklung der Schulinformatik-Plattform sowie umfassende Schulungsmassnahmen finanziert werden. «Dank dem heutigen Ja kann die Schule optimal für die digitale Zukunft ausgestattet werden», freut sich Gemeinderätin Ursina Anderegg. «Sie kann damit ihre Aufgabe wahrnehmen, die Kinder und Jugendlichen zu befähigen, kompetent und verantwortungsvoll mit digitalen Medien und Computertechnologien umzugehen.» Geplant ist der rollende Ersatz der Geräte von Schulkindern, Lehrpersonen und Mitarbeitenden der Tagesbetreuung ab dem Schuljahr 2025/26.
Erweiterung Schlossmatt: Mehr Platz für Schulkinder
Ebenfalls deutlich angenommen haben die Stimmberechtigten mit 86,67 Prozent Ja-Stimmen (30'678 Ja- zu 4’719 Nein-Stimmen) den Baukredit von rund 8,4 Millionen Franken für die Vergrösserung des Doppelkindergartens Schlossmatt. Die Zahl der Schulkinder steigt im Quartier Holligen an. Das ursprüngliche Gebäude aus den 1950er-Jahren wird vergrössert und auf zwei Stockwerke erhöht. Dank dieser Erweiterung sollen im neuen Gebäude vier Basisstufenklassen und eine Tagesbetreuung für Schulkinder Platz finden. Auch der Aussenraum wird aufgewertet.
Die detaillierten Abstimmungsresultate können unter www.bern.ch/abstimmungsresultate heruntergeladen werden.