Stadtberner Stimmbevölkerung stimmt allen fünf Vorlagen zu
Die Stimmberechtigten der Stadt Bern haben allen fünf städtischen Abstimmungsvorlagen zugestimmt. Der Rahmenkredit für die öffentliche Infrastruktur im Entwicklungsschwerpunkt Ausserholligen wurde mit 80,24 Prozent Ja-Stimmen gutgeheissen, die Überbauungsordnung für das Wifag-Areal mit 84,19 Prozent Ja-Stimmen. Ebenfalls angenommen wurden die Baukredite für das Schulraumprovisorium auf dem Gaswerkareal (84,77 Prozent Ja-Stimmen), das Kinderhaus Rossfeld (88,97 Prozent) und die Volksschule Stöckacker (89,10 Prozent). Die Stimmbeteiligung lag bei 52,27 Prozent.
Mit 80,24 Prozent Ja-Stimmen (32’552 Ja- zu 8’017 Nein-Stimmen) hat die Stadtberner Stimmbevölkerung dem Rahmenkredit «Öffentliche Infrastruktur im Entwicklungsschwerpunkt Ausserholligen» zugestimmt. Mit dem Kredit von 176 Millionen Franken erstellt die Stadt Bern in den nächsten Jahren öffentliche Infrastrukturanlagen wie Wegverbindungen, Aussenräume und Abwasseranlagen für den wichtigsten und grössten Entwicklungsschwerpunkt des Kantons. Insgesamt ist die Stadt an 17 Projekten beteiligt, darunter die Personenunterführung Europaplatz Nord und das Projekt Freiraum unter dem Viadukt – beides zentrale Vorhaben für die Erschliessung und Belebung des Gebiets.
«Ich bin erfreut, dass die Berner Stimmbevölkerung hinter diesem Zukunftsprojekt steht», sagte Tiefbaudirektorin Marieke Kruit. «Die öffentliche Infrastruktur ist Voraussetzung, dass im zukünftigen Ausserholligen ein gut vernetztes und diverses Quartier entsteht.» Öffentliche und private Investoren planen in den nächsten 20 Jahren Investitionen von rund drei Milliarden Franken. Während die Stadt Bern für die Infrastruktur verantwortlich ist, baut der Kanton Bern den neuen Campus der Berner Fachhochschule. Im Weyermannshaus West planen Burgergemeinde und Post bis zu 1’000 neue Wohnungen sowie Platz für Kleingewerbe, Büros, Läden, Gastronomie und Kultur. Und auf dem ewb/BLS-Areal entstehen drei Hochhäuser für Büros, Wohnungen, Gewerbe und den neuen Hauptsitz von Energie Wasser Bern.
Ja zur Überbauungsordnung für das Wifag-Areal
Mit 84,19 Prozent Ja-Stimmen (34’290 Ja- zu 6’440 Nein-Stimmen) haben die Stimmberechtigten der Planungsvorlage «Überbauungsordnung Wylerringstrasse 34, 36, 46 und 48 (Wifag-Areal)» zugestimmt. Damit wird auf dem Wifag-Areal im Wylerquartier der Bau eines neuen, durchmischten Quartierteils mit rund 360 Wohnungen – ein Drittel davon preisgünstig – möglich.
Stadtpräsident Alec von Graffenried ist erfreut über das Abstimmungsergebnis: «Die Planung Wifag ist ein Meilenstein für den Wohnungsbau und die Weiterentwicklung der Wohnstadt Bern. Das Ja zur Planung ist auch eine gute Nachricht für das Wylerquartier: Auf dem Wifag-Areal entstehen mehrere neue Quartierplätze und zusätzliche Angebote für die Quartierversorgung.» Mit Aufwertungsmassnahmen wie naturnaher Begrünung, Baumpflanzungen usw. wird zudem ein Beitrag zur Biodiversität und Anpassung an den Klimawandel geleistet.
Ja zum Schulraumprovisorium auf dem Gaswerkareal
Mit 84,77 Prozent Ja-Stimmen (34’901 Ja- zu 6’272 Nein-Stimmen) haben die Stimmberechtigten einen Baukredit von 23,4 Millionen für ein Schulraumprovisorium auf dem Gaswerkareal befürwortet. Dieses wird nötig, weil die Volksschulen Kirchenfeld und Sulgenbach saniert werden müssen. Mit dem Kredit können zwei Modulbauten aus Holz, eine Traglufthalle für den Schulsport und ein Garderobengebäude errichtet werden. «Das Schulraumprovisorium ist eine praktikable Lösung, um während dem Umbau der Schulhäuser angemessen Ersatz zu haben. Es wird das brach liegende Areal mit Leben und Kinderlachen füllen», sagt Stadtpräsident Alec von Graffenried.
Die Bauarbeiten sollen im September 2024 starten. Die Volksschule Kirchenfeld wird ab Sommer 2025 saniert, die Volksschule Sulgenbach voraussichtlich ab 2028. Das Provisorium soll ab Beginn des Schuljahres 2025/26 für sechs bis acht Jahre genutzt werden. Es wird Platz für zwölf Klassen und eine Tagesbetreuung bieten.
Ja zum Kinderhaus Rossfeld
Mit 88,97 Prozent Ja-Stimmen (36’991 Ja- zu 4’587 Nein-Stimmen) haben die Stimmberechtigten den Baukredit von 16,1 Millionen Franken für das «Kinderhaus Rossfeld» auf der Engehalbinsel genehmigt. Unter einem Dach werden sich darin eine Tagesbetreuung, eine Kita, eine Basisstufe und die Quartier- und Schulbibliothek befinden. Die Stadt hatte dafür die Gebäude der Kirchgemeinde Matthäus erworben. Mit dem Kredit können Kirchgemeindehaus und Pfarrhaus saniert, umgebaut und mit einem einstöckigen Zwischenbau verbunden werden. Die Bauarbeiten starten im dritten Quartal 2024 und dauern voraussichtlich rund zwei Jahre.
«Ich bin froh, dass wir dem steigenden Bedarf an Schulraum und an Plätzen für die Kinderbetreuung mit diesem einzigartigen Kinderhaus begegnen können», sagt Gemeinderätin Franziska Teuscher. «Für das Quartier wird es ein Gewinn sein, dass sich im Kinderhaus Rossfeld auch eine Kita und die Quartier- und Schulbibliothek befinden. Dies wird das ganze Quartier bereichern und beleben.»
Ja zur Erweiterung der Volksschule Stöckacker
Auch im Schulkreis Bethlehem braucht es mehr Schulraum: Die Stimmberechtigten haben den Baukredit von 65,8 Millionen Franken für die Volksschule Stöckacker mit 89,10 Prozent Ja-Stimmen (37’000 Ja- zu 4’525 Nein-Stimmen) gutgeheissen. Mit der Sanierung und Erweiterung wird ein zusätzliches Schulgebäude für 19 Klassen mit einer Turnhalle im Untergeschoss und Raum für die Tagesbetreuung im Erd- und im ersten Obergeschoss gebaut. Dabei werden die Standards von Minergie-P-Eco und Nachhaltiges Bauen Schweiz berücksichtigt. Die vier bestehenden Gebäude werden saniert und energetisch aufgewertet. Der Aussenraum wird so weit möglich entsiegelt; der Anteil an naturnaher Fläche wird erhöht und es werden zusätzliche Bäume und Hecken gepflanzt. Zudem werden neue Spielgeräte und Sitzgelegenheiten erstellt. Die Bauarbeiten sollen im vierten Quartal 2024 beginnen und dauern voraussichtlich knapp vier Jahre. Während der Sanierung der bestehenden Gebäude können die Schulkinder bereits im Neubau unterrichtet werden.
Die detaillierten Abstimmungsresultate können unter www.bern.ch/abstimmungsresultate heruntergeladen werden.