Stadt der Beteiligung – die Legislaturrichtlinien 2017-2020
Der Gemeinderat setzt sich für die Legislatur 2017-2020 zehn ausgesuchte Ziele, die das tägliche Handeln der Verwaltung ergänzen. Konkrete Massnahmen sollen den sozialen Zusammenhalt und das Vertrauen in die städtische Politik fördern und die Bevölkerung dazu animieren, sich an der Ausgestaltung des städtischen und regionalen Lebens zu beteiligen.
Das Leben der Stadtberner Bevölkerung spielt sich nicht nur in den eigenen vier Wänden ab. Beziehungen entstehen im Quartier, auf dem Spielplatz, in der Schule, beim lokalen Handwerker oder im Sportklub in der Nachbargemeinde. Der Gemeinderat will die Stadt Bern in unterschiedlichen Bereichen weiterentwickeln. Deshalb setzt er sich im ersten Teil der Legislaturrichtlinien auf den drei Handlungsebenen «Individuum/Familie fördern», «Nachbarschaft/Quartier stärken» sowie «Stadt/Region entwickeln» insgesamt zehn Legislaturziele. Die strategischen Grundlagen im zweiten Teil zeigen die Leitplanken der städtischen Politik auf und bilden die Basis für die Legislaturrichtlinien.
Vielfalt der Bevölkerung als Chance
Die Vielfalt der Einwohnerinnen und Einwohner soll sich nach dem Willen des Gemeinderates auch in der Beteiligung der Bevölkerung am öffentlichen Leben widerspiegeln. Egal welcher Nationalität oder Bevölkerungsschicht sie angehören, sollen sich die Menschen in Bern engagieren können und gehört werden. Der Gemeinderat will deshalb integrationsfördernde Massnahmen weiter stärken, etwa im Arbeitsbereich. Ein chancengerechter Zugang zu Arbeit und Bildung ist dem Gemeinderat wichtig. Diesen will er mit flächendeckender Frühförderung, Ganztagesstrukturen und Bildungslandschaften fördern. Der Gemeinderat engagiert sich weiter für ein nachhaltiges und ressourcenschonendes Verhalten. Dabei appelliert er auch an die Eigenverantwortung der Bernerinnen und Berner. Die Verwaltung und die Bevölkerung in der Stadt Bern sollen vorbildlich mit den vorhandenen Ressourcen umgehen und entsprechend handeln.
Zusätzlicher Raum für Begegnungen
Bernerinnen und Berner identifizieren sich stark mit ihren Quartieren. Bei der Umgestaltung von Quartierplätzen oder Mobilitätsmassnahmen sollen die Einwohnerinnen und Einwohner verstärkt einbezogen werden. Die Wohnbaupolitik bleibt ein zentrales Thema der städtischen Politik. Damit in Bern unterschiedlichste Wohnformen möglich sind, will der Gemeinderat mit einer Wohn- und Arealstrategie die strategischen Leitlinien zur Zukunft der Wohnstadt Bern bestimmen und den preisgünstigen und hindernisfreien Wohnraum fördern. Dazu betreibt die Stadt Bern eine aktive Boden- und Wohnbaupolitik und baut vermehrt wieder selber.
Die Anforderungen an den öffentlichen Raum steigen wegen der zunehmenden Innenverdichtung. Die Attraktivität der Innenstadt sowie der Quartiere hat daher für den Gemeinderat grosse Bedeutung und soll weiter erhöht werden. Zwischennutzungen von Gebäuden und Brachen sollen auch für wenig organisierte Gruppen zugänglich gemacht und die sozialen Netze in den Quartieren gestärkt werden. Diese helfen dabei, sich im eigenen Quartier getragen und sicher zu fühlen. Denn die Stadt Bern soll eine sichere Stadt sein, in der sich die Bevölkerung in den eigenen vier Wänden und im öffentlichen Raum sicher fühlt.
In Infrastruktur investieren
In Zukunft werden noch mehr Menschen in Bern wohnen und arbeiten als heute. Der Gemeinderat will die Infrastruktur der Stadt ihrem Wachstum anpassen. Dabei legt er nicht nur Wert auf neu zu erstellende Anlagen, sondern kümmert sich auch um die bereits bestehenden. In diese will die Stadt angemessen investieren und sie aufmerksam pflegen. Die Umsetzung der Velo-Offensive wird weitergeführt und der öffentliche Verkehr ausgebaut. Für den motorisierten Wirtschaftsverkehr gibt es zweckmässige Lösungen.
Menschen, die in Bern leben, sollen sich engagieren und gehört werden, egal welcher Nationalität oder Bevölkerungsschicht sie angehören, welche Muttersprache sie sprechen oder welchen Schulabschluss sie vorweisen. Wer sich in Bern politisch, beruflich oder gesellschaftlich engagiert, soll die dafür geeigneten Gefässe und Plattformen finden, dies gilt auch für wenig organisierte Gruppen. Der Gemeinderat legt Wert darauf, dass die Stadt Bern für ihre Bevölkerung und die Region Bern einsteht und jederzeit eine zuverlässige Diskussionspartnerin ist.