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27. August 2018 | Gemeinderat, Direktionen

Stadt Bern überprüft Lohngleichheit bei der Auftragsvergabe

Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit: Diesen Verfassungsgrundsatz will die Stadt Bern in all ihren Wirkungsfeldern konsequent umsetzen. Im Rahmen des Projektes «Lohngleichheit bei der Auftragsvergabe der Stadt Bern» wird neu die Einhaltung der Lohngleichheit im Beschaffungswesen und bei Organisationen mit städtischen Leistungsverträgen überprüft.

Der Grundsatz «gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit» ist seit 1981 in der Bundesverfassung verankert. Dennoch bestehen in der Schweiz weiterhin erhebliche Lohndifferenzen zwischen den Geschlechtern. 2014 betrug der durchschnittliche Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern in der Gesamtwirtschaft 18,1 Prozent oder 1412 Franken pro Monat. Rund 40 Prozent dieser Lohndifferenz oder 593 Franken lassen sich nicht durch objektive Faktoren erklären und sind daher potenziell diskriminierend.

Prüfung mittels Stichprobenkontrollen

Im Rahmen des Aktionsplans zur Gleichstellung von Frauen und Männern 2015–2018 hat der Gemeinderat sich zum Ziel gesetzt, die Lohngleichheit im gesamten Einflussbereich der Stadt Bern zu fördern. Bereits seit 2006 werden die Löhne in der Stadtverwaltung regelmässig überprüft. Mit der Unterzeichnung der Charta zur Lohngleichheit im öffentlichen Sektor 2016 bestätigte die Stadt Bern ihr Engagement. Der nächste Schritt erfolgt nun mit der Überprüfung der Lohngleichheit bei der Auftragsvergabe an Dritte. Ab sofort werden Stichprobenkontrollen bei Unternehmen durchgeführt, die im Rahmen des Beschaffungswesens den Zuschlag für einen städtischen Auftrag erhalten haben. Ebenso wird neu die Lohngleichheit bei Organisationen mit städtischen Leistungsverträgen überprüft.

Systematische Lohndiskriminierungen erkennen

Die Projektverantwortung liegt bei der Fachstelle für die Gleichstellung von Frau und Mann der Stadt Bern. Die Überprüfungen erfolgen durch externe Fachpersonen mittels Standard-Analysemethoden des Bundes. Sie ermöglichen es, systematische Lohndiskriminierungen im Betrieb zu erkennen. Diese müssen innert einer vorgegebenen Frist behoben werden, um eine Überprüfung erfolgreich abzuschliessen.

Das Projekt dauert bis Ende 2019 und hat zum Ziel, Modalitäten für regelmässige Überprüfungen festzulegen sowie anschliessend zu implementieren. Damit will der Gemeinderat längerfristig sicherstellen, dass Gelder der öffentlichen Hand nur in Unternehmen und Organisationen fliessen, die Frauen und Männern für gleichwertige Arbeit gleiche Löhne bezahlen.

Gemeinderat der Stadt Bern

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