Jahresbericht Sucht 2014/2015
Stadt Bern: Situation im Suchtbereich stabil
Die Situation im gesamten Suchtbereich ist in der Stadt Bern seit einigen Jahren auf tiefem Niveau stabil. Sehr erfreulich ist zudem die Tatsache, dass schweizweit bei den 11- bis 15-jährigen Jugendlichen der Konsum von psychoaktiven Substanzen im Vergleich zu den Vorjahren abgenommen hat.
Im öffentlichen Raum sind nur noch wenige drogen- oder alkoholabhängige Menschen dauerhaft anzutreffen. Die Szenen haben sich auf einem Mass eingependelt, das für eine Stadt wie Bern als stadtverträglich anzusehen ist. Dies geht aus dem Jahresbericht Sucht 2014/2015 der Direktion für Bildung, Soziales und Sport (BSS) hervor. Die gute und etablierte Zusammenarbeit zwischen Suchthilfeinstitutionen, Kantonspolizei und weiteren Stellen gilt es beizubehalten.
Gemäss der schweizerischen Schülerinnen- und Schülerbefragung 2014 sind bei den 11- bis 15-jährigen Jugendlichen insbesondere im Bereich Alkohol und Tabak die tiefsten Konsumhäufigkeiten seit der ersten Datenerhebung 1986 zu verzeichnen. Umso wichtiger ist es, diese Jugendlichen in ihrem Verhalten zu bestärken, damit sie nicht zu einem späteren Zeitpunkt problematische Konsummuster entwickeln. Bei den älteren Bevölkerungsgruppen, insbesondere bei den jungen Erwachsenen, hat das Rauschtrinken seit 2011 zugenommen. Der übermässige Konsum von Alkohol vorwiegend an den Wochenenden ist nach wie vor problematisch.
Liberalerer Umgang mit Cannabis
Während die Marktregulierung bezüglich Alkohol zugunsten der Gesundheitsförderung und des Jugendschutzes verstärkt werden sollte, ist bei Cannabis zur Verbesserung der Prävention und der Kontrolle die Entkriminalisierung des Konsums und die Regulierung des Verkaufs von Cannabisprodukten nötig. «Die derzeitige Regelung ist
eine einzige Scheinheiligkeit, weil von diesem Pseudoverbot vor allem der Schwarzmarkt profitiert», hält Gemeinderätin Franziska Teuscher, Direktorin für Bildung, Soziales und Sport, im Vorwort zum Suchtbericht fest. Mit einem Pilotprojekt zur Cannabisregulierung können in einem klar abgesteckten Rahmen die Vor- und Nachteile eines liberaleren Regulierungsmodells geprüft werden. Diese Gelegenheit will die Gemeinderätin nutzen.
Downloads
Titel | Bearbeitet |
---|---|
Jahresbericht Sucht 2014-2015.pdf (PDF, 280.2 KB) | 10.06.2015 |