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6. März 2020 | Gemeinderat, Direktionen

Stadt Bern schafft schrittweise günstigen Wohnraum

Der Gemeinderat will mit verschiedenen Einzelprojekten vielfältiges Wohnen für alle ermöglichen. So hat er vor kurzem für 38,5 Millionen Franken 75 Wohnungen erworben mit dem Ziel, damit das Angebot im Segment «Günstiger Wohnraum mit Vermietungskriterien (GüWR)» auszuweiten. Weiter konnte er die Kosten und damit die Mieten für das städtische Wohnbauprojekt am Centralweg 15 senken. Und schliesslich hat er die Einkommenslimiten für GüWR-Mieten reduziert und damit die Chancen für Wohnungssuchende mit tiefem Einkommen verbessert.

Gemäss der jüngsten Bevölkerungsbefragung sind 17 Prozent der Bernerinnen mit dem Wohnungsangebot oder den Mietzinsen in der Stadt Bern nicht zufrieden. Der Wohnungsmarkt ist damit in der Bevölkerungsbefragung am häufigsten als grösstes Problem in Bern genannt worden. Für günstigere Mieten arbeitet die Stadt im Rahmen der Wohnoffensive mit Wohnbaugenossenschaften zusammen, tritt vermehrt selber als Bauherrin auf und erweitert ihr Immobilienportfolio mit Zukäufen.

Zusätzlich 75 günstige Wohnungen

Im Mai 2019 haben die Stimmberechtigten einem Rahmenkredit von 60 Millionen Franken für den Zukauf von Liegenschaften zugestimmt. Damit konnte die Stadt erfolgreich auf dem Immobilienmarkt auftreten: Sie kauft für 38,5 Millionen Franken ein Immobilienportfolio mit acht Wohnliegenschaften und insgesamt 75 Wohnungen auf Stadtgebiet. Es handelt sich um die Liegenschaften an der Looslistrasse 31, 33, 35, 37 und 39 in 3018 Bern, an der Güterstrasse 12, 12a und 12b in 3008 Bern, an der Güterstrasse 16 und 16a in 3008 Bern und an der Keltenstrasse 97 in 3018 Bern. Die bestehenden Mietverhältnisse werden unverändert fortgeführt. Bei Wechseln der Mieterschaft soll der Grossteil der freiwerdenden Wohnungen künftig dem Vermietungssegment «Günstiger Wohnraum mit Vermietungskriterien» (GüWR) zugeordnet werden.

Bereits Ende 2019 hat die Betriebskommission des Fonds für Boden- und Wohnbaupolitik (Fonds) entschieden, die Liegenschaft an der Sandrainstrasse 16 für 600'000 Franken zu kaufen. Der Erwerb ermöglicht dem Fonds eine Portfolioerweiterung an einem strategisch wichtigen Ort in unmittelbarer Nähe zum Gaswerkareal sowie anderen, direkt angrenzenden Fonds-Parzellen. Das derzeit von Sexarbeiterinnen genutzte dreistöckige Mehrfamilienhaus mit Baujahr 1944 befindet sich in einem sehr schlechten Zustand. Die heutige Nutzung ist nicht zonenkonform. Es wird geprüft, wie die Liegenschaft wieder einer Wohnnutzung zugeführt werden kann. Nach der Instandstellung soll sie ebenfalls im Segment GüWR vermietet werden.

Bauprojekt Centralweg 15: Kosten und Mieten gesenkt

Mit verschiedenen Massnahmen können ferner die ursprünglich durch den Stadtrat genehmigten Baukosten von 8,823 Millionen Franken für das städtische Bauprojekt am Centralweg 15 um 1,043 Millionen Franken (rund 12 Prozent) auf neu 7,78 Millionen Franken gesenkt werden. Damit resultieren gegenüber dem Ausgangsprojekt auch markant tiefere monatliche Nettomieten zwischen rund 1100 Franken für eine 2,5-Zimmer-Attikawohnung und 2350 Franken für eine 5,5-Zimmer-Maisonette-Wohnung.

Die Baubewilligung für das Projekt ist bis zum August 2021 gültig. Mit den Bauarbeiten soll voraussichtlich im Frühling 2021 begonnen werden. Mit den Nutzenden der Brache sucht die Stadt das Gespräch, um ein nahtloses Auslaufen der Zwischennutzung vor Baubeginn zu gewährleisten. Weil das Projekt mit den Kostenoptimierungen wesentliche Änderungen erfährt, legt der Gemeinderat den Kredit dem Stadtrat erneut zur Beschlussfassung vor.

Einkommenslimite für GüWR-Berechtigung gesenkt

Der Gemeinderat hat als weitere Massnahme zudem die GüWR-Kriterien überprüfen lassen, um das System noch stärker an der Bedürftigkeit der Menschen zu orientieren. Die Einkommenslimiten (steuerbares Einkommen) für Zwei- und Mehrpersonenhaushalte werden per 1. Februar 2021 um 15 % gesenkt. Mit dieser Anpassung sollen die sehr gefragten und günstigen GüWR Wohnungen noch stärker jenen Bernerinnen und Berner zu Gute kommen, die sich sonst kaum eine Wohnung in der Stadt leisten könnten.

Gemeinderat der Stadt Bern

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