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5. April 2016 | Gemeinderat, Direktionen

Stadt Bern fördert die Arbeitsintegration von Flüchtlingen

Die Stadt Bern will die Integration von Flüchtlingen und vorläufig Aufgenommenen in den Arbeitsmarkt vorantreiben. Geplant sind zusätzliche Arbeitsintegrationsprogramme, die Förderung von Grundkompetenzen und der vermehrte Einbezug von Freiwilligen in die Flüchtlingsarbeit. Der Gemeinderat beantragt dem Stadtrat hierfür einen Kredit von 1,9 Millionen Franken.

Die überwiegende Zahl von Flüchtlingen und vorläufig Aufgenommenen findet den Einstieg in den Schweizer Arbeitsmarkt nur schwer. Trotz Integrationsprogrammen des Bundes und des Kantons Bern sind diese Personen mehrheitlich und während längerer Zeit arbeitslos und von Sozialhilfeleistungen abhängig. Mit verschiedenen Massnahmen will der Gemeinderat der Stadt Bern deshalb die rasche Arbeitsintegration von Personen aus dem Asylbereich vorantreiben.

Stadt ergänzt Programme von Bund und Kanton

Die berufliche Integration von Flüchtlingen und vorläufig Aufgenommenen ist in den ersten Jahren des Aufenthalts eine Aufgabe von Bund und Kantonen. Der Gemeinderat erachtet es aber als wichtig, dass auch die Stadt Bern einen Beitrag zur Integration leistet. Er will deshalb die Bundesprogramme und die kantonalen Massnahmen gezielt ergänzen. Handlungsmöglichkeiten auf kommunaler Ebene sieht die Exekutive vor allem bei der Förderung von Grundkompetenzen und bei der Bereitstellung von zusätzlichen Beschäftigungs- und Bildungsmöglichkeiten. Die Mehrzahl der geplanten Massnahmen basiert auf der Optimierung der bestehenden Angebote des städtischen Kompetenzzentrums Arbeit (KA) und des städtischen Kompetenzzentrums Integration (KI) und kann deshalb ohne zusätzliche Finanzmittel umgesetzt werden. Für folgende

Massnahmen braucht es jedoch zusätzliche finanzielle und personelle Ressourcen:

  • Die Förderung von Grundkompetenzen ist eine wichtige Voraussetzung für die berufliche Qualifizierung und die erfolgreiche Stellensuche. Es geht hier vor allem um die gezielte Förderung von Sprachkompetenzen und die erfolgreiche Bewältigung des Alltags.
  • Damit neue Arbeitsintegrationsangebote geschaffen werden können, werden zusätzliche Ressourcen benötigt. Vorgesehen ist die Bereitstellung von zusätzlichen Beschäftigungsangeboten in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft, der öffentlichen Verwaltung und öffentlichen Betrieben.
  • Es sollen vermehrt Freiwillige in die Integrationsarbeit einbezogen werden. Geplant ist eine enge Zusammenarbeit mit Hilfswerken und Organisationen, welche bereits über grosse Erfahrung in diesem Bereich verfügen.
  • Für Personen aus dem Asylbereich mit einer guten (Aus-)Bildung soll die Anerkennung von Abschlüssen und Diplomen aus dem Herkunftsland speziell gefördert und Coaching zum Berufseinstieg angeboten werden.

Ergänzend zu diesen Massnahmen sollen die Aufgaben und Strukturen innerhalb der Stadtverwaltung überprüft werden, damit die bestehenden Integrationsangebote im KA und im KI optimiert werden können.

Für die verschiedenen Integrationsmassnahmen beantragt der Gemeinderat dem Stadtrat insgesamt 3,8 zusätzliche Stellen, welche ab Mitte 2016 und befristet bis Ende 2019 geschaffen werden sollen. Die Kosten für die Stellen, die Bereitstellung von Programmen sowie für Leistungsverträge zur Förderung der Freiwilligenarbeit belaufen sich bis Ende 2019 auf insgesamt 1,9 Millionen Franken.

Investition in die Integration lohnt sich

Eine optimale berufliche Integration verbessert nicht nur das Leben der Flüchtlinge und ihrer Familien. Die erfolgreiche Integration führt auch zu tieferen Sozialhilfeaufwendungen der Stadt Bern. Weitere positive Effekte der erfolgreichen Integration sind in der Regel auch tiefere Gesundheitskosten, weniger Suchtprobleme, weniger Straftaten und damit einhergehend ein geringerer Aufwand für die öffentliche Sicherheit sowie ein kleinerer Bedarf an Sonderschulen, Sozialberatung und Erwachsenen- und Kindesschutzmassnahmen. Generell kann mit einer erfolgreichen Integrationspolitik auch die unerwünschte Entwicklung von Parallelgesellschaften verhindert werden.

Weil die Mehrzahl der Asylsuchenden unter 25 Jahre alt ist, muss mit einer sehr langen Unterstützungsdauer gerechnet werden, wenn die Integration dieser Personen in den Arbeitsmarkt nicht gelingt. Die Sozialhilfekosten für eine Einzelperson betragen zirka 25‘000 Franken pro Jahr. Wenn eine heute 25-jährige Person während 40 Jahren – also bis ins Rentenalter – unterstützt werden muss, so ergeben sich bereits für eine Einzelperson Sozialhilfeaufwendungen von einer Million Franken, bei Familien sind die Kosten bedeutend höher. Es ist für den Gemeinderat deshalb offensichtlich, dass sich die geplanten Aufwendungen auszahlen werden.

Informationsdienst Stadt Bern

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