Spenden statt entsorgen: Jetzt als dauerhaftes Angebot
Auf den beiden Entsorgungshöfen der Stadt Bern können seit letztem August Alltagsgegenstände gespendet werden, die noch funktionieren oder nur leicht defekt sind. Was als Pilotprojekt begann, führen Entsorgung + Recycling Stadt Bern (ERB) und das Start-up «Pretty Good» nach einer erfolgreichen Startphase nun definitiv ein.
Bei der Bevölkerung stösst das Angebot «Spenden statt entsorgen» auf Anklang: Seit August 2023 wurden auf den Entsorgungshöfen Schermen und Fellerstrasse über 600 Gegenstände gespendet. Am häufigsten abgegeben wurden Gegenstände aus dem Bereich Spielzeuge und Sportartikel (24 Prozent), gefolgt von Haushaltskleingeräten sowie Geräten aus der Unterhaltungselektronik (je 21 Prozent). «Wir freuen uns über die Vielzahl an qualitativ hochstehenden Gegenständen, welche die Bernerinnen und Berner während der Testphase gespendet haben», sagt Jonas Beer, Co-Gründer von «Pretty Good».
Viele Spenden in gutem Zustand
Erfreulich ist auch der Zustand der Spenden – von Plattenspielern über Kaffeemaschinen bis zu Langlaufskis. Rund 45 Prozent waren noch funktionsfähig und benötigten lediglich eine Reinigung. Weitere 30 Prozent konnten durch das Reparaturnetzwerk von «Pretty Good» repariert werden, nur ein Viertel der Spenden musste recycelt werden.
Nach der Aufbereitung der Gegenstände verkauft das Projekt «Restwert» vom Arbeitsintegrationsunternehmen Drahtesel diese über die Onlineplattform Ricardo. Ausserdem konnten mit der Adventsauktion – ein Produkt pro Tag – 19 von 24 Gegenstände zwischen 18 und 360 Franken verkauft werden.
Potenzial für Verbesserungen erkannt
Die Stadt Bern ist erfreut, dass das Angebot nun dauerhaft eingeführt werden kann und der Bevölkerung eine attraktive und nachhaltige Dienstleistung unmittelbar in den Entsorgungshöfen bietet. Die Kund*innen können somit ohne Unterbruch weiterhin Gegenstände spenden. «Nach der Pilotphase fehlen uns zwar noch langfristige Erkenntnisse, trotzdem sehen wir bereits Verbesserungsmöglichkeiten wie zum Beispiel bei der Ausgestaltung der Annahmestellen oder den Abläufen», sagt Dominik Bichsel, Leiter Stationär Entsorgung + Recycling Stadt Bern.