Spatenstich bei der Volksschule Manuel erfolgt
Mit dem Spatenstich haben am Dienstag die Bauarbeiten an der Schulanlage Volksschule Manuel begonnen. Die Anlage muss aufgrund des schlechten Allgemeinzustands gesamtsaniert werden. Die Bauarbeiten erfolgen in drei Etappen während des Schulbetriebs. Voraussichtlich im Sommer 2019 kann die dereinst grösste Schulanlage der Stadt in Betrieb genommen werden.
Mit dem Spatenstich wird nicht nur die Bautätigkeit für die dereinst grösste Schulanlage der Stadt Bern in Angriff genommen. «Die Schulanlage Manuel stellt die erste grosse Schulhauserweiterung dar, die aufgrund der 2012 neu konzipierten, verfeinerten Prognosen zu der Anzahl Schülerinnen und Schülern in Angriff genommen wird», sagte Bildungsdirektorin Franziska Teuscher am Dienstag anlässlich des Spatenstichs. Zusammen mit Stadtbaumeister Thomas Pfluger gab die Gemeinderätin grünes Licht für den Start der Gesamtsanierungs- und die Neubauarbeiten. Begleitet wurde der symbolische Akt von drei Primarschulklassen der Manuel-Schule, die den Anlass musikalisch untermalten.
Gesamtbild der Anlage wird erhalten
Die in den 1950er-Jahren erstellten Gebäude der Volksschule Manuel sind sanierungsbedürftig. Insbesondere die Haustechnik und Teile der Gebäudehülle sind am Ende ihrer Lebensdauer angelangt. Die Grundrisse der Klassenräume entsprechen nicht mehr vollständig den heutigen Anforderungen und die Gebäude weisen eine ungenügende Wärmedämmung auf. Zudem ist die Raumluft mit Naphthalin belastet. Dieses stammt von Teeröl, das für den Bau des Schulhauses verwendet worden ist.
Gleichzeitig wird dringend benötigter Schulraum für vier zusätzliche Klassen entstehen. Die denkmalgeschützte Schulanlage wird auf der Nordseite um einen dreigeschossigen Gemeinschaftstrakt sowie einen eingeschossigen Bau für vier Basisstufen erweitert. Beide Neubauten sind sogenannte Hybridkonstruktionen, die sich durch massive Betondecken und Fassaden in Holzbauweise auszeichnen. In ihrer äusseren Erscheinung und Typologie entsprechen sie den bestehenden Bauten, so dass sie sich gut in das Gesamtbild der Schulanlage einfügen. Der 1982 erbaute Fachtrakt wird zugunsten des neuen Gemeinschaftstrakts abgebrochen. Jeder Altersklasse, also Oberstufe, Mittelstufe und Basisstufe, wird ein eigener Trakt zugeordnet, die Fachunterrichtsräume sind auf die einzelnen Trakte verteilt.
Die Instandsetzungsarbeiten der bestehenden Gebäude umfassen den Einbau neuer Fenster sowie der Dach- und Kellerbodendämmungen. Durch diese Massnahmen kann der Heizwärmebedarf der Gebäude um rund 20 bis 25 Prozent reduziert werden. Im Mittelstufen- und Unterstufentrakt wird ein Lift eingebaut. Damit verbunden müssen auch die sanitären Anlagen neu organisiert werden. Bei allen bestehenden Bauten werden zudem Teile der Haustechnik ersetzt oder saniert. Der Innenausbau wird soweit als möglich erhalten. Der Gemeinderat hat entschieden, im Gemeinschaftstrakt eine Produktionsküche für die Tagesschule zu erstellen. Zukünftig sollen pro Tag 100 bis 150 Mahlzeiten gekocht werden können, mit denen neben der Tagesschule Manuel auch benachbarte Kitas, Tagis oder Tagesschulen beliefert werden sollen.
Bau in Etappen
Die Ausführung der baulichen Massnahmen wird in drei Etappen umgesetzt. Der Spezialtrakt, der abgebrochen wird, wird während der Bauzeit so lange wie möglich weiter betrieben. Die Neubauten, die im Zuge der ersten Etappe gebaut werden, können als Provisorien während der Folgeetappen genutzt werden. Damit wird ein reibungsloser und sicherer Schul- und Baubetrieb gewährleistet. Die bestehenden Gebäude werden nach der Sanierung den Minergie-Standard für Umbauten erfüllen, der Neubau wird im Standard Minergie-P-Eco erstellt. Alle Dächer, mit Ausnahme des Turnhallendachs, werden mit einer «Indach-Fotovoltaik»-Anlage versehen. Auf dem Dach der Turnhallen besteht bereits seit der Sanierung im Jahr 2010 eine solare Warmwassererwärmungsanlage. Die Schulanlage Manuel wird voraussichtlich im Sommer 2019 fertiggestellt sein. Das Volk hatte im November 2015 den Baukredit über 46,75 Millionen Franken mit 91,06 Prozent gutgeheissen.