Sanierung Ostring: Gemeinderat verabschiedet Kreditvorlage
Eine neue Gleisanlage, mehr Sicherheit für Fussgänger und Velofahrerinnen, eine hindernisfreie Haltestelle sowie erneuerte Werkleitungen: Für die Sanierung des Ostrings hat der Gemeinderat zuhanden des Stadtrats eine Kreditvorlage verabschiedet. Die Bauarbeiten beginnen im Frühling 2019.
Der Ostring ist sanierungsbedürftig: Die Gleise der Tramlinie 7, die Strassenoberfläche (inkl. Trottoirs und Radstreifen) und die unter dem Boden liegenden Werkleitungen auf der gut 400 Meter langen Strecke zwischen der Haltestelle Burgernziel und dem Freudenbergerplatz müssen ersetzt bzw. erneuert werden. Dringender Handlungsbedarf besteht auch bei der Haltestelle Sonnenhof: Sie ist nicht behindertengerecht gestaltet und die Verkehrsführung ist insbesondere für Velofahrende ein Risiko. Die entsprechenden Bauarbeiten sollen im Frühling 2019 beginnen.
Verkehrssicherheit und Hindernisfreiheit werden verbessert
Konkret wird die Gleisanlage ab Haltestelle Burgernziel bis vor den Freudenbergerplatz durchgehend ersetzt. Gleisgeometrie, Lichtraumprofile und Gleisabstände werden an die neusten Normen angepasst. An der Verkehrsführung auf der Strasse wird grundsätzlich nichts geändert, allerdings sollen massgebliche Verbesserungen zugunsten der Verkehrssicherheit umgesetzt werden. So wird im gesamten Perimeter beidseitig eine durchgehend 1,5 Meter breite Velospur gebaut: Das heutige Trottoir hinter der Baumreihe wird mit einer taktilen Trennung in eine Velospur und einen Fussgängerbereich unterteilt.
Weiter sind bei der Haltestelle Sonnenhof namhafte Verbesserungen für die Fahrgäste geplant: Die Haltestelle wird hindernisfrei gestaltet (niveaugleicher Einstieg), rund 20 Meter stadteinwärts versetzt und soll künftig auch von den Bussen der Linien 28 und 40 bedient werden. Im Gegenzug wird die Bushaltestelle Burgernziel aufgehoben. Schliesslich werden zwischen dem Burgernziel und dem Freudenbergerplatz auch das Kommunikationskabelnetz für die Steuerung der Lichtsignalanlagen sowie die Werkleitungen von Energie Wasser Bern (ewb) ersetzt.
Damit alle Verkehrsbedürfnisse (ÖV, MIV, Fuss- und Veloverkehr) unter einen Hut gebracht werden können, müssen zwischen dem Burgernziel und dem Freudenbergerplatz sämtliche öffentlichen Parkplätze (insgesamt 35) aufgehoben sowie fünf Bäume entfernt und leicht versetzt wieder angepflanzt werden.
Verkehrskonzept ist in Arbeit
Weil es sich beim Ostring um eine zentrale Strassenverbindung handelt, kann er während der Erneuerung der Gleis- und Strassenanlage nicht gesperrt werden. Auch die Haltestellen der Tramlinie 7 und der Buslinien 28 und 40 müssen durchgängig bedient werden können. Die Linie 7 wird während der Bauarbeiten ca. ein halbes Jahr mit Tramersatzbussen betrieben. Aufgrund der beträchtlichen Verkehrsmengen wird für die Bauphase ein detailliertes Verkehrskonzept unter Einbezug von Bund und Kanton, der Gemeinde Muri sowie der Stadt Bern erarbeitet.
Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund 15 Millionen Franken. Für die Finanzierung des städtischen Kostenanteils hat der Gemeinderat zuhanden des Stadtrats einen Ausführungskredit in der Höhe von 6,83 Millionen Franken verabschiedet. Daran werden sich auch Bund und Kanton beteiligen; entsprechende Gesuche sind eingereicht bzw. in Vorbereitung.
Ostring: Projekt wurde überarbeitet
Für die Sanierung Ostring hatten Bernmobil und die Stadt Bern bereits 2014 ein erstes Plangenehmigungsdossier beim Bundesamt für Verkehr (BAV) eingereicht. Aufgrund von Einsprachen wurde das Projekt in der Folge grundlegend überarbeitet, insbesondere betreffend der Velo- und Fussgängerführung bei der Haltestelle Sonnenhof und bei der Kreuzung Buchserstrasse. Die Konfliktpunkte mit den Einsprechenden konnten bereinigt, die Befürchtungen des Bundesamts für Strassen (Astra) betreffend Rückstau auf die Autobahn widerlegt werden. In das überarbeitete Projekt wurde zusätzlich ein zwingender Auftrag des Stadtrats aufgenommen: die Einführung von 1,5 Meter breiten Velostreifen auf beiden Seiten der gesamten Achse. Das überarbeitete Plangenehmigungsdossier Ostring wurde inzwischen erneut beim BAV eingereicht.
Gesamtprojekt Sanierung Thunstrasse-Ostring
Die Sanierung Ostring ist Bestandteil des Gesamtprojekts Thunstrasse – Ostring, das die gesamte Achse zwischen Helvetiaplatz und Freudenbergerplatz umfasst. Nebst der Sanierung Ostring, die zwischen Frühling 2019 und Herbst 2020 erfolgen soll, handelt es sich um folgende Teilprojekte: Sanierung Thunstrasse West (Realisierung ab 2020), definitive Gestaltung Thunplatz (ab 2022) und Gesamtsanierung Thunstrasse Ost (inkl. Umbau Knoten Burgernziel; ab Mitte 2022). Über das letztgenannte Projekt werden die Stimmberechtigten der Stadt Bern zu befinden haben.
Dokumente
Titel |
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Vortrag an den Stadtrat (PDF, 480.5 KB) |