Sanierung Ostring: Am 3. Juni beginnen die Bauarbeiten
Eine neue Gleisanlage, mehr Sicherheit für Fussgänger und Velofahrerinnen, eine hindernisfreie Haltestelle sowie erneuerte Werkleitungen: Am 3. Juni 2019 starten die Arbeiten zur Sanierung des Ostrings. Sie dauern rund anderthalb Jahre und stellen die erste Bauetappe der geplanten Gesamtsanierung der Achse zwischen Helvetia- und Freudenbergerplatz dar. Gestern Abend stellten die Verantwortlichen das Projekt der Quartierbevölkerung vor.
Der Ostring ist sanierungsbedürftig: Die Tramgleise, die Strassenoberfläche inklusive Trottoirs und Radstreifen sowie die Werkleitungen auf der gut 400 Meter langen Strecke zwischen dem Burgernziel und dem Freudenbergerplatz müssen dringend erneuert werden. Handlungsbedarf besteht auch bei der Haltestelle Sonnenhof: Sie ist nicht behindertengerecht gestaltet, und insbesondere für Velofahrende ist die Verkehrsführung hier ein Risiko.
Durchgehende Velospur
Das soll nun anders werden. Nach vorgängiger Installation der Baustelle beginnen am 3. Juni 2019 die Arbeiten zur umfassenden Sanierung des Ostrings – sie dauern rund anderthalb Jahre. Konkret wird die Gleisanlage ab Haltestelle Burgernziel bis vor den Freudenbergerplatz durchgehend ersetzt und den aktuellen Standards angepasst. Erneuert werden auch die gesamte Strassenoberfläche und die Trottoirs, zudem wird auf dem ganzen Abschnitt beidseitig eine durchgehend rund 1,8 Meter breite Velospur gebaut: Das heutige Trottoir hinter der Baumreihe wird mit einer taktilen Trennung in eine Velospur und einen Fussgängerbereich unterteilt.
An der Verkehrsführung wird grundsätzlich nichts geändert: Es gibt weiterhin in beide Richtungen je zwei Fahrspuren, und das Tram fährt – ausser bei der Haltestelle Sonnenhof – auf einem Eigentrassee in der Strassenmitte.
Barrierefreie Haltestelle Sonnenhof
Weiter sind bei der Haltestelle Sonnenhof namhafte Verbesserungen für die Fahrgäste geplant: Die Haltestelle wird entsprechend den Vorgaben des Eidgenössischen Behindertengleichstellungsgesetzes (BehiG) hindernisfrei eingerichtet, sodass ein niveaugleicher Einstieg möglich ist; zudem wird sie rund 20 Meter stadteinwärts versetzt und so gestaltet, dass sie von beiden Seiten zugänglich ist. Sie wird künftig auch von den Bussen der Linien 28 und 40 bedient – im Gegenzug wird die Bushaltestelle Burgernziel aufgehoben. Schliesslich saniert Energie Wasser Bern (ewb) im ganzen Perimeter die Gas-, Wasser- und Stromleitungen sowie einzelne Hausanschlüsse. Die Werkleitungen verlaufen grösstenteils unter den Trottoirs.
Damit die Bedürfnisse des ÖV, des motorisierten Individualverkehrs und des Fuss- und Veloverkehrs unter einen Hut gebracht werden können, müssen zwischen dem Burgernziel und dem Freudenbergerplatz 35 öffentlichen Parkplätze aufgehoben sowie acht Bäume entfernt werden – sieben Bäume werden neu gepflanzt.
Einschränkungen auf Strasse und Schiene
Weil es sich beim Ostring um eine zentrale Strassenverbindung handelt, kann er während der Erneuerung der Gleis- und Strassenanlage nicht gesperrt werden. Nutzerinnen und Nutzer des öffentlichen und privaten Verkehrs müssen aber während der Bauarbeiten gewisse Einschränkungen in Kauf nehmen. So wird die Tramlinie 7 (Bümpliz – Ostring) von Anfang Juni bis Mitte November 2019 zwischen Bern-Bahnhof und Ostring auf Busbetrieb umgestellt. Die Buslinien 28 (Weissenbühl – Wankdorf) und 40 (Kappelisacker – Sonnenfeld/Allmendingen) verkehren grundsätzlich nach Fahrplan. Lediglich zwischen 8. Juli und 2. August wird die Linie 40 (jeweils Montag bis Freitag, 16 bis 19 Uhr) zwischen den Haltestellen «Egghölzli» und «Schosshalde» unterbrochen. Über die Baustelle verkehrt zwischen «Egghölzli» und «Schosshalde» im Viertelstundentakt ein Shuttlebus und bedient die Haltestellen «Weltpostverein», «Burgernziel» und «Ostring». Diese Massnahme dient dazu, die Fahrplanstabilität auch während des Abendhauptverkehrs aufrechtzuerhalten.
Der motorisierte Individualverkehr kann den Strassenabschnitt während der gesamten Bauzeit passieren. Während der Hauptverkehrszeiten ist allerdings mit Behinderungen und Staus zu rechnen. Es wird empfohlen, die Baustelle zwischen Juni und November 2019 nach Möglichkeit grossräumig zu umfahren.
Zu Fuss kann die Baustelle jederzeit passiert werden. Während der Arbeiten am Trottoir und an den Werkleitungen (ab November 2019) wird die Veloführung teilweise angepasst werden müssen.
Kontinuierliche Kommunikation
Der Bauherrschaft – Stadt Bern, Bernmobil und ewb – und dem RBS liegt viel daran, die mit den Bauarbeiten verbundenen Einschränkungen für Anwohnerinnen und Anwohner so gering wie möglich zu halten. Die betroffene Bevölkerung wird mittels Flyern und Bauplakaten kontinuierlich über den Bauverlauf informiert, zudem ist während der ganzen Bauzeit rund um die Uhr ein Baustellentelefon in Betrieb, über welches Betroffene Fragen stellen oder Anliegen deponieren können. Die Website www.thunstrasse-ostring.ch gibt Auskunft über das Projekt und den Stand der Bauarbeiten. Gestern Abend stellten die Verantwortlichen das Bauvorhaben an einer öffentlichen Informationsveranstaltung in der Aula des Gymnasiums Kirchenfelds vor.
Gesamtsanierung Thunstrasse-Ostring
Die Gesamtkosten für die Sanierung Ostring belaufen sich auf rund 15 Millionen Franken. Für die Finanzierung des städtischen Kostenanteils hat der Stadtrat Mitte März 2019 einen Ausführungskredit in der Höhe von 6,83 Millionen Franken genehmigt. An den Gesamtkosten werden sich auch Bund und Kanton beteiligen.
Die Sanierung Ostring ist Bestandteil der Gesamtsanierung Thunstrasse – Ostring, welche die gesamte Achse zwischen Helvetiaplatz und Freudenbergerplatz umfasst. Nebst der Sanierung Ostring handelt es sich um folgende Teilprojekte: Sanierung Thunstrasse West (Realisierung ab Mitte 2020), Gestaltung Thunplatz (ab Anfang 2022) und Sanierung Thunstrasse Ost (inkl. Umbau Knoten Burgernziel; ab Mitte 2022). Über das letztgenannte Projekt werden die Stimmberechtigten der Stadt Bern an einer Volksabstimmung zu befinden haben.
Dokumente
Titel |
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Stadtratsvortrag Sanierung Ostring Ausführungskredit (PDF, 911.9 KB) |