Reichenbachstrasse: Grundstein für 104 Wohnungen ist gelegt
Der Rückbau der ehemaligen Krankenpflegeschule Engeried an der Reichenbachstrasse 118 ist abgeschlossen und die Baugrube für die neue Wohnüberbauung vollständig ausgehoben. Mit der heutigen Grundsteinlegung starten die Bauarbeiten der städtischen 2000-Watt-Siedlung. Bereits steht fest, dass insieme Kanton Bern in einer der Clusterwohnungen eine Wohngemeinschaft von Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen realisieren wird.
Der Fonds für Boden- und Wohnbaupolitik der Stadt Bern realisiert auf dem städtischen Areal des früheren Bildungszentrums Pflege eine Überbauung mit rund 100 Wohnungen. Diese werden zur Kostenmiete angeboten, davon 24 Wohnungen im Segment «Günstiger Wohnraum mit Vermietungskriterien (GüWR)». Die Stimmberechtigten genehmigten den dafür notwendigen Baukredit in der Höhe von 57,1 Millionen Franken im September 2020. Die Überbauung wird voraussichtlich im Frühjahr 2023 fertiggestellt, die Vermietung beginnt im Sommer 2022.
Zeitkapsel zur Grundsteinlegung
Zur Grundsteinlegung hat Gemeinderat Michael Aebersold heute zusammen mit Kristina Bussmann, Leiterin Immobilien Stadt Bern, im Baugrund eine Zeitkapsel vergraben. In die Zeitkapsel wurde neben den heutigen Ausgaben der beiden Berner Tageszeitungen sowie dieser Medienmitteilung auch ein Henkel einer römischen Olivenölamphore gelegt. Dieser wurde im benachbarten Reichenbachwald unweit der römischen Badeanlage gefunden. Das archäologische Fundstück wurde vom Kanton als «Dauerleihgabe» zur Verfügung gestellt. Auf diese Weise können Gegenwart und Geschichte in der Zeitkapsel für die Nachwelt dokumentiert werden. Senkrecht oberhalb der Zeitkapsel wird die Position später an einer Seitenwand der Einstellhalle auf einer Plakette festgehalten.
Nachhaltige und zukunftsweisende Überbauung
Die zukünftige Überbauung basiert auf dem Wettbewerbsprojekt «milet» der Berner Büro B Architekten AG und besteht aus vier Gebäuden, die sich um einen zentral gelegenen Hof gruppieren. Das Wohnungsangebot besteht aus einem vielseitigen Mix aus 2,5- bis 5,5-Zimmer-Wohnungen. Mehr als die Hälfte der 104 geplanten Einheiten sind Familienwohnungen mit mindestens vier Zimmern. Zudem sind zwei sogenannte Clusterwohnungen mit sechseinhalb Zimmern geplant, die sich beispielsweise für Wohngemeinschaften eignen.
Zwei der vier Gebäude werden als Plusenergiehäuser realisiert; im Jahresverlauf produzieren sie somit mehr Energie als sie verbrauchen. Die Überbauung wird autoarm ausgelegt und als 2000-Watt-Areal zertifiziert. Die Erstzertifizierung mit dem Label «2000-Watt-Areal in Entwicklung» hat die Stadt bereits 2019 erhalten.
Zäme wohne – die inklusive WG mitten in der Gesellschaft
Für eine der beiden Clusterwohnungen ist eine Zusammenarbeit mit insieme Kanton Bern vorgesehen. Die gemeinnützige Organisation engagiert sich mit und für Menschen mit einer geistigen Behinderung. Sie will eine Wohngemeinschaft realisieren, in welcher sechs Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen zusammen wohnen werden. Der Abschluss eines frühen Mietvertrags ermöglicht es insieme, frühzeitig die Finanzierung des Projektes sicherzustellen und am Projekt interessierte WG-Bewohnende zu finden. Falls nötig können zudem einzelne bauliche Anpassungen ohne Mehraufwand bei der Ausführungsplanung berücksichtigt werden.