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10. Januar 2024 | Gemeinderat, Direktionen

Rasensportflächen: Drei Standorte werden vertieft geprüft

Die Stadt Bern betreibt und bewirtschaftet aktuell 30 Sportrasenplätze, davon 10 Kunstrasenplätze. Das Bevölkerungswachstum und die steigende Anzahl sportreibender Bernerinnen und Berner führen dazu, dass die Infrastruktur an ihre Grenzen stösst. Der Gemeinderat liess mögliche neue Standorte für Rasensportflächen prüfen. Er hat nun beschlossen, drei Standorte beim Bahnhof Brünnen Westside, bei der Endstation Tram 7 in Bümpliz und bei der Rudolf-Steiner-Schule in der Nähe des Zentrums Paul Klee weiterzuverfolgen und die städtische Rasenstrategie zu aktualisieren.

Die Bevölkerung in der Stadt Bern wächst kontinuierlich, gleichzeitig treiben Bernerinnen und Berner immer mehr Sport. Dieser im Grundsatz positive Trend bringt die bestehende Sportinfrastruktur an ihre Grenzen. Besonders betroffen sind Rasensportarten. Gemäss Prognosen des Sportamts fehlen bis 2030 mindestens zwölf Naturrasen- oder sechs Kunstrasenplätze. Letztere können witterungsunabhängiger genutzt werden und erlauben deshalb eine höhere Auslastung. Neben dem generellen Bevölkerungswachstum tragen der demografische Wandel mit dem wachsenden Anteil in Bern wohnhafter Kinder und Jugendlicher und die gestiegene Popularität des Frauen- und Mädchenfussballs sowie weiterer Rasensportarten wie Landhockey, Rugby, American Football, Baseball oder Lacrosse zum steigenden Bedarf bei.

Drei Standorte stehen im Vordergrund

Ein Projektteam, bestehend aus Vertreter*innen der Stadtverwaltung und externen Expert*innen, hat in einem mehrstufigen Verfahren 50 denkbare neue Standorte für Rasensportflächen überprüft. Eine erste Reduktion erfolgte mittels Ausschlusskritierien. Anschliessend beurteilte das Projektteam die verbliebenen Standorte nach deren Übereinstimmung mit den Zielen der Stadtentwicklung, Betroffenheit von Umweltaspekten, verkehrlicher Anbindung, betrieblicher Eignung, potenziellen Kosten sowie gesellschaftlichen Konfliktpotenzialen. Aufgrund dieser Beurteilung reduzierte das Projektteam die Anzahl Standorte noch einmal. Auf Basis der Empfehlungen des Projektteams hat der Gemeinderat nun drei Standorte zur vertieften Prüfung beschlossen und fünf weitere Standorte der Rückfallebene zugewiesen. Bei den drei Vertiefungsstandorten handelt es sich um Flächen beim Bahnhof Brünnen Westside, bei der Endstation Tram 7 in Bümpliz und bei der Rudolf-Steiner-Schule in der Nähe des Zentrums Paul Klee. Aus Sicht des Gemeinderats bieten die drei Standorte aus betrieblicher und raumplanerischer Perspektive viel Potenzial. Eine Abstimmung mit den betroffen Grundeigentümerschaften ist jedoch noch nicht erfolgt und wird Gegenstand der weiteren Planung sein.

Rasenstrategie wird angepasst

In einem nächsten Schritt wird der Gemeinderat parallel zur Aktualisierung der städtischen Rasenstrategie weitere Abklärungen zu den priorisierten Standorten vornehmen. Dabei geht es um Fragen wie die Einzonung von Fruchtfolgeflächen, Kontakte mit den betroffenen Grundeigentümerschaften oder die Integration in den regionalen Richtplan Sportanlagen. Mit Vorliegen der aktualisierten Rasenstrategie wird der Gemeinderat entscheiden, bei welchen Standorten Machbarkeitsstudien und allfällige weitere Vertiefungsarbeiten auszulösen sind. Erst auf Basis dieser Studien wird der Gemeinderat gegebenenfalls Planerlassverfahren zur raumplanerischen Sicherung sowie Ausführungsprojekte anstossen. All diese weiteren Planungsschritte werden in Abstimmung mit den betroffenen Grundeigentümerschaften und weiteren Betroffenen erfolgen. Zudem koordiniert der Gemeinderat die Bereitstellung der Sportinfrastruktur generell im Austausch mit den Nachbarsgemeinden.

Kurzfristiger Ausbau der Kapazitäten mit Sofortmassnahmen

Bis neue Rasensportfelder gebaut sind, wird es mehrere Jahre dauern. In jedem Fall wird sich die Stimmbevölkerung zur Umsetzung äussern können: An allen potenziellen Standorten ist eine Anpassung des Zonenplans notwendig, teilweise sogar eine Neueinzonung von Kulturland. Dies setzt eine sorgfältige Interessensabwägung voraus. Bereits mit der nun abgeschlossenen Evaluation steht somit fest, dass das Ziel, bis 2030 mindestens zehn neue Rasensportfelder zu erstellen, wenig realistisch ist. Der Gemeinderat hat deshalb bereits in den vergangenen Jahren Sofortmassnahmen umgesetzt, um die Kapazitäten bestehender Anlagen auszubauen – etwa mit organisatorischen Massnahmen, der Umwandlung von Natur- in Kunstrasen, der Erstellung von Beleuchtungsanlagen oder der Erweiterung der Garderobenanlagen. An diesem pragmatischen Vorgehen hält er weiterhin fest, um auch in den kommenden Jahren und bereits vor dem nächsten Ausbauschritt die Kapazitäten erhöhen zu können. Weiter lässt der Gemeinderat prüfen, ob sich der Reservestandort Saali, als einfache Übergangslösung ohne Umzonung temporär aktivieren liesse.

Projekt mit Gemeinden, Kanton und YB erfolgt separat

Die Standortevaluation erfolgt(e) unabhängig vom gemeinsamen Projekt von BSC Young Boys, Kanton Bern, Agglomerationsgemeinden und Stadt Bern, mit einem neuen, partnerschaftlich-kooperativen Ansatz einen Beitrag zur Entschärfung des Mangels an Rasensportfeldern zu leisten. Sobald konkrete Ergebnisse zu diesem Projekt vorliegen, werden die beteiligten Parteien gemeinsam darüber informieren.

Gemeinderat der Stadt Bern

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