Preis für den sorgfältigen Umgang mit wertvoller Bausubstanz
Stadtpräsident Alec von Graffenried und Denkmalpfleger Jean-Daniel Gross haben heute den Dr. Jost Hartmann-Preis verliehen. Die Auszeichnung geht an sieben Preistragende, die sich im Rahmen eines Bauprojekts mit Engagement für den Erhalt der wertvollen Bausubstanz in der Berner Altstadt verdient gemacht haben.
Der Dr. Jost Hartmann-Preis wird alle zwei Jahre an Menschen und Institutionen vergeben, die sich für die sorgfältige Weiterentwicklung der Gebäude in der Berner Altstadt eingesetzt haben. Es können Bauherrschaften, Architekt*innen, Restaurator*innen oder spezialisierte Unternehmungen ausgezeichnet werden. Mit der diesjährigen 18. Vergabe des Preises zeichnet die Denkmalpflegekommission als Jury nach Prüfung der Eingaben folgende sieben Preistragende aus:
- Beat Stuber, Bauherr, für sein stets waches Interesse an der historischen Liegenschaft und für seine Bereitschaft, das Haus Münstergasse 32 konsequent gemäss den fachlichen Erkenntnissen zu sanieren und umzubauen.
- Campanile & Michetti, Architekturbüro, für die stete und unbeirrte Suche nach dem bestmöglichen Resultat und für die Begeisterungsfähigkeit im Umgang mit der komplexen historischen Bausubstanz an der Münstergasse 32.
- 3B, Architekturbüro, für den beispielhaften Umgang mit der hochwertigen Substanz des Altstadthauses Kramgasse 59/Münstergasse 54, dessen originale Gebäudestruktur wiedergewonnen werden konnte.
- Co. Architekten AG, Architekturbüro, für die äusserst sorgfältige Planung und fachgerechte Umsetzung der Sanierungs- und Umbauarbeiten an der Herrengasse 23.
- Burgergemeinde Bern, Bauherrschaft, für die sorgfältige Sanierung und den fachgerechten Umbau der Herrengasse 23 und für ihr langfristiges Engagement für die historische Bausubstanz.
- Siegfried Möri, Bauforscher, für die präzise Dokumentation des Bestandes und die klugen, gut begründeten Folgerungen, welche eine wesentliche Grundlage für die geglückten Sanierung der historischen Liegenschaft Münzrain 3 bildeten.
- Gesellschaft zu Ober-Gerwern, Bauherrschaft, für ihre Bereitschaft zur vorbildlichen Wiederherstellung des Erdgeschosslokals an der Bundesgasse 16.
Bei der Preisverleihung im Festsaal des Erlacherhofes wurden den Preistragenden die Urkunde sowie ein Preisgeld überreicht. Stadtpräsident Alec von Graffenried würdigte bei der Ehrung deren Einsatz, den sie «mit Hand, Herz und Verstand» für das Fortbestehen der Altstadt geleistet haben. Dabei hob er die Wichtigkeit des generationenübergreifenden Wissenstransfers hervor: Das Interesse an der Altstadt müsse immer wachgehalten werden. Denkmalpfleger Jean-Daniel Gross betonte, dass die Altstadt auch ein Beispiel für nachhaltiges, verdichtetes Bauen darstellt: «Die Altstadt wurde mit lokalen natürlichen Materialien nur mit Muskelkraft erstellt und bietet seit Jahrhunderten hervorragende Lebens- und Wohnqualität.»
Die Publikation zum Preis erscheint dieses Jahr neben einer kleinen Auflage gedruckter Exemplare zum zweiten Mal als E-Paper. Die Denkmalpflege stellt darin die prämierten Objekte sowie die wichtigsten Massnahmen vor. Das E-Paper ist zusammen mit weiteren Informationen zum Preis auf der Webseite der Denkmalpflege zu finden: www.bern.ch/denkmalpflege.
Dr. Jost Hartmann-Preis
Der Preis geht auf den Juristen Dr. Jost Hartmann zurück, welcher der Stadt Bern vor über 30 Jahren einen Teil seines Vermögens vermachte, damit diese die «am besten renovierten Häuser in der Altstadt von Bern» auszeichnen kann. Der Preis, der alle zwei Jahre verliehen wird, geht dabei nicht an Gebäude, sondern an die Menschen oder Institutionen, die sich für deren sorgfältige Weiterentwicklung besonders eingesetzt haben.