Präsidialdirektion will Dialog mit Wirtschaft verstärken
Die Präsidialdirektion nimmt die Einladung von BERNcity und Fokus Bern zum Dialog gerne an und will bei den anstehenden strategischen Arbeiten auf einen noch besseren Einbezug der Wirtschaft achten. Stadtpräsident Alec von Graffenried reagiert damit auf die heute veröffentlichte Umfrage der beiden Wirtschaftsverbände. Darin beklagen Unternehmen, dass die Berner Städte den wirtschaftspolitischen Anliegen zu wenig Gehör schenkten.
Nach Einschätzung der Präsidialdirektion liefert die Umfrage von BERNcity und Fokus Bern zur Situation von Handel und Gewerbe in vier Städten des Kantons Bern wichtige Hinweise zur Befindlichkeit und zu den Anliegen der Wirtschaft.
Stadtpräsident Alec von Graffenried begrüsst, dass eine klare Mehrheit der Unternehmen positiv gestimmt ist. «Das ist auch Ausdruck davon, dass die wirtschaftliche Situation nach wie vor günstig ist, was eine wichtige Voraussetzung für das Wohlergehen von Bevölkerung und Wirtschaft ist.»
Stadt will konstruktive Zusammenarbeit fördern
In der Umfrage beklagen die Unternehmen allerdings auch ein mangelhaftes Entgegenkommen von Politik und Behörden. Dabei weist die Stadt Bern im Vergleich mit Thun, Biel, Burgdorf und dem Kanton Bern die unvorteilhaftesten Werte aus. So wird sie oft nicht als verlässliche Partnerin wahrgenommen. Die Präsidialdirektion will diesen Befund ernst nehmen. «Es ist der klare Anspruch der Stadt Bern, dass Unternehmen ihre Anliegen jederzeit einbringen können und versucht wird, gemeinsame Lösungen zu erarbeiten», hält sie fest. «Die Präsidialdirektion nimmt daher gerne die Einladung von BERNcity und Fokus Bern an, in einen ernsthaften und lösungsorientierten Dialog zu treten», so der Stadtpräsident. Er wird auf die Verbände zugehen und klären, ob – zusätzlich zu den bereits bestehenden und zum Teil neu konzipierten Austauschgefässen – weitere Austauschformen nötig sind.
Bereits heute steht die Stadt Bern auf verschiedenen Ebenen und Kanälen im Austausch mit der Wirtschaft. Der Stadtpräsident führt regelmässige Sozialpartnergespräche durch, an denen aktuelle Fragen mit den Wirtschaftsverbänden diskutiert werden. Gemeinderat, Stadtpräsident und Wirtschaftsamt pflegen vielfältige Kontakte zu Unternehmen und Verbänden, sei es bei Unternehmensbesuchen, Netzwerkanlässen oder Besprechungen auf Anfrage.
Wirtschaft als aktive Partnerin der Politik
Hinsichtlich der Gewerbenutzungen hat der Gemeinderat die Erarbeitung einer Strategie «Zukunft Werkplatz Bern» gestartet. Diese soll einen Überblick über die Situation des Gewerbes und die Bedürfnisse der Unternehmen unter Berücksichtigung von übergeordneten Trends verschaffen und Massnahmen vorschlagen. Der Einbezug der Wirtschaft bei der Strategiearbeit ist dabei selbstverständlich. Gleiches gilt für die geplante Erarbeitung der Wirtschaftsstrategie 2030.
Detailhandel und Wirtschaftsverkehr im Fokus
Für die Sorgen des Detailhandels angesichts des digitalen Strukturwandels hat die Präsidialdirektion Verständnis. Eine gute Versorgung in der Stadt und in den Quartieren ist auch aus Sicht der Stadt Bern ein wichtiges Anliegen und entsprechend auch als Ziel im Stadtplanungskonzept STEK formuliert. Daher hat die Präsidialdirektion zu einem Runden Tisch eingeladen; gemeinsam soll eruiert werden, wie auf Herausforderungen wie Konkurrenz durch online-Angebote, Gleichbehandlung der Marktteilnehmer usw. am besten reagiert und der Detailhandel unterstützt werden kann.
Die Umfrage zeigt ferner, dass das Thema Verkehr/Parkplätze als grösste Herausforderung wahrgenommen wird. Interessanterweise gilt dies für alle Städte gleichermassen. In der Stadt Bern wird in Zusammenarbeit mit den Wirtschaftsverbänden im Projekt «Wirtschaftsverkehr Innenstadt» versucht, Verbesserungen zugunsten des Wirtschaftsverkehrs zu erarbeiten. Die Stadt Bern ist überzeugt, dass dieser Ansatz trotz Kinderkrankheiten der richtige ist; er soll weiterverfolgt und auf die ganze Stadt und auf den ganzen Wirtschaftsraum ausgedehnt werden.