Parkierungskonzept geht in die öffentliche Vernehmlassung
Der Gemeinderat hat das Parkierungskonzept für den motorisierten Individualverkehr (MIV) zur öffentlichen Vernehmlassung freigegeben. Mit dem Konzept verfolgt der Gemeinderat eine stadt- und umweltverträgliche Strategie im Umgang mit dem Autoverkehr und der Parkierung. Auf die Bedürfnisse des Wirtschaftsverkehrs und von Menschen mit Behinderungen nimmt das Konzept explizit Rücksicht.
Das vom Gemeinderat für die öffentliche Vernehmlassung freigegebene Parkierungskonzept strebt eine spürbare Entlastung des öffentlichen Raums von Parkplätzen an, um so die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden zu erhöhen und die Aufenthaltsqualität auf Strassen und Plätzen zu verbessern. Der auf den Stadtstrassen festzustellende Rückgang des motorisierten Individualverkehrs (MIV) eröffnet dazu die Möglichkeit.
Weniger Autos, weniger Parkplätze
Der städtische Raum ist ein begrenztes und kostbares Gut. Alleine die öffentlichen Strassenparkfelder belegen heute eine Fläche von rund 21 Fussballfeldern. Die Abnahme des MIV sowie die stete Zunahme von Haushalten ohne Auto – im Jahr 2015 besassen 57 Prozent der Haushalte in der Stadt Bern kein eigenes Auto – führen zu einer verringerten Nachfrage nach Parkplätzen. Dies soll als Chance genutzt werden, um einen Teil des öffentlichen Raums, der heute ausschliesslich für die Parkierung vorgesehen ist, für neue Bedürfnisse verfügbar zu machen. Das Konzept soll auch dem Trend entgegenwirken, dass Privatgaragen immer häufiger leer stehen und die Autos stattdessen im öffentlichen Raum parkiert werden.
19 Massnahmen für eine ausgewogenere Parkierung
Der Gemeinderat hat zur Parkierung verschiedene Zielsetzungen definiert. Diese basieren im Wesentlichen auf dem Stadtentwicklungskonzept 2016 und auf der städtischen Energie- und Klimastrategie 2025. Das Parkierungskonzept nimmt auch verschiedene Forderungen aus politischen Vorstössen auf, die in den letzten zehn Jahren vom Stadtrat erheblich erklärt worden sind.
Insgesamt zielen 19 Massnahmen darauf ab, mit einer geeigneten Parkplatzbewirtschaftung den Anteil des motorisierten Individualverkehrs am Gesamtverkehr zu verringern und bestehende Parkplatzüberangebote zu reduzieren. Daneben wird grosses Gewicht auf die hindernisfreie Ausgestaltung und Anordnung von Parkplätzen sowie auf eine genügende Anzahl an Parkplätzen für Menschen mit Behinderung gelegt. Zum
Konzept gehören zudem Leitlinien für das Carsharing sowie die Sicherstellung der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge.
Bedürfnisse des Wirtschaftsverkehrs berücksichtigt
Das Parkierungskonzept nimmt Rücksicht auf die Bedürfnisse des Wirtschaftsverkehrs und sieht deshalb spezifische Massnahmen für die Carparkplätze, für Handwerkerparkplätze sowie für Marktfahrzeuge, Lastwagen und Anhänger vor. Für die Innenstadt orientiert sich das Parkierungskonzept an den Zielen des kürzlich zusammen mit den Wirtschaftsverbänden erarbeiteten «Verkehrskonzept Wirtschaftsstandort Innenstadt».
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Parkierungskonzept Motorisierter Individualverkehr (MIV) (PDF, 4.4 MB) |