ÖV-Haltestellen werden hindernisfrei
In den kommenden Monaten werden fünf Bushaltestellen in der Stadt Bern hindernisfrei umgebaut – damit auch Menschen mit Gehbehinderungen sie autonom nutzen können. Nächste Woche beginnen die Arbeiten an den Stationen «Rossfeld» und «Tavelweg». Sie sollen wichtige bautechnische Erkenntnisse zur hindernisfreien Gestaltung aller städtischen ÖV-Haltestellen liefern.
Die Stadt Bern hat sich zum Ziel gesetzt, den öffentlichen Raum so zu gestalten, dass er von allen Menschen – insbesondere auch von älteren Personen sowie von Menschen mit Behinderungen – autonom genutzt werden kann. Dafür hat sie das Projekt «Umsetzung hindernisfreier öffentlicher Raum» gestartet, das sich am Eidgenössischen Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG) orientiert.
Dieses gibt unter anderem vor, dass Haltestellen des öffentlichen Verkehrs so ausgestaltet sein müssen, dass ein autonomer Zugang zum Fahrzeug möglich ist. Das kommt nicht nur Fahrgästen mit Rollstuhl oder Gehhilfen zugute, sondern auch Eltern mit Kinderwagen und Reisenden mit Gepäck.
Erkenntnisse gewinnen
Die Stadt Bern wird ihre rund 300 Bus- und Tramhaltestellen in den nächsten Jahren entsprechend der Vorgaben der Hindernisfreiheit umgestalten müssen. Das Tiefbauamt der Stadt Bern erarbeitet dazu derzeit ein Gesamtprojekt. In einem ersten Schritt werden nun vorerst ausgewählte Pilothaltestellen umgebaut. Davon verspricht sich das federführende Tiefbauamt wichtige bautechnische Erkenntnisse für die künftigen Arbeiten. Die Pilothaltestellen wurden anhand verschiedener Faktoren – Standort, Gefälle, denkmalpflegerische Relevanz, Umgebung, Vegetation etc. – definiert; der Stadtrat hat für die notwendigen Anpassungen an vorerst fünf Bushaltestellen (Bremgartenfriedhof, Monbijou, Rossfeld, Tavelweg und Zieglerspital) im vergangenen September einen Projektierungs- und Ausführungskredit von rund sechs Millionen Franken genehmigt.
Erhöhung der Haltekanten
Am 11. Mai 2020 starten die Arbeiten an den Haltestellen Rossfeld (stadteinwärts) und Tavelweg (stadtauswärts). Bei der Station Rossfeld wird der Bushaltebereich um 20 Meter Richtung Stadtzentrum verschoben und ein Teil der Haltekante auf 22 Zentimeter erhöht. Dadurch wird ein niveaugleicher Ein- und Ausstieg bei den beiden vorderen Bustüren ermöglicht. Während der Bauarbeiten wird eine provisorische Ersatzhaltestelle eingerichtet; diese liegt rund 50 Meter nördlich der ordentlichen Haltestelle (Richtung Felsenau).
Am Tavelweg wird die gesamte Haltekante erhöht, sodass die Bustüren auf der ganzen Fahrzeuglänge hindernisfrei zugänglich werden. Während der Bauarbeiten werden die Bushaltestellen Tavelweg (stadtein- und stadtauswärts) nicht bedient: Fahrgäste müssen auf die Haltestellen Seminar oder Schosshalde ausweichen.
Die Bauarbeiten an den beiden Haltestellen dauern bis Ende Juni 2020. Anschliessend folgen im Juli und August – vorbehältlich der Baubewilligung – die Umgestaltungen der Haltestellen Bremgartenfriedhof und Zieglerspital. Die Arbeiten an der Haltestelle Monbijou sind Anfang 2021 vorgesehen.
Dokumente
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Vortrag zu Umsetzung hindernisfreier öffentlicher Raum (PDF, 268.4 KB) |