Zukunft Bahnhof Bern
Neue Verkehrsführung auf dem Bubenbergplatz erforderlich
Der neue Bahnhofzugang Bubenberg ist Teil der ersten Ausbauetappe von Zukunft Bahnhof Bern (ZBB). Im Jahr 2025 werden zur Tagesspitze bis zu fünfmal mehr Personen den Bubenbergplatz überqueren als heute. Deshalb muss die Verkehrsführung angepasst werden. Die Stadt Bern hat verschiedene Ansätze untersucht und zur Bestvariante ein Betriebs- und Ge-staltungskonzept erarbeitet.
Der Hauptbahnhof ist für die Stadt Bern und die Hauptstadtregion von höchster Bedeutung. Eine gute Verkehrsanbindung gehört zu den wichtigsten Standortfaktoren für den Wirtschaftsstandort Bern. Den Bahnhof zu modernisieren und seinen Anschluss an die Stadt zu verbessern, heisst das Herz der Hauptstadtregion zu stärken und den Zusammenhalt dieser Region zu verbessern.
Kapazitätsgrenzen sind bald erreicht
Die Benützung des öV in der Region Bern wird bis ins Jahr 2030 um mehr als 60 Prozent zunehmen. Leicht geringer, nämlich um 45 Prozent auf 375‘000 Personen pro Tag wird die Benützung des Bahnhofs Bern bis dann zunehmen. Er muss deshalb ausgebaut werden, wofür 2011 unter der Federführung des Kantons das Gesamtkonzept Zukunft Bahnhof Bern (ZBB) vorgelegt worden ist. Im ersten Ausbauschritt soll ein neuer RBS-Tiefbahnhof und im westlichen Teil des Bahnhofs eine neue Personenunterführung inklusive eines vollwertigen zweiten Bahnhofzugangs beim Bubenbergplatz erstellt werden. «Wer mit der Bahn reist, will vom Bahnhof zügig in ein Tram, einen Bus oder in ein Taxi umsteigen können. Bahnreisende wollen rasch bei einem Veloparkplatz sein oder unkompliziert die Innenstadt erreichen. All das wird beim Zugang Bubenberg möglich sein», sagte Stadtpräsident Alexander Tschäppät an einer Medienkonferenz.
Die zuständige Gemeinderätin Ursula Wyss betonte, mit dem neuen Bahnhofzugang würden rund fünf Mal mehr Fussgängerinnen und Fussgänger als heute zur Spitzenzeit am Abend den Bubenbergplatz überqueren. «Es ist offensichtlich, dass wir hier nicht sagen können, ‘weiter wie bisher‘, sondern die vorhandene Verkehrsfläche und die gegebene Kapazität dieses Platzes neu zwischen den Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmern aufteilen und klare Prioritäten setzen müssen», fügte Wyss an.
Drei Varianten geprüft
Anhand eines breiten Kriterienkatalogs wurden drei Stossrichtungen eingehend geprüft. Neben der Wirkung auf die verschiedenen Verkehrsarten, den Städtebau und die Anlieferung wurden auch die Etappierbarkeit und die Kosten vergleichend bewertet. Die Beurteilung durch die Fachleute fällt klar aus: Sowohl die Variante mit einem vom motorisierten Individualverkehr (MIV) befreiten Bubenbergplatz als auch jene mit einer Verkehrsführung wie heute, aber mit einer grossen Unterführung, weisen eine Reihe negativer Beurteilungen auf. Deutlich besser fällt die Beurteilung jener Variante aus, welche einen Abbau der Abbiegebeziehungen für den MIV und die überirdische Fussgängerführung vorsieht – mit der Option einer ergänzenden Fussgängerunterführung. Mit der Reduktion der Abbiegemöglichkeiten kann die Umlaufzeit der Lichtsignalanlage verkürzt werden, womit sich für alle Verkehrsteilnehmenden die Wartezeiten verkürzen. Der zweite grosse Vorteil dieser Stossrichtung ist, dass die Verkehrsfläche reduziert werden kann, um die dringend benötigte Wartefläche für Fussgängerinnen und Fussgänger beim Zugang Bubenberg in Richtung Hirschengraben und Laupenstrasse zu schaffen.
Massvolle Reduktion des MIV
Zu dieser Stossrichtung gehört auch eine massvolle Reduktion des MIV. Dies wird dadurch erreicht, dass die Linksabbiegemöglichkeiten von der Laupenstrasse in die Schanzenstrasse und von der Schanzenstrasse Richtung Bubenbergplatz sowie die Rechtsabbiegemöglichkeit in der Gegenrichtung unterbunden werden. Weiter soll der MIV vom Bollwerk her teilweise auf die Kleine Westtangente umgelenkt werden. Diese hat während des Bahnhofplatzumbaus von 2008 bereits bewiesen, dass sie genügend Kapazität für diese zusätzliche Verkehrsmenge hat. Mit diesen Massnahmen kann der MIV um ein Drittel reduziert und die für die Fussgängerinnen und Fussgänger sowie den öV nötige Kapazität am Bubenbergplatz geschaffen werden.
Gemeinderat will überirdische Fussgängerführung
Der Gemeinderat hat deshalb entschieden, dass auf der Basis dieser Stossrichtung die Verkehrsmassnahmen im Umfeld des Zugangs Bubenberg projektiert werden sollen. Bevor die Projektierung aufgenommen wird, soll eine weitere Studie klären, welche flankierenden Massnahmen im weiteren Bahnhofumfeld nötig sind, damit der Verkehr entlang der vorgesehenen Routen verläuft und keine Wohngebiete belastet werden. Ebenso ist noch die Machbarkeit der ergänzenden Fussgängerunterführung zu prüfen.
Nächste Schritte
Voraussichtlich 2015 wird der Gemeinderat dem Stadtrat einen Projektierungskredit für die Verkehrsmassnahmen im Umfeld des Bahnhofzugangs Bubenberg vorlegen. Für die Realisierung dieser Vorhaben wird es eine Planungs- und Kreditvorlage brauchen, über welche die städtischen Stimmberechtigten befinden werden. Die neue Verkehrsführung am Bubenbergplatz muss umgesetzt sein, wenn 2025 der erweiterte Bahnhof Bern eröffnet wird.
Downloads
Titel | Bearbeitet | Grösse |
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Bubenbergplatz Folien (PDF, 3.9 MB) | 17.12.2013 | 3.9 MB |
Bubenbergplatz Referat A. Tschäppät (PDF, 22.0 KB) | 17.12.2013 | 22.0 KB |
Bubenbergplatz Referat U.Wyss (PDF, 32.2 KB) | 17.12.2013 | 32.2 KB |
Bubenbergplatz Zusammenfassung (PDF, 485.5 KB) | 17.12.2013 | 485.5 KB |