Neue Strategie für die Wohnstadt der Vielfalt
Der Gemeinderat hat die neue Wohnstrategie «Wohnstadt der Vielfalt» beschlossen. Darin beschreibt er seine Vision, Leitsätze und Ziele bis ins Jahr 2030 sowie Massnahmen für die kommenden vier Jahre. Die Wohnstrategie dient der Umsetzung einer kohärenten Wohnpolitik und gibt der Stadtverwaltung die Leitlinien für ihr Handeln im Bereich Wohnen vor.
Bern ist die Wohnstadt der Vielfalt, in der alle Menschen willkommen sind. Die Einwohnerinnen und Einwohner sollen sich mit der Stadt Bern verbunden fühlen und eine hohe Wohnqualität geniessen. Diese Vision ist für die Wohnstrategie mit einem Zeithorizont bis ins Jahr 2030 wegleitend. Der Wohnstrategie liegt ferner das Stadtentwicklungskonzept STEK 2016 zugrunde, das der Gemeinderat im Dezember 2016 beschlossen hat. Dieses sieht ein Wachstum der Stadtberner Bevölkerung um etwa 17’000 Personen bis ins Jahr 2030 vor, was den Bau von ungefähr 8500 zusätzlichen Wohnungen erfordert.
Entwicklung Wohnungsbestand, kreative Wohnformen und Wohnungsvielfalt
Nebst dem Bau zusätzlicher Wohnungen im Rahmen der Umsetzung des Stadtentwicklungskonzepts STEK 2016 setzt die Stadt auf Qualität und vielfältige Nutzbarkeit des Wohnraums und der Aussenräume. Die Stadt erhöht die Anzahl hindernisfreier Wohnungen sowie grosser (Familien-)Wohnungen in ihrem Portfolio und trägt gesellschaftlichen Veränderungen mit neuen Wohnformen Rechnung. Mit Hilfe von verschiebbaren Modulbauten wird auf ungenutzten Arealen Wohnraum auf Zeit geschaffen.
Städtischer, preisgünstiger und gemeinnütziger Wohnungsbau
Um sicherzustellen, dass Menschen aus allen Einkommensschichten auch in Zukunft in der Stadt Bern leben können, will der Gemeinderat gezielt im Bereich des Wohnraums für tiefe und mittlere Einkommen handeln. Die Hälfte der bis 2030 neu gebauten Wohnungen soll im preisgünstigen Segment entstehen. Deshalb möchte die Stadt vermehrt selber bauen und fördert gemeinnützige Trägerschaften. «Damit Wohnen in Bern für alle möglich ist, wird die Stadt noch aktiver als bisher das städtische Wohnungsangebot beeinflussen und damit gezielt marktergänzende Angebote schaffen», zeigt sich Gemeinderat Michael Aebersold überzeugt.
Zudem will der Gemeinderat armutsbetroffenen Menschen qualitativ guten Wohnraum zur Verfügung stellen. «Auch Personen und Familien mit bescheidenem Budget sollen in der Stadt Bern eine erschwingliche Wohnung finden können», betont die Stadtberner Sozialdirektorin Franziska Teuscher. «Es braucht deshalb städtische Massnahmen.»
Beteiligung, Beratung und Zusammenarbeit
Die Stadt will das selbstverwaltete Wohnen stärken und die Mieterinnen und Mieter städtischer Wohnungen sowie von gemeinnützigen Wohnungen auf städtischem Land stärker einbeziehen. Stadtpräsident Alec von Graffenried sagt dazu: «Die Stadt ist darauf angewiesen, dass Menschen die Gesellschaft mittragen und sich für andere engagieren. Mitgestalten beim Wohnen und Wohnumfeld ist ein Teil davon.» Menschen mit eingeschränkten Wohnmöglichkeiten sollen zukünftig dank einer Bündelung bestehender Angebote und einem Beratungs- und Vermittlungsangebot sicherer und beständiger leben. Ausserdem legt der Gemeinderat Wert auf eine gute Zusammenarbeit und einen regelmässigen Austausch mit den Akteurinnen und Akteuren des Wohnungsmarktes.
Verbindlich für Stadtverwaltung, animierend für private Bauträgerschaften
Die Wohnstrategie wird ab sofort angewendet: Die formulierten Massnahmen werden konkretisiert und bis ins Jahr 2022 umgesetzt. Zudem fliessen die für die Stadtverwaltung und den Fonds für Boden- und Wohnpolitik verbindlichen Ziele der Strategie in die Arbeit der Stadt ein. Sie werden beispielsweise in Planungsvorhaben oder Baurechtsverträgen für städtisches Land verankert. Private Bauträgerschaften sollen mit der Wohnstrategie für die Anliegen des Gemeinderats sensibilisiert werden. Sie sind eingeladen, die Stadt bei der Erreichung ihrer Ziele zu unterstützen.
Dokumente
Titel |
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Wohnstrategie (PDF, 148.0 KB) |
Grundlagenbericht (PDF, 2.1 MB) |
Vortrag an den Stadtrat (PDF, 116.9 KB) |