Neue Standards für Fuss- und Veloverkehr in der Stadt Bern
Der Gemeinderat hat den Masterplan Veloinfrastruktur sowie den Masterplan Fussverkehr zur öffentlichen Vernehmlassung freigegeben. Damit sollen Standards und Grundsätze für künftige Planungen im Bereich der nachhaltigen Mobilität festgelegt werden. Ziel ist es, Velofahrenden und Fussgänger*innen unterschiedlichen Alters eine sichere und komfortable Infrastruktur zu bieten. Die öffentlichen Vernehmlassungen dauern bis Ende April 2024.
Während es sich beim Masterplan Veloinfrastruktur um eine Aktualisierung handelt, ist der Masterplan Fussverkehr ein neues Arbeitsinstrument. Beide Masterpläne dienen als Werkzeugkasten mit Standards und Grundsätzen, mit denen die städtischen Ziele in Bezug auf eine nachhaltige Mobilität in den nächsten Jahren konkretisiert und im öffentlichen Raum umgesetzt werden sollen.
Fokus auf Sicherheit und Hindernisfreiheit
Die Lebensqualität in der Stadt Bern wird wesentlich durch eine gute Fussverkehrsinfrastruktur und einen attraktiv gestalteten, öffentlichen Raum beeinflusst. Zu deren Weiterentwicklung definiert der Masterplan Fussverkehr verschiedene Handlungsfelder: Dazu zählt die Trennung der Fuss- und Veloverkehrsinfrastruktur, die Verbesserung der Schulwege, eine hindernisfreie Gestaltung der Infrastruktur, mehr Aufenthaltsqualität für den Fussverkehr und eine Stärkung des Vortritts für Fussgänger*innen.
Neue Themen bei der Veloförderung
Analog zum Masterplan Fussverkehr soll auch der Masterplan Veloinfrastruktur Standards und Grundsätze für künftige Planungen festlegen. Er ist die Grundlage und eine Arbeitshilfe für den Ausbau des Velowegnetzes und der Veloparkierung. Diese will der Gemeinderat weiter vorantreiben, um den Veloverkehr als nachhaltige und stadtverträgliche Verkehrsart zu fördern und den Veloanteil weiter zu erhöhen.
Der Gemeinderat genehmigte den Masterplan Veloinfrastruktur Ende 2020 im Sinne eines Zielbildes für die Verwaltung. Er besteht aus einem Bericht, den Standards und dem Netzplan und wurde so konzipiert, dass er auf einfache Weise weiterentwickelt werden kann. Die Anwendung des Masterplans hat sich in der Praxis sehr gut bewährt.
Inzwischen hat die Verkehrsplanung unter Einbezug von Fachstellen und Pro Velo den Masterplan ein erstes Mal überarbeitet. Alle drei Dokumente – Bericht, Standards und Netzplan – wurden aktualisiert und mit neuen Themen wie neue Knotenformen,
Velostrassen, die Steuerung von Lichtsignalanlagen oder die Veloparkierung ergänzt. Die Erfahrung auf der Strasse und der aktuelle Stand der Fachdiskussion zeigen zudem, dass der Velovielfalt eine zentrale Bedeutung zukommt: Vielfalt in Bezug auf Aktivitäten, Velotypen, Altersklassen, Geschlechter und soziale Rollen. Die Velovielfalt ist deshalb neu ein Fokusthema.
Vernehmlassung
Im Rahmen der öffentlichen Vernehmlassung erhalten die interessierte Öffentlichkeit, Interessenverbände und politische Parteien die Möglichkeit, zu den Dokumenten der Masterpläne Veloinfrastruktur und Fussverkehr Stellung zu nehmen. Sämtliche Unterlagen stehen als Download auf der Webseite www.bern.ch/masterplaene der Stadt Bern zur Verfügung.
Die Vernehmlassung dauert bis zum 30. April 2024. Den Quartierorganisationen werden der Masterplan Fussverkehr sowie die Aktualisierungen im Masterplan Veloinfrastruktur im Rahmen ihrer jeweiligen Delegiertenversammlungen und parallel zur öffentlichen Mitwirkung durch Fachpersonen der Verkehrsplanung vorgestellt.
Veranstaltungshinweis:
Eine Öffentliche Infoveranstaltung mit Gemeinderätin Marieke Kruit zu den beiden Masterplänen findet statt am Mittwoch, 24. Januar 2024, um 18.00 Uhr in der Technischen Fachschule, Lorrainestrasse 3, 3013 Bern.
Weitere Informationen und Link zur Anmeldung unter www.bern.ch/masterplaene