Kredite über 6,39 Millionen Franken beantragt
Neue Computer für die Stadtverwaltung
Für die Erneuerung und den Betrieb der städtischen Bürokommunikationsplattform während der Jahre 2017 bis 2021 beantragt der Gemeinderat dem Stadtrat einen Investitionskredit von 6,12 Millionen Franken und einen Verpflichtungskredit von 272‘350 Franken. Zwar soll an der bewährten Microsoft Technologie festgehalten werden, gleichzeitig wird aber der Einsatz von quelloffener Software forciert.
Die städtische Bürokommunikationsplattform wurde letztmals im Jahr 2011 erneuert. Die rund 2‘000 Computer-Arbeitsplatzgeräte der Stadtverwaltung (Desktops, Notebooks und Thin-Clients) werden 2016/2017 die vorgesehene Nutzungsdauer erreichen und müssen ersetzt werden. Der Gemeinderat beantragt dem Stadtrat daher die notwendigen Kredite im Umfang von total 6,39 Millionen Franken: 6‘116‘886 Franken als Investitionskredit für die Beschaffung und Inbetriebnahme der Geräte und 272‘350 Franken als Verpflichtungskredit für den Betrieb. Gegenüber dem letzten Erneuerungsprojekt im Jahr 2011 sinken die einmaligen Investitionskosten um rund 2,79 Millionen Franken. Die Einführung der neuen Arbeitsplatzgeräte ist auf das zweite Quartal 2017 vorgesehen.
Empfehlungen einer Technologiestudie umgesetzt
Um den IST-Zustand der städtischen Informatik zu erheben und daraus eine Strategie für die städtischen Arbeitsplätze abzuleiten, liess der Gemeinderat eine externe Technologiestudie erarbeiten. Basierend auf den Empfehlungen der Technologiestudie wird auch auf der neuen Generation von Arbeitsplätzen Microsoft Windows und Microsoft Office zum Einsatz kommen. Für weitere Applikationen werden jedoch verstärkt quelloffene Alternativen berücksichtigt. Der Ausbau der Virtualisierung von Software auf städtischen Servern erlaubt den verstärkten Einsatz von Thin-Clients (Computer mit reduzierter Rechenleistung) die günstiger, flexibler einsetzbar und energieeffizienter sind als voll ausgestattete Computer.
Open Source Software (OSS) in der Stadtverwaltung
Bei Software kann grundsätzlich zwischen proprietären und quelloffenen Produkten unterschieden werden. Im Gegensatz zu proprietärer Software (bspw. Microsoft Office oder Adobe Photoshop) liegt der Quelltext bei quelloffener Software bzw. OSS offen und ist frei verfügbar. Dadurch sinkt bei OSS tendenziell die Abhängigkeit von einzelnen Softwareanbietenden.
In der städtischen Informatik wird der Anteil quelloffener Produkte schrittweise erhöht. Aktuell sind in der städtischen Informatik rund 70 Server mit der OSS Linux in Betrieb. Auf Ebene der Arbeitsplätze sind sechs der 53 am häufigsten installierten Applikationen bereits OSS-Produkte. Mindestens fünf weitere geeignete Anwendungen sollen auf OSS umgestellt werden. Im Jahr 2013 befanden sich unter den 68 laufenden Informatikprojekten bloss ein reines OSS-Projekt und drei zumindest teilweise OSS-Projekte. Im Jahr 2014 konnte der Anteil an OSS-Projekten bei total 60 laufenden Projekten auf zwei reine OSS-Projekte und 20 teilweise OSS-Projekte erheblich gesteigert werden.
Trotz des bereits erreichten OSS-Anteils wäre eine komplette Umstellung der städtischen Informatik auf OSS zurzeit ein nicht tragbares betriebliches und finanzielles Risiko. Weil hohe betriebliche Stabilität, Verfügbarkeit und Sicherheit der eingesetzten Informatikmittel, bestmögliche Wirtschaftlichkeit und effektive Erfüllung der vielfältigen ICT-Bedürfnisse aus der Stadtverwaltung die obersten Vorgaben für die städtische Informatik sind, hält der Gemeinderat an den bisher eingesetzten proprietären Produkten fest. Er folgt damit auch der Empfehlung der in Auftrag gegebenen Technologiestudie, auf eine Komplettumstellung zu verzichten.
Titel | Bearbeitet | Grösse |
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Stadtratsvortrag zu Client Migration Bern CLIMB (PDF, 340.9 KB) | 13.08.2015 | 340.9 KB |