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18. Juli 2018 | Gemeinderat, Direktionen

Morellhaus: Teile der Malereien gerettet

Nach dem Brand im Morellhaus vom 9. Juli ist damit begonnen worden, das Gebäude statisch abzustützen und ein Notdach zu erstellen. Dies teilte die Stadtverwaltung heute an einem Medienanlass mit. Wie ein erster Augenschein zeigte, blieben die wertvollen Wandmalereien im Obergeschoss dank des professionellen Einsatzes der Feuerwehr von der Brandeinwirkung verschont. Offen ist, wann die Sanierung des Hauses fortgesetzt wird. Der Bezug der geplanten Wohnungen dürfte sich verzögern.

Bild Legende:

Trotz professionellem Einsatz der Feuerwehr sind durch den Brand am Morellhaus in der unteren Berner Altstadt beträchtliche Schäden entstanden. Um Folgeschäden zu verhindern, wurde sofort nach Freigabe der Liegenschaft damit begonnen, das Gebäude zur Vorbeugung von eindringendem Regenwasser mit Kunststoffplanen abzudecken. Mittlerweile haben die Arbeiten zur Erstellung eines Notdachs begonnen, womit der vom Brand zerstörte Dachstock – unabhängig von der Witterung – wiederaufgebaut werden kann.

Damit der Brandschutt gefahrlos und ohne weitere Beschädigung der Gebäudestruktur entfernt werden kann, wurden zudem die Geschossdecken in einigen Bereichen mit zusätzlichen Stützen entlastet. Die Trocknungsmassnahmen, welche «Immobilien Stadt Bern» gegenwärtig zusammen mit Spezialisten definiert, werden den Ausbau und die externe Trocknung der Wandtäfelungen umfassen.

Schadenssumme von schätzungsweise zwei Millionen Franken

Da das Feuer bereits sanierte Gebäudeteile, insbesondere den Dachstock, zerstörte oder beschädigte, wird durch die Staatsanwaltschaft zurzeit mit einer Schadenssumme in Höhe von schätzungsweise zwei Millionen Franken gerechnet; die genauen Kosten werden gegenwärtig zusammen mit der Gebäudeversicherung Bern ermittelt. Die genauen Termine für die Wiederaufnahme der vom Fonds für Boden- und Wohnbaupolitik beschlossenen Gesamtsanierung stehen noch nicht fest, der geplante Bezug der Wohnungen wird sich aber verzögern. Ursprünglich war geplant, bis Mitte 2019 sieben neue 2- und 3-Zimmerwohnungen zu realisieren.

Historische Malereien von direkter Brandeinwirkung verschont

Dank der raschen Intervention der Berufsfeuerwehr blieben die über 300 Jahre alten Malereien im ersten Obergeschoss sowie die eleganten Barocktäfer im Erdgeschoss von einer direkten Brandeinwirkung verschont. Die Malereien waren bei Baubeginn im Mai 2018 unter mehreren Schichten von Pavatex und Gips entdeckt worden und hatten für Aufsehen gesorgt. Wie gross die Schäden durch Rauch und Wasser sind, muss erst durch den Restaurator untersucht werden. Alle Beteiligten haben aber die Hoffnung, dass die wertvollen Ausstattungselemente mindestens teilweise erhalten und in die neuen Wohnungen integriert werden können.

Schnelle Intervention der Feuerwehr

Wie die Berufsfeuerwehr in ihrer Einsatzbilanz aufzeigte, waren die Einsatzkräfte nach der ersten telefonischen Alarmierung um 19.20 Uhr innerhalb von sieben Minuten vor Ort an der Postgasse 14. Zu diesem Zeitpunkt stand der Dachstock des Morellhauses bereits im Vollbrand. Die Berufsfeuerwehr nahm umgehend die Löscharbeiten auf und wirkte mit drei Autodrehleitern (davon eine von der Feuerwehr Ostermundigen) auf den Brand ein. Gleichzeitig schützte sie das angrenzende Gebäude Postgasse 18 und die weiteren benachbarten Häuser vor einem Übergriff der Flammen.

Nach rund einer Stunde konnte der Einsatzleiter der Berufsfeuerwehr vermelden, dass das Feuer unter Kontrolle war. Die ganze Nacht hindurch standen Einsatzkräfte der freiwilligen Feuerwehr für Nachlöscharbeiten und Brandwache vor Ort im Einsatz. Die Nachlösch- und Sicherungsarbeiten dauerten bis am Dienstag gegen 17.30 Uhr an. Ursache für den Brand war gemäss den Ermittlungen der Kantonspolizei Bern ein technischer Defekt an einer Elektroinstallation im Dachgeschoss.

Morellhaus seit 1861 im Besitz der Stadt

Das denkmalgeschützte Morellhaus an der Postgasse 14 befindet sich seit 1861 im Besitz der Stadt Bern. Wie die meisten Gebäude der Altstadt, hat auch das Morellhaus eine komplexe Baugeschichte. Um 1724 ist der Ursprungsbau um die westlich angrenzende Liegenschaft erweitert und zu einem herrschaftlichen Wohnsitz ausgebaut worden.

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Präsidialdirektion, Direktion für Sicherheit, Umwelt und Energie sowie Direktion für Finanzen, Personal und Informatik

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