Monbijoustrasse: Im Februar beginnen die Sanierungsarbeiten
Eine neue Gleisanlage, mehr Sicherheit für Fussgänger und Velofahrerinnen, eine hindernisfreie Haltestelle «Wander» sowie erneuerte Kanalisations- und Werkleitungen: Am 1. Februar 2021 starten die Arbeiten zur Sanierung der Monbijoustrasse. Sie betreffen den Abschnitt zwischen Eiger- und Seftigenstrasse und dauern gut zwei Jahre. Im Jahr 2022 sind die Bauarbeiten mit grossen Einschränkungen fürs Quartier und den Verkehr verbunden.
Die Bauarbeiten zur Gesamtsanierung der Monbijoustrasse finden im ersten Jahr weitgehend unter der Strassenoberfläche statt: Ab 1. Februar 2021 wird im Abschnitt zwischen dem «Pärkli» am Scheuerrain (nördlich der Eigerstrasse) und dem Holzikofenweg mit dem Ersatz der gut 100-jährigen öffentlichen Abwasserleitungen begonnen. Dabei kommt das sogenannte Microtunneling-Verfahren zum Einsatz: Mittels einer ferngesteuerten Tunnelbohrmaschine werden die Kanäle unterirdisch erstellt – lediglich die Start- und Zielschächte müssen gegraben werden. Dadurch wird die Belastung fürs Quartier und den Verkehr markant reduziert.
Dennoch werden die Bauarbeiten an den neuen Siedlungsentwässerungsanlagen – sie dauern bis Frühling 2022 – mit Behinderungen und Umleitungen verbunden sein. So werden die Tramlinien 3 und 9 während der Frühlings-, Sommer- und Herbstferien umgeleitet: Die Linie 9 fährt ab Bern Bahnhof via Weissenbühl nach Wabern. Die Linie 3 wird auf Tramersatzbusse umgestellt und fährt via Monbijou und Sulgenau nach Weissenbühl. Die Bushaltestelle «Wander» der Linie 19 (stadteinwärts) wird zur Tramhaltestelle verschoben.
Zwei Intensivbauphasen im 2022
2022 verschieben sich die Arbeiten vom Untergrund an die Strassenoberfläche. Die Tramgleise werden ersetzt, die Strasse saniert und die Haltestelle «Wander» entsprechend den Vorgaben des Eidgenössischen Behindertengleichstellungsgesetzes hindernisfrei umgestaltet. Auch die Situation für den Veloverkehr, der heute zwischen geparkten Autos und Schienen wenig Platz findet, wird verbessert. Weil zudem die Kanalisationsleitungen zwischen Weissenbühlweg und Seftigenstrasse nicht im Microtunneling-Verfahren erstellt werden können, sind hier umfassende Grabungsarbeiten nötig. In deren Rahmen werden auch die Gas-, Wasser- und Elektroleitungen von Energie Wasser Bern (ewb) erneuert; zudem wird die Monbijoustrasse mit Fernwärme erschlossen.
Diese Arbeiten, aufgeteilt auf zwei Intensivbauphasen, beginnen im Frühling 2022 und dauern bis Ende 2022. Sie machen eine Sperrung der Monbijoustrasse nötig. In dieser Zeit verkehren die Trams der Linie 9 erneut auf der Strecke der Linie 3 bis Weissenbühl und via Seftigenstrasse nach Wabern. Die Linie 3 wird auf Tramersatzbusse umgestellt. Auch der motorisierte Individualverkehr wird umgeleitet.
Die abschliessenden Umgebungs- und Begrünungsarbeiten finden in den ersten Monaten des Jahres 2023 statt – im Sommer 2023 dürfte die Sanierung abgeschlossen sein.
Strassenraum wird umgestaltet
Infolge der Umgestaltung werden die 29 bestehenden, stadteinwärts gelegenen Längsparkplätze an der Monbijoustrasse aufgehoben. Als Teilkompensation werden in der Morillonstrasse sechs neue Parkplätze erstellt – anstelle der bisherigen Bushaltestelle, die stadteinwärts verschoben wird. Die Aufhebung der nur teilweise benutzten Parkplätze (Belegung von 20 bis 30 Prozent) bringt wesentliche Verbesserungen für die Nutzung des Strassenraums und entspricht der Klimapolitik des Gemeinderats, die mittelfristig einen Abbau von 50 Prozent der öffentlichen Parkplätze vorsieht.
Aufgrund der hindernisfreien Neugestaltung der Tramhaltestelle «Wander» müssen einige Bäume im Bereich der Haltestelle gefällt werden. Sie werden aber nach Abschluss der Bauarbeiten wieder neu gepflanzt. Bei weiteren Bäumen entlang der Strasse sind im Zuge der Leitungssanierungen teils schwerwiegende Eingriffe im Wurzelbereich notwendig. Um sie zu schützen, sind umfassende Massnahmen vorgesehen (vgl. Kasten unten).
Kontinuierliche Kommunikation
Die Bauherrschaft – Stadt Bern, BERNMOBIL, Energie Wasser Bern und der Wärmeverbund Marzili Bern AG – wird alles daransetzen, die durch die Baustelle verursachten Unannehmlichkeiten so gering wie möglich zu halten und Anwohnerinnen und Anwohner sowie Geschäftstreibende kontinuierlich über die anstehenden Arbeiten und allfällige Behinderungen zu informieren. Dafür werden im Quartier regelmässig Flyer verteilt und Plakate zum Bauverlauf aufgestellt, zudem sind im Internet unter www.monbijoustrasse.be ab Anfang Februar alle Informationen zur Baustelle zu finden. Auf der Projektwebsite können zudem ab sofort individuelle Sprechstunden gebucht werden, an denen Interessierte per Video oder Telefon direkt mit den Projektverantwortlichen in Kontakt treten und ihre Anliegen deponieren können.
Gesamtsanierung kostet rund 30 Millionen Franken |
Am 9. Februar 2019 haben die Stimmberechtigten der Stadt Bern dem Kredit von 18,82 Millionen Franken für den städtischen Anteil an der Gesamtsanierung Monbijoustrasse (Ersatz der Kanalisationsleitungen, Anpassungen im Strassenraum, Umbau Haltestelle «Wander») mit 76,7 Prozent Ja-Stimmen zugestimmt. In diesem Kredit wurde erstmals explizit auch Geld für den Baumschutz reserviert: Im Zuge der Sanierung der Abwasserleitungen müssen bei mehreren der insgesamt 90 Alleebäume teils schwerwiegende Eingriffe im Wurzelbereich vorgenommen werden. Die Gesamtkosten für die Sanierung der Monbijoustrasse liegen bei knapp 30 Millionen Franken. BERNMOBIL kommt für den Ersatz der Gleisanlage auf, Energie Wasser Bern (ewb) für die Sanierung der Gas-, Wasser- und Elektroleitungen, der Wärmeverbund Marzili Bern AG für den Ausbau des Fernwärmenetzes. |