Mit dem Klima-Kompass in die erste Legislatur
Nach rund 100 Tagen im Amt präsentierte Gemeinderätin Marieke Kruit auf dem Loryplatz einen Schwerpunkt für die erste Legislatur: Klimaanpassungsmassnahmen sollen Bern hitzeverträglicher machen. Projekte in ihrer Direktion für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün sind bereits angelaufen.
Seit rund 100 Tagen ist Gemeinderätin Marieke Kruit im Amt und leitet die Direktion für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün (TVS). Vor den Medien blickte sie heute auf ihren Start ins Amt zurück und sagte ausserdem, wo sie in dieser Legislatur Schwerpunkte setzen will. Ein besonderes Augenmerk will Marieke Kruit auf das Stadtklima richten. «Wir müssen Bern in den nächsten Jahren hitzeverträglicher machen», sagte sie am Anlass auf dem Loryplatz.
Die Anzahl und die Intensität von Hitzewellen würden zunehmen, besonders in dicht besiedeltem Gebiet werde man das spüren. Bei sämtlichen Planungen der Direktion TVS sollen deshalb Klimaanpassungsmassnahmen von Anfang an mitgedacht werden. Im Rahmen der Plattform «Bern baut» wurden entsprechende Planungsgrundsätze für die Bereiche Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün festgehalten. «Diese Grundsätze sind unser Klima-Kompass», sagte Kruit.
Mehr Grün, weniger Asphalt, mehr Wasser
Diverse Projekte sind in der TVS in Planung oder wurden bereits gestartet: So testet Stadtgrün auf der Schützenmatte, welche Baumarten in welcher Erde am besten mit der Hitze zurechtkommen, an verschiedenen Orten in der Stadt sollen Böden entsiegelt werden. Getestet wird zudem eine mobile «Stadtpergola», ein baumförmiges Gestell aus Metall, an dem sich Kletterpflanzen hinaufwinden, wachsen und für Schatten sorgen können.
Klimaanpassungsmassnahmen müssten nicht zwingend grosse und teure Anpassungen nötig machen, betonte Kruit. Dafür sei der Loryplatz ein gutes Beispiel. Hier wurde vor einigen Jahren das Verbindungssträsschen zwischen Schloss- und Könizstrasse zurückgebaut, die Fläche entsiegelt.
Das Klima in der Stadt weiter verbessern: Das möchte die neue Gemeinderätin durchaus auch im zwischenmenschlichen Bereich verstanden haben. «In einer Stadt treffen verschiedenen Interessen aufeinander. Da ist es wichtig, miteinander zu diskutieren, einander zuzuhören und gemeinsam einen Kompromiss zu suchen.»