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3. Juli 2017 | Gemeinderat, Direktionen

«Mir sattlä um!» – neue eCargo-Bikes im Wirtschaftsverkehr

Nach den positiven Erfahrungen im vergangenen Jahr geht das Projekt «Mir sattlä um» in die zweite Runde: Zehn weitere Berner KMU testen den Einsatz von eCargo-Bikes. Das Projekt der Fachstelle Mobilitätsberatung der Stadt Bern er-möglicht den mitwirkenden Unternehmen neu für ein ganzes Jahr den kostenlo-sen Zugang zu solchen Lastenvelos. Mittels einer Begleitforschung werden der Einsatz und die Potenziale der Transportvelos im Wirtschaftsverkehr untersucht, ausgewertet und mit den Resultaten aus dem letzten Jahr verglichen.

Bild Legende:

«Mir sattlä um!» – eCargo-Bikes im Berner Wirtschaftsverkehr ist ein Projekt der Fachstelle Mobilitätsberatung des Amts für Umweltschutz der Stadt Bern in enger Zusammenarbeit mit «carvelo», der Schweizer Lastenrad-Initiative der Mobilitätsakademie des TCS und des Förderfonds Engagement Migros. Das Ziel des städtischen Projekts ist es, die Potenziale von elektrischen Cargo-Bikes im Berner Wirtschaftsverkehr zu untersuchen. Motiviert durch die positiven Erfahrungen aus dem ersten Versuch führt die Stadt Bern das Angebot mit neuen Unternehmen aus zusätzlichen Branchen fort.

Dank den gewonnen Erkenntnissen aus dem ersten Pilotversuch wurde das Angebot zwischenzeitlich optimiert. Die Projektlaufzeit beispielsweise beträgt neu zwölf statt sechs Monate, um unter anderem die Nutzungsintensität im Winter zu messen. Ausserdem wurde die Bedürfnisabklärung im Vorfeld intensiviert, damit den Betrieben noch zielgerichteter Vorschläge für die passende Modellwahl unterbreitet werden konnten.

Alternative zu Lieferwagen oder Auto

«Der letztjährige Test hat eindrücklich bewiesen, dass eCargo-Bikes eine clevere Alternative zum Firmenauto oder Lieferwagen sein können. Ganze 77 Prozent der Fahrten, die vor dem Versuch mit einem fossil betriebenen Verkehrsmittel unternommen wurden, konnten auf die Lastenvelos verlagert werden», betonte Umweltdirektor Reto Nause. Cargo-Bikes zeichnen sich als effiziente, kostensenkende, umweltverträgliche und im Stadtverkehr schnelle Transportmittel aus. «Der letztjährige Versuch hat dies klar bestätigt. Die Projektteilnehmenden strichen insbesondere die Zeitersparnis dank direkteren Routen und das Wegfallen der Parkplatzsuche heraus», sagte Adrian Stiefel, Leiter des Amts für Umweltschutz der Stadt Bern. Ein weiterer Vorteil ist, dass für Lieferfahrten mit einem Cargo-Bike in der oberen Altstadt keine Sonderbewilligung notwendig und die Anlieferung somit jederzeit möglich ist. Für den motorisierten Individualverkehr ohne Bewilligung ist die obere Altstadt vormittags nach 11 Uhr gesperrt.

Zehn Testunternehmen beteiligen sich und profitieren

Durch das bestehende Netzwerk, Medienpräsenz und Mund-zu-Mund-Propaganda konnten wiederum rasch KMU aus unterschiedlichen Branchen motiviert werden, während eines Jahres kostenlos den Einsatz der Cargo-Bikes zu erproben. Es wurde dabei auch darauf geachtet, Firmen aus Branchen dabei zu haben, die letztes Jahr nicht vertreten waren. Die Aussagekraft der Resultate aus der Begleitforschung soll sich dadurch weiter erhöhen, so die Hoffnung der Fachstelle Mobilitätsberatung.

Nach Ablauf der Projektlaufzeit Ende Juni 2018 haben die teilnehmenden Unternehmen erneut die Möglichkeit, die Cargo-Bikes abzüglich eines Rabatts von 30 Prozent auf dem Kaufpreis zu erwerben und damit im Idealfall eins zu eins einen Geschäftswagen zu ersetzen. Letztes Jahr haben fünf von neun Firmen ihre Cargo-Bikes übernommen und sind weiterhin fleissig damit unterwegs.

Begleitforschung soll Potential aufzeigen

Im Rahmen einer Begleitforschung durch die Mobilitätsakademie AG wird analog zum Pilotversuch im Sommer/Herbst 2016 der Einsatz der Lastenvelos analysiert und ausgewertet. Dabei geht es darum aufzuzeigen, für welche Transportzwecke, welche Strecken und welches Transportgewicht sich die Bikes eignen und für welche nicht. Ausserdem sollen die Verlagerungspotenziale vom Geschäftsauto beziehungsweise Lieferwagen auf die Cargo-Bikes evaluiert werden. Die Resultate werden im Anschluss mit den Erkenntnissen aus dem ersten Versuch verglichen und aufbereitet. Der Projektbericht wird voraussichtlich im Spätsommer 2018 vorliegen und veröffentlicht. 

Weitere Informationen

  • Die Mobilitätsakademie AG des TCS und der Förderfonds Engagement Migros lancierten im Juni 2015 die Schweizer Lastenrad-Initiative «carvelo». Die Initiative fördert den Einsatz von Lastenvelos in der Schweiz. Nebst der Bereitstellung von Informationen zum Lastenrad werden im Rahmen von verschiedenen Pilotprojekten auch konkrete Anwendungsfelder getestet. Unter anderem startete in diesem Zusammenhang das weltweit erste öffentliche e-Cargo-Bike-Sharing «carvelo2go», bei dem auch die Stadt Bern mit ihrer Energiekiste beteiligt ist.
  • Servicepartner für die Wartung der eCargo-Bikes sind die City Cycles AG und kocher-bike.ch.

Teilnehmende Betriebe

  • Adrianos Kaffeebrennerei AG (Bar und Café), 031 318 88 31
  • Äss-Bar Bern GmbH (Lebensmittel), 031 558 27 72
  • Burgunder Bar GmbH (Gastronomie), 031 311 11 15
  • Cargologic AG (Logistikunternehmen), 031 381 79 79
  • Chäsbueb (Käse- und Feinkostgeschäft), 031 311 22 71
  • Grüner Gaumen (Gastronomie), 079 285 59 30
  • Memox GmbH (Filmproduktion), 031 552 05 53
  • ORTEA AG (Orthopädie-Center), 031 381 03 03
  • Raffinessen.ch GmbH (Gewürzgeschäft), 031 535 33 68
  • VBG - Vereinigung Berner Gemeinwesenarbeit (Gemeinwesenarbeit), 031 312 50 06

Direktion für Sicherheit, Umwelt und Enegie

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