Mehr Einsätze für die Sanitätspolizei im vergangenen Jahr
Im vergangenen Jahr haben sich die Einsatzzahlen der Sanitätspolizei erhöht. Die Equipen rückten durchschnittlich 48 Mal pro Tag aus und trafen in 95 Prozent der Notfalleinsätze innert 15 Minuten am Einsatzort ein. Um ihre hohe Qualität nachhaltig zu sichern, führt die Sanitätspolizei 2016 die ISO-Zertifizierung 9001 und das Anerkennungsverfahren des Interverbandes für Rettungswesen durch.
Die 160 Mitarbeitenden der Sanitätspolizei, darunter 24 Auszubildende, rückten im letzten Jahr total 17‘862 Mal aus (Vorjahr 16‘849) und legten dabei mit den Einsatzfahrzeugen knapp 576‘000 Kilometer zurück. Sie leisteten mit 14‘109 sogenannten Primärtransporten fast 1‘000 mehr als im Vorjahr. Bei solchen Einsätzen werden Personen vor Ort medizinisch erstversorgt und anschliessend vom Ereignisort in ein Spital oder eine Arztpraxis transportiert. Die Sekundärtransporte beliefen sich auf total 3‘573 (3‘712). Diese Transporte erfolgen nach der Erstbehandlung in einer ärztlichen Praxis oder einem Spital, weil eine weitere Versorgung in einem anderen Spital nötig ist.
Die Dienstleistungen der Sanitätspolizei ausserhalb dieser Transporte, wie zum Beispiel Taucheinsätze, Wasserrettungen, Sicherungsdienste bei Bränden, Pikettdienste oder sanitätsdienstliche Hilfeleistungen, beliefen sich auf 743 (851) Einsätze.
Zeitspanne zwischen Alarmierung und Eintreffen am Einsatzort
Bei Notfalleinsätzen wegen lebensbedrohlichen Verletzungen und Erkrankungen trafen die Equipen in 95 Prozent der Fälle innert 15 Minuten nach der Alarmierung am Einsatzort ein. Damit wurde die kantonale Vorgabe (in 80 Prozent der Einsätze innert 30 Minuten am Einsatzort) erneut deutlich übertroffen.
Eine kurze Zeitspanne zwischen dem Alarmeingang bei der Sanitätsnotrufzentrale (SNZ 144) und dem Eintreffen professioneller Hilfe vor Ort kann entscheidend für den Genesungsprozess sein. Um diese Zeitspanne zu überbrücken, ist die Mithilfe von Laienrettenden unabdingbar. Deshalb unterstützt die Sanitätspolizei den weiteren Ausbau des gesamtkantonalen First Responder Systems. Dies einerseits durch die Aus- und Weiterbildung sowie Ausrüstung von Interessierten, andererseits durch das von der SNZ 144 geführte elektronische Alarmierungs- und Unterstützungssystem. Ziel ist es, im gesamten Kanton Bern ein flächendeckendes First Responder-System zu etablieren, um betroffenen Personen noch vor dem Eintreffen der professionellen Rettungskräfte eine gute medizinische Laienhilfe zukommen zu lassen.
Weiterbildung und Qualitätssicherung
Für die Sanitätspolizei ist eine qualitativ hochstehende, wirtschaftliche Leistungserbringung oberstes Ziel. Deshalb absolvieren alle Mitarbeitenden regelmässige Aus- und Weiterbildungen (jährlich mindestens 40 Stunden). Um den hohen Qualitätsstandard zu halten, werden dabei auch modernste Schulungsmittel wie beispielsweise computergestützte Einsatzsimulationen mit Videoaufnahmen eingesetzt. Zudem fliessen auch Erfahrungen aus Einsätzen in die Weiterbildlungen ein.
Um sicherzustellen, dass die Arbeitsprozesse nach einem einheitlichen Raster festgelegt und umgesetzt werden, wurden im vergangenen Jahr Vorbereitungsarbeiten für Qualitätszertifizierungen vorgenommen. Sowohl der Rettungsdienst wie auch die SNZ 144 sollen nach ISO Norm 9001 (2015) wie auch nach dem Anerkennungsverfahren des Interverbandes für Rettungswesen zertifiziert werden. Die entsprechenden Auditverfahren finden im ersten Semester 2016 statt. Mit dem Erhalt der entsprechenden Bestätigungen verpflichtet sich die Sanitätspolizei zu einer nachhaltigen, langfristigen und qualitätsbezogenen Weiterentwicklung.
Detailangaben zu den Einsätzen
Die Statistik bezieht sich auf das ganze Einsatzgebiet der Sanitätspolizei Bern. Dieses umfasst nebst der Stadt Bern 37 Gemeinden in der Region Bern mit rund 320‘000 Einwohnenden.
2014 |
2015 |
Differenz |
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|
Primärtransporte |
|
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|
Medizinische und chirurgische Notfälle |
8'703 |
9'775 |
+1'072 |
Verkehrsunfälle |
621 |
498 |
-123 |
Betriebsunfälle |
146 |
128 |
-18 |
Sportunfälle |
141 |
154 |
+13 |
Übrige Unfälle |
2'660 |
2'767 |
+107 |
Alkohol und Drogen |
835 |
746 |
-89 |
Rettungsbooteinsätze |
31 |
41 |
+10 |
Total Primärtransporte |
13'137 |
14'109 |
+972 |
|
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|
|
Sekundärtransporte |
|
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|
Krankentransporte |
3'151 |
2'929 |
-222 |
Intensivtransporte |
177 |
251 |
+74 |
Neugeborenentransporte |
253 |
271 |
+18 |
Blut- und Organtransporte |
5 |
6 |
+1 |
Leichentransporte |
126 |
116 |
-10 |
Total Sekundärtransporte |
3'712 |
3'573 |
-139 |
|
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Total Primär- und Sekundärtransporte |
16'849 |
17'682 |
+833 |
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Durchschnittliche Anzahl Primär- |
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|
und Sekundärtransporte pro Tag |
46 |
48 |
+2 |
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Andere Dienstleistungen |
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Sicherungsdienste |
126 |
163 |
+37 |
Taucheinsätze |
6 |
21 |
+15 |
Sanitätsdienstliche Hilfeleistungen |
301 |
157 |
-144 |
Dienst- und Pikettfahrten |
418 |
402 |
-16 |
Total andere Dienstleistungen |
851 |
743 |
-108 |
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Gefahrene Kilometer |
554'360 |
575'849 |
+21'489 |
Dokumente
Titel | Bearbeitet |
---|---|
Einsätze der Sanitätspolizei 2015 im Überblick (PDF, 84.7 KB) | 07.12.2017 |