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30. Juni 2015 | Gemeinderat, Direktionen

Energie- und Klimastrategie 2025 verabschiedet

Leitplanken für die städtische Energiewende

Der Gemeinderat der Stadt Bern hat die Energie- und Klimastrategie 2015-2025 verabschiedet. Damit ist eine wichtige Grundlage für die konkrete Umsetzung des Richtplans Energie geschaffen. Die Strategie strebt unter anderem eine breitere Verbindlichkeit der Massnahmen an. Dabei wird auch die Anschlusspflicht für Grundeigentümer zum Thema.

Mit der Verabschiedung der Energie- und Klimastrategie 2025 setzt der Gemeinderat einen ersten Meilenstein zur Umsetzung des Richtplans Energie, der am 1. November 2014 in Kraft getreten ist. «Wir reden nicht nur von der Energiewende, sondern lassen ihr auch Taten folgen. Die Energie- und Klimastrategie ist eine davon», sagt Gemeinderat und Energiedirektor Reto Nause. Im Richtplan Energie wurde als Ziel unter anderem festgehalten, bis ins Jahr 2035 den Anteil erneuerbarer Energie bei der Wärme auf 70 und beim Strom auf 80 Prozent zu erhöhen. Die Energie- und Klimastrategie soll helfen, dieses Ziel zu erreichen. Sie ist vorerst auf den Zeithorizont 2025 ausgelegt und beinhaltet Massnahmen in den Bereichen Raumplanung, Energieeffizienz und Ener-gieversorgung in Gebäuden sowie der Mobilität. Die Stadt Bern wird als gutes Beispiel vorangehen und hat sich selbst strengere Ziele gesetzt. So will sie unter anderem energetisch vorbildliche Neubauten und Sanierungen umsetzen und das stadteigene Mobilitätsmanagement ausbauen. Mit letzterem soll der Anteil des motorisierten Indivi-dualverkehrs bei den Pendelwegen der Mitarbeitenden weiter reduziert werden.

Bevölkerung stärker einbinden
Die grösste Herausforderung für die Umsetzung des Richtplans Energie stellt allerdings die Einbindung der Bevölkerung dar – also von Konsumentinnen und Konsumente, Hauseigentümern, Bauherrinnen sowie weiterer zentraler Akteure. «Alleine kann die Stadt die Energie- und Klimastrategie nicht umsetzen, dazu brauchen wir die aktive Unterstützung der Bevölkerung», sagt Adrian Stiefel, Leiter Amt für Umweltschutz. Um dies zu erreichen, wurden in der Energie- und Klimastrategie drei Schwerpunkte defi-niert:

1. Anreize schaffen
Die Energieversorgung der Stadt Bern wird durch unterschiedliche Akteure beeinflusst. Ein zentrales Hemmnis für den Einsatz von erneuerbarer Energie ist nach wie vor die mangelnde Wirtschaftlichkeit im Vergleich zu fossilen Energieträgern. Künftig sollen gezielt Anreize geprüft und umgesetzt werden, damit erneuerbare Energien verstärkt genutzt werden.

2. Breite Sensibilisierung
Ein grosser Teil des Energieverbrauchs kann durch die Stadtverwaltung nicht beeinflusst werden, sondern bedingt Entscheide und Verhaltensänderungen von Privatpersonen und Unternehmen. Die Bevölkerung, aber auch spezifische Gruppen wie Installateure, Architekten oder Planer sollen künftig proaktiv informiert und für Projekte der Energie- und Klimastrategie eingebunden werden. Mögliche Massnahmen: Klimaplattform der Wirtschaft, Projekte von Vereinen (z.B. mit dem ÖV ins Training, mit Car-Pooling an den Match).

3. Breitere Verbindlichkeit des Richtplans Energie
Der Richtplan Energie ist für Gebäude der Stadt, des Kantons und des Bundes verbindlich. Künftig soll er dies in gewissen Bereichen auch für Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer werden. Im Fokus steht dabei die Anschlusspflicht für Energieverbunde mit erneuerbaren Energien. Mögliche Massnahmen: Anpassung der baurechtlichen Grundordnung, kommunales Energiegesetz.

Weiterentwicklung der Energiestrategie 2006-2015
Vorläufer der neuen Energie-und Klimastrategie ist die Energiestrategie 2006-2015. Diese enthält quantitative Ziele für die Wärme- und Stromversorgung, die Mobilität und den CO 2-Ausstoss. In einzelnen Bereichen – etwa beim motorisierten Individualverkehr und beim Zuwachs an Strom aus erneuerbaren Energien – übertrifft die bisherige Ent-wicklung die vorgesehenen Ziele, in anderen sind weitere Anstrengungen nötig. Eine abschliessende Bilanz wird allerdings erst nach 2015 möglich sein. Mit der nun vorlie-genden, aktualisierten Energie- und Klimastrategie ist der Grundstein für die Weiterfüh-rung der Stadtberner Vorreiterrolle in der Energie- und Klimapolitik gelegt.

Die Energie- und Klimastrategie
Die Energie- und Klimastrategie 2025 schliesst an die Energiestrategie 2006-2015 an. Sie berücksichtigt neue Entwicklungen und Vorgaben auf kommunaler, kantonaler und nationaler Ebene. Sie behandelt u.a. folgende Bereiche: 

  • Die Energieversorgung (Strom und Wärme) der Gebäude in der Stadt Bern. Berücksichtigt werden Liegenschaften der öffentlichen Hand  als auch jene in Privatbesitz
  • Die Mobilität auf dem Gebiet der Stadt Bern sowie der Stadtbernerinnen und Stadtberner. Betrachtet werden alle Verkehrsträger ausser Flugzeuge
  • Die mit dem Energieverbrauch verbundenen CO2-Emissionen
  • Die Stadtverwaltung als Vorbild: Ihr Energieverbrauch und CO2-Ausstoss werden separat betrachtet


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