Kunstprojekt auf dem Freudenbergerplatz: «Der Himmel von Bern»
Die Kommission Kunst im öffentlichen Raum (KiöR) lanciert ihr drittes Projekt: Dieses lenkt den Blick auf den Freudenbergerplatz und soll zum Nachdenken über die Zukunft des Platzes anregen. Gewonnen hat den Studienauftrag das Künstlerduo Burghard aus Berlin mit dem Projekt «Der Himmel von Bern».
Die Auswahlgruppe der Kommission Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Bern wählte aus fünf Vorschlägen das Projekt «Der Himmel von Bern» von Burghard zur Realisierung am Freudenbergerplatz. Hinter Burghard steht das Künstlerpaar Romy und Stef Richter aus Berlin.
Burghard wagt einen Blick in eine Zukunft des Platzes ohne Autobahnbrücke und Verkehrslärm. Das partizipativ angelegte Projekt «Der Himmel von Bern» wird im Herbst 2016 gestartet. Zentraler Bestandteil und öffentlich wirksames Signal ist die freie Sicht auf den Himmel über dem Freudenbergerplatz: Dazu wird eine möglichst grosse Fläche unter der monumentalen Betonkonstruktion mit einem frühlingshaften Schönwetterhimmel verkleidet. Gleichzeitig setzt Burghard einen Prozess für Zukunftsvisionen zum Platz in Gang. Damit gedenkt das Projekt auch dem Namensgeber des Platzes, dem Porträtisten und Genremaler Sigmund Freudenberger (1745-1801), der auch Gründer einer privaten Kunstschule war. In loser Anlehnung ans amerikanische «Black Mountain College», das im interdisziplinären Arbeiten eine Grundlage für künstlerische Innovation und konstruktiven Wandel erkannte, entwickeln Burghard in einem «Pleasant Mountain College» Ideen und Modelle zur Zukunft gemeinsam mit Anwohnenden und Studierenden. In leer stehenden Räumen des Zentrums Freudenberg wird dafür eine temporäre «Schule» eingerichtet. Der von der Kommission Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Bern initiierte Wettbewerb interessiert sich für die Gegenwart des Freudenbergerplatzes und öffnet einen Denkraum für eine mögliche zukünftige Nutzung.
Diskurs über Möglichkeiten und Grenzen von Kunst im öffentlichen Raum
Für den Studienauftrag für eine künstlerische Intervention am Freudenbergerplatz wurden im Winter 2014 fünf Positionen eingeladen. Die Vorgaben waren, dass die Projekte als materielle oder ephemere, auf jeden Fall temporäre, auf den Standort Freudenbergerplatz bezogene Interventionen geplant werden. Die im Projekt von Burghard explizit angeregte und in Gang gesetzte Debatte über Identität, Möglichkeiten und Grenzen dieses konkreten Ortes, trifft ein zentrales Anliegen des Studienauftrags und fand im Beurteilungsgremium breite Zustimmung.
Die Kommission Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Bern besteht seit 2011 und ist eine beratende Kommission der Abteilung Kulturelles. Die Kommission setzt sich in der Stadt Bern für einen innovativen und nachhaltigen Umgang mit Kunst im öffentlichen Raum ein. Die Projekte für Kunst im öffentlichen Raum werden von einer jeweils speziell zusammengesetzten Auswahlgruppe initiiert, eingeladen und juriert.