Kreditfreigabe für weitere Teilprojekte im ESP Ausserholligen
Im Entwicklungsschwerpunkt (ESP) Ausserholligen werden in den nächsten Jahren mehrere Bau- und Stadtentwicklungsprojekte realisiert. Nach der Zustimmung der Stimmbevölkerung zum Rahmenkredit und der Freigabe einer ersten Kredittranche durch den Gemeinderat, genehmigt dieser nun eine weitere Tranche von knapp 23 Millionen Franken für die Realisierung von fünf Teilprojekten.
Ausserholligen soll in den nächsten Jahren zu einem lebendigen Stadtgebiet heranwachsen, das Arbeiten, Wohnen, Bildung, Gewerbe, Freizeit, Gastronomie und Kultur vereint. Private und öffentliche Bauherrschaften wollen hier rund drei Milliarden Franken in über 40 Projekte investieren: So baut etwa der Kanton den neuen Campus der Berner Fachhochschule (BFH) für über 7’000 Studierende und Mitarbeitende. Im Weyermannshaus West planen Burgergemeinde und Post bis zu 1’000 neue Wohnungen. Auf dem ewb/BLS-Areal im Süden entstehen drei Hochhäuser für Büros, Wohnungen, Gewerbe und den neuen Hauptsitz von Energie Wasser Bern. Und die SBB setzt in Ausserholligen das Projekt «Leistungssteigerung Bern West» um.
Ohne öffentliche Infrastruktur keine Gebietsentwicklung
Die Stadt stellt die öffentliche Infrastruktur bereit, damit das neugestaltete Stadtgebiet optimal genutzt werden kann: Verkehrswege, öffentliche Grün- und Freiflächen sowie die Siedlungsentwässerung. Zur Realisierung dieser Infrastrukturvorhaben hat die Stadt insgesamt 17 Teilprojekte entwickelt. Am 9. Juni 2024 haben die Stimmberechtigten den entsprechenden Rahmenkredit in der Höhe von 176 Millionen Franken mit gut 80 Prozent Ja-Stimmen genehmigt. Gleichzeitig haben sie den Gemeinderat ermächtigt, die Kredite für die einzelnen Teilprojekte freizugeben.
Umfassende Massnahmen an den Kanalisationsleitungen
Im August hat der Gemeinderat für die Umsetzung der ersten sechs Teilprojekte Kredite in der Höhe von knapp 84 Millionen Franken genehmigt – nun hat er grünes Licht für die Realisierung weiterer fünf Teilprojekte gegeben und Kredite von insgesamt knapp 23 Millionen Franken freigegeben.
Es handelt sich um folgende Teilprojekte:
- Gleisquerung Stadtbach: Der Stadtbach quert das Gleisfeld zwischen dem Campusareal BFH und der Bahnstrasse in einem Kanal. Weil just hier der neue Holligentunnel entsteht, das Herzstück des SBB-Projekts Leistungssteigerung Bern West, muss der Stadtbachkanal künftig unter dem Tunnel hindurchgeführt werden. Dazu ist ein Spezialbauwerk – ein sogenannter Düker – erforderlich. Die damit verbundenen Kosten trägt die SBB, der entstehende Infrastrukturmehrwert (1,65 Millionen Franken) wird der Stadt verrechnet.
- Gleisquerung Mischwasserleitung Steigerhubel: Aufgrund der Bautätigkeit der SBB müssen im Bereich Steigerhubel zwei Mischabwasserleitungen ausser Betrieb genommen und ersetzt werden. Das Vorhaben wird von der SBB finanziert; den durch die Anpassungen entstehenden Infrastrukturmehrwert der städtischen Siedlungsentwässerung (6,24 Millionen Franken) trägt die Stadt.
- Neubau Strassenentwässerungs- und Mischabwasserleitung Bahn-strasse: Aufgrund der Umbauarbeiten der SBB beim Güterbahnhof soll auch die Strassenentwässerungsleitung an der Bahnstrasse entflechtet werden, was Anpassungen am bestehenden Leitungsnetz zur Folge hat. Die Kosten trägt die SBB, der Mehrwert beträgt 2,22 Millionen Franken und wird von der Stadt übernommen.
- Neubau Mischabwasserleitung Aebimatte: Auch bei der Abstellanlage Aebimatte verlaufen diverse städtische Mischabwasserleitungen, die aufgrund der SBB-Bauarbeiten teilweise stillgelegt, teilweise umgelegt werden müssen. Auch für diese Massnahmen kommt die SBB auf, der Kostenanteil der Stadt (8,59 Millionen Franken) entspricht dem entstehenden Infrastrukturmehrwert.
- Umlegung Mischabwasserleitung Waldheimstrasse: Aufgrund der SBB-Bauarbeiten und des Neubaus der Stützmauer Waldheimstrasse wird die bestehende Mischabwasserleitung ausser Betrieb genommen; die beiden Leitungen bei der Fabrikstrasse werden zusammengeführt. Die Kosten gehen zu Lasten der SBB, die Stadt kommt für den Mehrwert auf (4,28 Millionen Franken).
Die ersten städtischen Teilprojekte werden ab 2025 realisiert. Geplant ist, dass die gesamte öffentliche Infrastruktur im ESP Ausserholligen bis 2028 bereitsteht.