Navigieren auf Mediencenter

Benutzerspezifische Werkzeuge

Content navigation

6. Juli 2023 | Gemeinderat, Direktionen

Klimawandel: Neue Analyse bestätigt Handlungsbedarf

In enger Zusammenarbeit mit dem Kanton Bern hat der Gemeinderat eine Klimaanalyse erstellen lassen. Die daraus resultierenden Klimakarten sind wichtige Planungsgrundlagen für eine klimaangepasste Stadtplanung und -entwicklung. Die Analyse zeigt, wie zentral wirksame Klimaanpassungsmassnahmen sind, um in der Stadt Bern auch für künftige Generationen eine hohe Lebensqualität sicherzustellen. Die Daten sind ab sofort abrufbar unter www.bern.ch/klimakarten.

Der Klimawandel wird auch in der Stadt Bern immer spürbarer: In Zukunft ist mit deutlich mehr Wetterextremen wie Starkregenereignissen, Hitzewellen oder Trockenperioden zu rechnen. Gerade in der warmen Jahreszeit heizen versiegelte Flächen und wärmespeichernde Baumaterialen die Stadt tagsüber stark auf und lassen sie in der Nacht kaum mehr abkühlen. Dies wirkt sich negativ auf Lebensqualität und Gesundheit der Bevölkerung aus. Klimaschutz und Anpassungen an den Klimawandel haben deshalb für den Gemeinderat eine hohe Priorität.

Enge Zusammenarbeit von Kanton und Stadt Bern

Als Grundlage für eine klimaangepasste Stadtplanung und -entwicklung hat der Gemeinderat deshalb eine Klimaanalyse erstellen lassen. Im Kern modelliert die Analyse für die ganze Stadt Bern die klimatische Situation im Sommer – heute und im Jahr 2060. Das Zukunftsszenario 2060 geht von der Annahme aus, dass das Zwei-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens nicht erreicht wird. Es verdeutlicht, wie drastisch die Auswirkungen der Klimaerwärmung auf die Stadt Bern wären, wenn keine Massnahmen zur Anpassung an den Klimawandel und zum Klimaschutz ergriffen würden. Die Arbeiten erfolgten interdisziplinär, direktionsübergreifend und in enger Zusammenarbeit mit dem Kanton Bern. Dieser hat zeitgleich für das ganze Kantonsgebiet eine Klimaanalyse erstellen lassen, die er ebenfalls heute veröffentlicht hat.

Planungsgrundlage für klimaangepasste Stadtentwicklung

Die aus der Analyse resultierenden Klima- und Planungshinweiskarten werden zu wichtigen Planungsgrundlagen. Die Klimakarten zeigen, wo sich die Stadt heute und in Zukunft tagsüber besonders stark erhitzt und wo sich Wärmeinseln befinden. Weiter identifizieren sie Grün- und Freiräume, die für die nächtliche Kaltluftentstehung und damit für die Abkühlung der Stadt wichtig sind. Die Planungshinweiskarten zeigen, wo die Hitze die Menschen tagsüber am meisten belastet und welche Grün- und Freiflächen aufgrund des fehlenden Schattens an heissen Tagen eine schlechte Aufenthaltsqualität haben. Für diese Defiziträume geben sie weiter allgemeine Hinweise, wie die lokalklimatische Situation etwa durch zusätzliche Bäume verbessert werden kann.

Massnahmenplan in Erarbeitung

Analyse und Planungshinweise sind notwendige Grundlagen für den Massnahmenplan zur städtebaulichen Anpassung an den Klimawandel, den der Gemeinderat derzeit erarbeiten lässt. Dieser soll helfen, klimafolgenbedingten Auswirkungen bei städtebaulichen Planungen (z. B. Gebietsentwicklungen und Arealplanungen) mit lokal spezifischen Massnahmen zu begegnen. Wesentliche Inhalte des Massnahmenplans sollen, soweit rechtlich möglich und planerisch sinnvoll, in der baurechtlichen Grundordnung verankert werden. Die Fertigstellung des Massnahmenplans ist für Ende 2023 vorgesehen.

Klimaanpassungen: bereits heute hohe Priorität

Bereits heute werden Klimaanpassungsmassnahmen in Gebietsentwicklungen und Arealplanungen berücksichtigt. Aktuelle Beispiele: Richtplan Entwicklungsschwerpunkt ESP Ausserholligen (Kaltluftzuflüsse, begrenzte Bodenversiegelung), Wifag-Areal (Schwammstadtprinzip, begrenzte Bodenversiegelung, Baumpflanzungen auch in unterbautem Bereich wie z.B. auf Tiefgaragen, Fassadenbegrünung, Wasserkreislauf). Auch bei Projekten im öffentlichen Raum setzt die Stadt Bern stadtklimatische Anpassungsmassnahmen um, oft zusammen mit ökologischen Aufwertungsmassnahmen. Aktuelle Beispiele: Rosalia-Wenger-Platz beim Bahnhof Wankdorf (Entsiegelung, Baumpflanzungen), Umgestaltung der Fussgängerzone Bümpliz (Entsiegelung), Projektanpassungen im Bauprojekt «Dr nöi Breitsch» (Vergrösserung und Öffnung von Baumscheiben) sowie Holligerplatz (durchlässige Oberfläche, Baumpflanzungen).

Online-Karte ab sofort abrufbar

Die Klimakarten stehen im Internet-Stadtplan unter www.bern.ch/klimakarten zur Verfügung. Eine Lesehilfe dient dem besseren Verständnis und der Interpretation der Karten. Eine vertiefende Beschreibung von Methode, Vorgehen und Ergebnissen der Klimaanalyse ist dem Schlussbericht «Klimaökologische Situation in der Stadt Bern: Modellbasierte Klimaanalyse» zu entnehmen. Die kantonale Klimaanalyse ist unter www.be.ch/geoportal zu finden.

Gemeinderat der Stadt Bern

Weitere Informationen.

Archiv

Fusszeile