Klimawandel: Auf der Suche nach geeigneten Stadtbäumen
In einem Versuch auf der Schützenmatte will die Stadt Bern verschiedenen Baumarten testen. Im Fokus steht dabei die Fähigkeit der Bäume, mit den veränderten klimatischen Bedingungen zurecht zu kommen.
Stadtgrün Bern hat festgestellt, dass immer mehr Bäume in Bern Probleme mit dem veränderten Klima bekommen. Sie haben häufiger Schäden und müssen aufwändig gepflegt werden. Eine Studie der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften Zollikofen bestätigte, dass rund 20 Prozent des städtischen Baumbestandes die Toleranzen fehlen, die angesichts des Klimawandels nötig wären. Die Stadt Bern testet daher in einem auf zehn Jahre befristeten Versuch auf der Schützenmatte, wie resistent Bäume gegenüber Trockenheit, Stadtstress und Spätfrost sind. Ab kommender Woche werden Bäume aus der Balkanregion und weiteren europäischen Gebieten mit ähnlichem Klima gepflanzt. Ziel ist es, Baumarten zu finden, die mit den längeren Trockenphasen und den heissen Sommern besser zurechtkommen, als bisher verwendete Arten.
Für den Test der Baumarten ist ein Standort mit Hitzeinseleffekt an einer stark frequentierten Lage nötig. Die Schützenmatte ist dafür ideal. Die Versuchsbäume werden im Wissen gepflanzt, dass in den nächsten Jahren eine Umgestaltung des Platzes vorgesehen ist. Idealerweise können die Bäume in die Gestaltung integriert werden. Trotzdem werden die Baumgruben so erstellt, dass die Bäume gegebenenfalls an einen anderen Standort versetzt werden könnten. Zusätzlich zu Erkenntnissen aus dem Versuch erhofft sich Stadtgrün Bern, dass die Baumpflanzung und die damit verbundene Teilentsiegelung des Platzes die Aufenthaltsqualität auf der Schützenmatte verbessern. Der Gemeinderat hat für die Massnahmen einen Kredit von 187'000 Franken bewilligt. Der Versuch hat keine Auswirkungen auf das aktuelle Parkplatzregime.