Kirchenfeldschulhaus: Baustart frühestens 2021
Der Start zur Sanierung und Erweiterung der Volksschule Kirchenfeld muss aufgrund von Beschwerden gegen den Zonenplan und die Baubewilligung erneut verschoben werden. Die Stadt geht von einem längeren Rechtsverfahren aus. Die Bauarbeiten können deshalb frühestens im Sommer 2021 beginnen.
Im September 2016 haben die Stimmberechtigten mit 70,57 Prozent Ja-Stimmen-Anteil den Baukredit für die Sanierung und die Erweiterung der Volksschule Kirchenfeld gutgeheissen. Die Bauarbeiten hätten ursprünglich im Sommer 2017 beginnen sollen. Die Realisierung des Projekts setzt jedoch eine geringfügige Anpassung des Zonenplans und die Bewilligung des Bauvorhabens voraus. Gegen beide Geschäfte sind Einsprachen und Beschwerden bei den zuständigen Behörden eingegangen, die noch hängig sind. Der Baustart wurde deshalb bereits mehrmals verschoben.
Die Projektbeteiligten gehen zurzeit davon aus, dass die Beschwerden bis vor Bundesgericht weitergezogen werden. Bis der definitive Verfahrensentscheid vorliegt, ist eine zuverlässige Planung der Bauarbeiten und des Schulbetriebs nicht möglich. Um diese mit der nötigen Planungssicherheit organisieren zu können, hat Hochbau Stadt Bern zusammen mit dem Schulamt entschieden, den Baustart bis mindestens Sommer 2021 zu verschieben. Damit kann der Entscheid des Bundesgerichts über den Planerlass abgewartet werden, was eine zielgerichtete Planung des Bauprojekts und der Provisorien ermöglicht.
Schulhaus ist sanierungsbedürftig
Die Verschiebung des Baustarts hat verschiedene Konsequenzen: Da das Schulhaus in einem schlechten Zustand ist, muss mit kurzfristigen Unterhaltsmassnahmen gerechnet werden. Vor allem bei den Haustechnikanlagen, den Fenstern und dem Dach besteht das Risiko, dass Reparaturarbeiten nötig werden. Neben den erhöhten Unterhaltskosten werden auch Mehrkosten bei der Planung entstehen – zum Beispiel durch den Unterbruch im Planungsprozess, die Neuplanung der Provisorien und Umplanungen aufgrund von veränderten Vorschriften. Diese Kosten werden die Projektreserven belasten.
Folgen für den Schulbetrieb
Ursprünglich war vorgesehen, zumindest einen Teil des Schulbetriebs während des Umbaus im Schulhaus Enge unterzubringen. Mit der Verschiebung des Baustarts auf Sommer 2021 ist dies nicht mehr möglich, da das Gebäude zu diesem Zeitpunkt bereits anderweitig belegt sein wird. Entsprechend müssen neue Möglichkeiten beziehungsweise Standorte gesucht werden. Die Verschiebung des Baustarts hat ausserdem zur Folge, dass die Schule noch mehrere Jahre auf Räumlichkeiten für zeitgemässeren Unterricht und eine Verbesserung der Betreuungsmöglichkeiten der Tagesschule verzichten muss. Insbesondere fehlen Gruppenräume für individuelles Arbeiten, ausreichende Arbeitsplätze für Lehrpersonen, ausreichend Turnraum, eine kindergerechtere Ausgestaltung der Tagesschule und eine den heutigen Anforderungen entsprechende Tagesschulküche.