Kirchenfeldbrücke soll verstärkt werden
Die Tragkonstruktion der Kirchenfeldbrücke weist Schäden in Form von Rissen auf. Um die Nutzungsdauer der Brücke um weitere 80 Jahre zu verlängern, soll deshalb die Brückenkonstruktion verstärkt werden. Zudem soll der Brückenoberbau saniert werden. Bernmobil beabsichtigt, gleichzeitig die veralteten Gleisanlagen zu ersetzen. Für den städtischen Anteil am Projektierungskredit hat der Gemeinderat zuhanden des Stadtrats eine Kreditvorlage verabschiedet.
Die Kirchenfeldbrücke wurde 1883 eröffnet; sie war damals für Pferdefuhrwerke dimensioniert. Über die Jahrzehnte wurde die Brücke mehrmals verstärkt und den jeweiligen Verkehrsverhältnissen angepasst. Seit 1986 ist das Höchstgewicht für private Fahrzeuge, welche die Brücke passieren wollen, auf 10 Tonnen beschränkt. Für den öffentlichen Verkehr beträgt die maximale Achslast 8,3 Tonnen.
Die Kirchenfeldbrücke weist statische Schwachstellen auf. Konkret wurden Schäden in Form von Rissen festgestellt. Diese sind nicht auf Materialermüdung, sondern auf Überbeanspruchung zurückzuführen. Im Rahmen eines Sanierungsprojekts soll die Brückenkonstruktion verstärkt und damit die Gebrauchstauglichkeit der Kirchenfeldbrücke für die nächsten 80 Jahre sichergestellt werden. Im gleichen Zug sind Sanierungsarbeiten am Brückenoberbau geplant: Die Fugen und Abdichtungen sowie der Strassenbelag und die Entwässerungsanlagen werden erneuert.
Prüfung einer höheren maximalen Achslast für Tramzüge
Die Gleisanlagen auf der Kirchenfeldbrücke wurden im Rahmen der letzten Gesamtsanierung 1988/1989 eingebaut und haben ihre Lebensdauer erreicht. Deshalb beabsichtigt Bernmobil, die Gleisanlagen im Rahmen der Brückensanierung zu ersetzen. Zudem soll im Rahmen der Projektierungsarbeiten geprüft werden, ob nach dem Vollzug der Verstärkungsmassnahmen die maximale Achslast für Tramzüge von heute 8,3 Tonnen erhöht werden kann. Bernmobil ist wegen der momentan gültigen maximalen Nutzlast gezwungen, speziell leichte Tramzüge zu beschaffen und einzusetzen.
Provisorischer Kostenteiler zwischen der Stadt Bern und Bernmobil
Der Gemeinderat beantragt dem Stadtrat für die Projektierung des gesamten Projekts Kirchenfeldbrücke einen Kredit von 600‘000 Franken. Dieser Betrag entspricht der Hälfte der gesamten Projektierungskosten, die andere Hälfte trägt Bernmobil. Die Aufteilung ist lediglich provisorisch, der endgültige Kostenteiler wird im Rahmen der Projektierung definitiv festgelegt. Die Gesamtkosten für die Verstärkungs- und Sanierungsmassnahmen belaufen sich nach heutigem Kenntnisstand auf rund 6,2 Millionen Franken (Richtkosten, +/- 30 Prozent). Eine Kostenschätzung für den Gleisersatz liegt noch nicht vor. Vorbehältlich der Zustimmung des Stadtrats zum Projektierungs- und später zum Ausführungskredit können die Bauarbeiten im Juli 2018 beginnen und im Frühling 2019 abgeschlossen werden.
Titel | Bearbeitet |
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Stadtratsvortrag Kirchenfeldbrücke Verstärkung der Brückenkonstruktion (PDF, 37.7 KB) | 22.01.2016 |